Ritter 01 - Die Rache des Ritters
Herrlichkeit seines nackten Körpers gleiten, ließ ihn absichtlich mit kühlem Gleichmut auf seiner Erektion verweilen. Gunnar grinste und sah aus wie eine Katze im Sahnetopf, als sie ihm in die Augen schaute.
»Sehe ich denn ängstlich aus, Mylord?«, erwiderte sie schließlich in spielerischer Herausforderung.
Er lachte laut über ihre Frage; es war ein herzliches, fröhliches Lachen, das ihre Seele wärmte. »Nein, du freches, schamloses Frauenzimmer!«, rief er. »Ich würde sagen, so siehst du nicht aus. Aber du könntest wenigstens so tun und einem Mann seinen Stolz lassen!«
Mit diesen Worten riss er sie in seine Arme und trug sie in den See. Als das Wasser ihm bis zur Taille reichte, ließ er Raina herunter. Sie spürte ein heftiges Brennen, als das Wasser die Zartheit zwischen ihren Beinen berührte, und sie stieß einen leisen Laut des Erschreckens aus.
Gunnar zuckte zusammen und zog sie an sich. »Es tut mir leid, Lämmchen. Tut es dir sehr weh?«
Sie schüttelte den Kopf; das Unbehagen war schon verflogen.
»Verdammt«, murmelte er, »ich hatte kein Recht – «
»Ich habe mich dir aus freiem Willen hingegeben«, unterbrach sie ihn, ehe er sich noch länger für etwas entschuldigte, das die himmlischste Stunde ihres Lebens gewesen war. »Du hattest das Recht, weil ich es dir eingeräumt habe. Weil ich dich wollte.«
Er stieß einen tiefen Seufzer aus, bevor ihre Lippen sich trafen. Sein Kuss war zart und schmerzlich süß, aber er schmeckte so sehr nach Reue, dass ihr die Tränen kommen wollten. »Ach Raina«, murmelte er, »ich habe ein solch kostbares Geschenk nicht verdient. Du hättest dein erstes Mal mit deinem Ehemann erleben sollen, nicht mit mir.«
Das tat mehr weh als jeder Schmerz, den sie dabei hätte erleiden können, ihn zu lieben. Sie konnte den Gedanken, ohne ihn zu sein, ebenso wenig ertragen wie die Vorstellung, mit einem anderen Mann zusammen zu sein. Aber Gunnar war ein Krieger, gewöhnt an Schlachten und Kämpfe, er war nicht die Art von Mann, der Pläne für eine Familie und eine Zukunft machte. Und schon gar nicht mit der Tochter seines Erzfeindes.
Und selbst wenn es anders gewesen wäre – die Pläne ihres Vaters für sie standen schon seit Langem fest. Den größten Teil ihres Erwachsenenlebens hatte er sie auf Norworth von allem abgeschirmt, hatte ihre Keuschheit bewacht wie der König sein Gold, hatte darauf gewartet, den passenden Ehemann für sie zu finden. Eine gute Partie, die den d’Bussys noch mehr Land und Wohlstand bringen würde. Er hatte kein Geheimnis aus seiner Hoffnung gemacht, dass sie einen Politiker heiraten würde, einen Mann mit Verbindungen zum Hof des Königs.
Mit Schaudern dachte Raina an die ältlichen Earls und lüsternen Barone, die ihr Vater nach Norworth eingeladen hatte – erinnerte sich auch an die wütenden Vorhaltungen ihres Vaters, nachdem sie die Versuche dieser Männer zurückgewiesen hatte, ihr den Hof zu machen. Dabei war sie sogar so weit gegangen, einen Becher Wein auf die Seidentunika eines Freiers zu schütten, als dieser die Frechheit besessen hatte, unter dem Tisch ihren Oberschenkel zu drücken.
Plötzlich schien die Andeutung, die Dorcas vor einigen Tagen gemacht hatte – dass sie versuchen sollte, Gunnar zu überzeugen, sie bei sich zu behalten – , gar nicht mehr so absurd zu sein. Mehr als alles, was sie jemals ersehnt hatte, wünschte sich Raina, bei Gunnar zu bleiben. Für immer, hier draußen in diesem Paradies, wo sie das Gefühl hatte, ganz sie selbst zu sein. Wo sie sich als lebendiger Teil von etwas Schönem und Wahrem fühlte. Wo sie sich zu Hause fühlte.
Aber sie würde ihn weder darum bitten noch mit ihren Problemen belasten. Vor ihr lagen nur noch wenige glückliche Tage, ehe Gunnar ihrem Vater gegenüberstehen würde, und sie hatte vor, jeden Moment bis dahin auszukosten. Mit übermenschlicher Entschlossenheit drängte sie ihre Tränen zurück und sah Gunnar an. »Mylord, wir waren uns einig gewesen, dass wir nicht über Sorgen oder Reue sprechen wollten. Bitte, enttäuscht mich nicht, indem Ihr es jetzt tut.«
Er küsste die Innenfläche ihrer Hand. »Ganz wie Ihr wollt, Mylady.«
»Also gut«, entgegnete sie mit einer Unbeschwertheit, die sie nicht empfand. »Dann gönnt mir einen Wettkampf. Ich nehme an, du bist ein passabler Schwimmer?«
Er grinste. »Passabel, ja. Mein Vater hat oft darüber gescherzt, dass ich wohl mit Kiemen geboren wurde.«
»Wirklich? Nun, Lord Kaulquappe, ich hoffe, du
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