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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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allein ist doch wohl kaum eine Bedrohung für den Baron samt seiner Wachen.«
    »Kann ich denn darauf vertrauen, dass Ihr allein gekommen seid?«, rief Nigel. »Ihr müsst mich wirklich für den größten Dummkopf halten, dass ich Eurem Flehen nach Frieden noch einmal Glauben schenken soll.«
    Irgendetwas lief schief. Falls Gunnar das nicht an Nigels selbstgefälliger Miene und seinen rätselhaften Antworten bemerkte, dann hätte er es in den grimmigen und erwartungsvollen Blicken der Wachen sehen können. Nigel hatte sich mit jemandem verschworen, und nach dem bösartigen Glanz in seinen Augen zu urteilen, war es gut möglich, dass eher Nigel Gunnars Tod gewollt hatte, aber nicht der Baron. Mehr denn je musste er mit d’Bussy persönlich und auch mit Raina sprechen, denn ein ungutes Gefühl sagte ihm, dass auch sie in Gefahr schwebte. »Ich weiß nicht, was Ihr getan habt, Nigel, aber ich schwöre Euch, ich werde Euren Verrat aufdecken und Ihr werdet dafür bezahlen. Verdammt, macht jetzt dieses Tor auf!«
    Nigel dachte gründlich über diese Forderung nach, dann gab er mit einem knappen Kopfnicken den Befehl zum Öffnen. Die Zugbrücke senkte sich herunter, und Gunnar führte Burcs Pferd über den breiten Holzsteg, wobei er die zwanzig Wachsoldaten aufmerksam im Blick behielt, die ihn vom zinnenbewehrten Wehrgang herunter anstarrten. Mordlust brannte in ihren Augen, ein Ausdruck, den Gunnar oft genug gesehen hatte, um ihn sofort zu erkennen. Doch keiner der Wachsoldaten machte eine bedrohliche Bewegung. Als Gunnar sich dem Fallgitter näherte, spuckte einer der Männer in den Graben.
    »Mörderischer Hurensohn«, brummelte ein anderer von oben herunter.
    Mörder? Es schien, dass man ihn dessen anklagte, obwohl doch er das Opfer eines Mörders hatte werden sollen. Er war derjenige, der wütende Anschuldigungen hervorbringen sollte. Es sei denn, mit dem Baron war irgendetwas geschehen. Dieser Gedanke war Gunnar kaum durch den Kopf gegangen, als das Fallgitter hochgezogen und das Tor weit geöffnet wurde. Es gab den Blick auf einen finster dreinschauenden Nigel frei, der von mindestens zwanzig bewaffneten Männern umgeben war.
    »Ich weiß nicht, ob Ihr der mutigste Mann seid, der mir je begegnet ist, oder der dümmste«, sagte Nigel.
    »Geht zur Seite«, befahl Gunnar, »damit ich nicht zu Eurem Richter und Henker werde.«
    Nigel lachte laut. » Mein Richter und Henker? Was habt Ihr Euch dabei gedacht, Rutledge, einfach hier hereinzumarschieren und zu fordern, was Ihr von Anfang an habt stehlen wollen?«
    »Ich wette, dass Ihr derjenige mit den habgierigen Zielen seid.« Gunnar lenkte sein Pferd weiter auf den Burghof und zog an den Zügeln von Burcs Pferd, bis es neben ihm stehen blieb. »Ich denke, dieser Mann kann dem Baron bestätigen, wie weit Eure Hinterhältigkeit geht.«
    »Dem Baron kann man zurzeit nur herzlich wenig sagen«, entgegnete Nigel, dem es kaum gelang, seine Erheiterung zu verbergen.
    Gunnars Magen zog sich zusammen. »Verdammte Hölle! Was habt Ihr getan ? «
    »Nein, Rutledge, nicht ich – Ihr« , unterbrach Nigel ihn. »Ihr habt etwas getan das uns alle betrifft.« Er schnippte mit den Fingern, und die Soldaten umringten Gunnar. »Bringt ihn weg.«
    »Bastard!« Gunnar sprang vom Pferd und zog sein Schwert. Sofort zog Nigel sich in die Reihen der Soldaten zurück.
    »Packt ihn!«, schrie er, und plötzlich waren mehr als ein Dutzend Klingen auf Gunnars Kehle gerichtet.
    Die Soldaten nahmen ihm seine Waffen ab, zwei Männer packten ihn an den Armen, während Gunnar sich heftig wehrte, um freizukommen. Vier weitere Soldaten zogen Burc von seinem Pferd und legten ihn zu Gunnars Füßen auf den Boden.
    Als beide überwältigt waren, strich sich Nigel das Haar zurück und zog den Saum seiner Tunika zurecht. Dann beugte er sich dicht zu Gunnar vor und flüsterte: »Es wird mir ein großes Vergnügen sein, sehr langsam und sehr qualvoll das zu beenden, was Aufgabe dieses unfähigen Rüpels war.«
    Übelkeit erregende Furcht flatterte in Gunnars Eingeweiden, als Nigel seine Aufmerksamkeit Burc zuwandte und sich neben ihn kauerte.
    »B-Bitte … h-habt … M-Mitleid«, röchelte der Ritter.
    »Oh, das werde ich haben, Burc.« Nigel nickte grimmig und streckte die Hand aus, wie um dem Mann einen Blutfleck von der Wange zu wischen. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages funkelten auf der schmalen Klinge des Dolches, den Nigel unter seinem Umhang hervorzog. Mit einer raschen Bewegung stieß er dem Ritter

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