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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt noch nicht ganz verstand. Sie stöhnte, fühlte seine Finger, die sie teilten und in sie eindrangen.
    »Oh, Gunnar … « Ihre Worte waren ein Hauch und wie der Schwur völliger Hingabe. »Oh ja … «
    Und dann erzitterte sie in seinen Händen. Ihre Beine schmolzen, ihr Fleisch brannte, und sie bebte unter seiner vollendeten Verführung. Sie war nicht sicher, ob ihre Füße noch den Boden berührten, denn innerlich glühte sie, als eine Welle aus köstlichem Entzücken sie hoch in den Himmel emportrug. Wild und ehrerbietig zugleich streichelte Gunnar sie mit seiner Zunge. Saugte an ihr. Verschlang sie.
    Sein Name war ein geflüstertes Flehen auf ihren Lippen, als eine weitere Welle wie glitzernde Funken der Ekstase über sie hinwegströmte. Erschöpft und schwindelig glitt sie zurück auf die Erde, wurde sich vage bewusst, dass er sie allein gelassen hatte. Dort, wo er sie berührt hatte, streichelte sie jetzt der Sommerwind, kühlte ihre heiße Haut.
    »Ein Wettschwimmen zurück zur anderen Seite, Mylady?«
    Noch gefangen von ihrem abebbenden Höhepunkt öffnete Raina die Augen und versuchte zu verstehen, was er gesagt hatte. Ihre Sinne bebten noch vom Rausch ihres Orgasmus, ihr Körper war schwach von der bezwungenen Leidenschaft. Gunnar stand einige Schritte von ihr entfernt am Seeufer. Strahlend.
    »In dem Korb dort drüben liegt ein schöner roter Apfel. Er gehört dem, der zuerst auf der anderen Seite des Sees ist.«
    Raina machte einen Schritt auf wackligen Beinen. »Du willst wieder ein Wettschwimmen? Jetzt?«
    »Ich spiele auch nicht immer fair«, entgegnete er mit einem Augenzwinkern. Dann sprang er ins Wasser und verschwand unter der Oberfläche.
    Raina schaffte es zur anderen Seite des Sees, ließ sich aber dabei nicht mehr auf ein Wettschwimmen ein. Stattdessen nahm sie sich Zeit und genoss die erfrischende Kühle des Wassers und legte die Strecke langsam zurück. Gunnar war bereits dabei, sich auf der Decke auszustrecken, die er unter der Weide ausgebreitet hatte, als Raina aus dem Wasser stieg.
    Wie Adam vor dem Sündenfall schien er mit seiner Nacktheit unbekümmert umgehen zu können. Er stützte sich auf einen Ellbogen, während er mit dem Dolch eine Scheibe von dem Apfel abschnitt und ihr in den Mund steckte. »Zwei der süßesten Belohnungen und beide an einem Tag«, bemerkte er. »Ich bin wirklich ein glücklicher Mann.«
    Raina fühlte, wie sie errötete. »Ihr, mein Herr, seid ein niederträchtiger Schuft mit einer seltsamen Art von Humor.«
    Er grinste, schnitt noch ein Stück von dem Apfel ab und bot es ihr an, als sie sich neben ihn setzte. »Und du bist eine schlechte Verliererin, Lämmchen. Iss deinen Apfel.«
    Sie kaute das Stück, das er ihr gab, und dann noch eines. Als nichts mehr übrig war als das Kerngehäuse, zog Gunnar den Korb zu sich heran und suchte zwischen den Dingen herum, die er aus der Küche entwendet hatte: einen Laib dunkles Brot, einen Kanten Käse, einige Streifen geräuchertes Wildbret und einen Schlauch Wein. Ausgesprochen herzhafte Speisen für ein Picknick, aber Raina wusste, dass sie jetzt genau das Richtige waren.
    Sie legte sich zufrieden zu Gunnar, nachdem er das Brot gebrochen und den Käse angeboten hatte, und fragte sich, wie es möglich war, so vertraut mit einem Mann zu sein, den sie kaum kannte. Sie kannte ihn auf intime Weise, natürlich. Und tief drinnen in sich fühlte sie sogar, dass ihre Seelen miteinander verbunden waren und dass es vielleicht schon seit Anbeginn der Zeit so war. Aber als sie Gunnar jetzt ansah, erkannte sie, wie wenig sie wirklich von ihm wusste. Von seiner Vergangenheit.
    »Du sagtest, dein Vater habe dir das Schwimmen beigebracht. War er selbst auch ein guter Schwimmer?«
    Er sah sie eine Weile an, als wollte er den Grund für ihre Frage wissen. »Aye«, antwortete er schließlich, »der beste in der ganzen Grafschaft.« Den Blick abgewandt spielte er mit dem Dolch in seinen Händen, benutzte dessen Spitze, um einen Stein vom Rand der Decke zu schnipsen. »Er war in allem ein guter Lehrer und sehr geschickt in vielen handwerklichen Dingen, obwohl er eigentlich seine wissenschaftlichen Arbeiten vorzog.«
    »Er war Gelehrter?«
    »Ein Studierender des Lebens, wie er immer sagte«, erwiderte Gunnar mit einem kleinen Lächeln. »Aber er war der älteste Sohn und Erbe, und deshalb war sein Werdegang schon am Tag seiner Geburt festgelegt. Und dabei war keine Zeit für Bücher und zum Lernen vorgesehen. Sein Leben sollte das

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