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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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können.
    »Ach Lämmchen«, sagte er schließlich. Er küsste ihre Hand und legte sie auf sein Herz. »Wünsche können etwas sehr Gefährliches sein. Und das Träumen macht es nur umso schwerer, die Wirklichkeit zu akzeptieren.«
    Raina glitt von ihm herab und legte sich neben ihn. Gunnar stützte sich auf den Ellbogen und schaute auf sie hinunter. »Wir können uns an Wünschen und Träumen nicht festhalten, aber wir können uns aneinander festhalten. Halt mich jetzt.« Der zärtliche Ausdruck in seinen Augen vertiefte sich, und er drückte sie mit seinem ganzen Gewicht auf die Decke. Raina klammerte sich an ihn und hielt ihn fest, als er sie auf die einzige Weise liebte, zu der er den Mut hatte.

19
    Alaric wachte am darauffolgenden Tag aus seiner Bewusstlosigkeit auf, und am Abend wurde dies im Turm mit Wildschweinbraten gefeiert. Der Junge war noch zu schwach, um aufzustehen, deshalb trugen Gunnar und Cedric ihn in die Halle, damit er an dem Festschmaus teilnehmen konnte, an dem er so maßgeblich beteiligt gewesen war. Sie setzten ihn auf Gunnars Stuhl an den Tisch des Burgherrn, wo er neben einer strahlenden Raina saß, die glücklich war, ihn zu sehen.
    Ihr kam es so vor, als habe sich eine schwarze Wolke aufgelöst, die nicht nur ihr Leben und das Gunnars verdunkelt hatte, sondern sogar das aller Menschen in dieser Burg. Seit es Burc und seine Feindseligkeiten nicht mehr gab und Alaric sich auf dem Weg der Besserung befand, war das Burgvolk fröhlicher geworden, ging den täglichen Pflichten mit leichterer Hand und einem fröhlicheren Gesicht nach. Raina wandte sich Gunnar zu, der auf einem Schemel zu ihrer Rechten saß, und sah, dass auch er lächelte. Das Herz ging ihr auf, als sie sich in der Halle umschaute, die wie wiedererstanden aussah.
    Fackeln erhellten jeden Winkel des einfachen Raumes, hüllten ihn und alle Anwesenden in einen warmen, goldenen Schein. Auf dem Spieß im großen Kamin wurde schon seit dem Morgen der Keiler gebraten, und er erfüllte den Turm mit einem Duft, der allen das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Agnes und die beiden anderen Frauen trugen eine erstaunliche Menge von Broten und Wurzelgemüse auf, zusammen mit einem endlos scheinenden Vorrat an Wein und Bier.
    Als Ehrenlord der Burg wurde Alaric als Erster bedient; sein Brotteller verschwand fast unter dem riesigen Unterschenkel des Keilers, der ihm von Wesley gebracht wurde, der an diesem Abend als Koch fungierte. Dem Jungen fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er auf seine Portion starrte.
    »Ich bin froh, dich jetzt beißen zu können!«, erklärte Alaric und führte zum Vergnügen aller Versammelten den Schenkel zum Mund und biss ein großes Stück heraus.
    Nachdem alle gegessen hatten und mehr als satt waren, wurde dem Kopf des Keilers der Platz neben Alaric zuteil, der ihn mit der Neugier eines Jungen seines Alters anstarrte.
    »Was für ein schrecklich aussehendes Biest«, sagte Raina, die voller Abscheu auf das bösartig wirkende Grinsen des Tierkopfes starrte. »Seine Augen scheinen mich zu verfolgen.«
    Alaric grinste sie an. »Wahrscheinlich hat es nie ein schöneres Gesicht gesehen«, erwiderte er und errötete heftig.
    »Ich werde dich und deinen hässlichen Keiler lehren, deine Augen bei dir zu behalten«, warnte Gunnar mit einem Lächeln und beugte sich an Raina vorbei zu seinem Knappen hinüber. »Genügt es nicht, dass ich meinen Stuhl an deinen zarten Hintern abgetreten habe? Muss ich jetzt auch noch um meine Frau mit dir wetteifern?«
    Seine Frau.
    Rainas Herz machte einen Sprung, und sie kämpfte gegen den Wunsch an, liebevoll ihre Hand auf seinen Kopf zu legen, der so nah an ihrer Brust war. Betrachtete er sie als seine Frau? Sie wagte nicht, den Gedanken weiterzuspinnen, sondern sonnte sich einfach in der Wärme der Möglichkeiten.
    Sie konnte ihren Gefühlen jedoch nicht lange nachhängen, denn Wesley sprang auf einen Tisch in der Mitte der Halle, klatschte in die Hände und forderte Aufmerksamkeit.
    »Lords und Ladys.« Er verbeugte sich mit der ganzen Anmut eines königlichen Troubadours. »Zu Ehren unseres jungen Lords Alaric, der uns so großzügig mit einem Mahl beschenkt hat, mit dem wir vermutlich noch einige Zeit zu tun haben werden« – er klopfte sich auf den Bauch und rülpste laut, wofür er Gelächter und das stürmische Klirren aneinanderstoßender Becher erntete – , »möchte ich ihm ein Lied vortragen, das ich ihm gewidmet habe.«
    Gunnar stöhnte auf. »Das Einzige, was Wesley

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