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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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rührte sich nicht, atmete kaum, obwohl seine Augen vor Feindseligkeit funkelten. »Der Bastard hätte sich erst von deinem Können überzeugen sollen, ehe er dich angeheuert hat«, höhnte Gunnar.
    »Ihm war es egal, wie ich es mache«, erwiderte Burc höhnisch. »Hauptsache, du bist am Ende des Tages tot.«
    Gunnars Innerstes brannte vor Zorn. Er war verraten worden. Er war ein Dummkopf. Ein zehnfacher Narr, dass er einem Schuft vertraut hatte und in eine Falle getappt war. Aber was am meisten brannte, war, dass er auf eine friedliche Begegnung gehofft hatte. Sein jämmerliches Fell sollte verflucht sein, aber er hoffte sogar jetzt noch darauf.
    Er wollte Antworten auf seine Fragen. Verdammt, er würde eine Erklärung verlangen. Er würde Burc mitschleppen, um vor Raina Zeugnis abzulegen vom fortgesetzten Verrat ihres Vaters, und von ihrer Reaktion würde es abhängen, ob Gunnar sie mit sich nehmen oder ihr für immer Lebewohl sagen würde. So oder so wäre seine Fehde mit d’Bussy dann beendet.
    »Steh auf«, sagte er und erhob sich von Burc, die Armbrust in seiner Linken. Sofort spürte er, wie sich Burcs Körper unter ihm anspannte, fühlte, dass er die Beine anzog. Im nächsten Moment verpasste ihm Burc mit voller Wucht einen Tritt in den Bauch, und mit einem wilden Knurren stieß er ihn von sich herunter.
    Gunnar taumelte zurück, prallte gegen die Mauer und fiel rücklings zu Boden. Die Armbrust schlitterte über die rauen Steine des Daches und blieb außerhalb seiner Reichweite liegen. Kalte Pfeilspitzen bohrten sich in seinen Rücken und stachen ihm in die Arme, und sein Blick trübte sich durch den Aufprall.
    »Jetzt wirst du sterben«, stieß Burc hervor, der sich aufrichtete und sein Schwert zog. Mit weit ausgebreiteten Armen sprang er auf Gunnar zu, wild knurrend und mit gebleckten Zähnen.
    Gunnars Hand glitt instinktiv zum Dolch … und fasste ins Nichts. Die Erkenntnis dämmerte ihm sofort, sein Blick klärte sich, als er hinter sich nach dem zierlichen Schaft eines Pfeiles griff.
    Burc war jetzt über ihm, das Schwert über dem Kopf erhoben.
    Mit einer scharfen Bewegung seines Handgelenks warf Gunnar den Pfeil.
    Burc erstarrte. Sein Mund klaffte auf. Ein Ausdruck ungläubiger Verwunderung huschte über sein Gesicht, und seine Arme fielen kraftlos an den Seiten herunter. Sein Zusammenzucken wurde zu einem verwirrten Stirnrunzeln. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und schlug klirrend zu seinen Füßen auf. Mit zitternden Fingern berührte er den glatten Pfeil, der inmitten eines größer werdenden, scharlachroten Blutflecks in seiner Brust steckte. »Jesus«, keuchte er mit dem Ausdruck der Fassungslosigkeit auf seinem Gesicht, »ich bin tot!«
    »Ja«, sagte Gunnar und stand auf. Er betrachtete die Wunde mit einem gleichmütigen Blick. »In ein paar Stunden. Aber zuerst wirst du mich noch nach Norworth begleiten.«

24
    Raina beschäftigte sich den größten Teil des Tages in der Küche und versuchte, sich damit von ihrer Nervosität abzulenken. Sie dachte beständig an das Treffen zwischen Gunnar und ihrem Vater, und es fiel ihr schwer, sich auch nur auf die alltäglichsten Aufgaben zu konzentrieren. Ihre Hände zitterten vor Erwartung, und das Herz schien ihr beim leisesten Geräusch fast aus der Brust zu springen. Als einer der Burghunde bellte, ließ sie eine Schüssel mit grünen Bohnen fallen, die sich über den Boden verteilten. Sie war noch dabei, sie einzusammeln, als das Trompetensignal die Ankunft ihres Vaters verkündete.
    Sie sprang auf und warf eine Handvoll Bohnen in die Schüssel. »Sie sind zurück!«, rief sie fast atemlos vor Aufregung, als sie die Köchin umarmte, die geduldig den ganzen Tag ihre Hilfe ertragen hatte. »Oh, Eda, sie sind zurück!«
    »Den Heiligen sei Dank«, erwiderte die Frau mit einem Lächeln. »vielleicht komme ich ja jetzt mit meiner Arbeit weiter.«
    Raina lachte, drehte sich im Kreis, dann schürzte sie die Röcke und lief aus der Küche und durch die große Halle. »Sie sind endlich zurück!«, verkündete sie strahlend der Gruppe von Rittern, die um einen Tisch versammelt saßen.
    Die Ketten der Zugbrücke rasselten laut, als der breite Holzsteg über den Graben heruntergelassen wurde, der Norworth Castle umgab. Ein Bild voller Hoffnung, ein Bild von Gunnar und ihrem Vater, die Seite an Seite in den Hof einritten, tauchte in Rainas Kopf auf. Das eilige Klappern von Pferdehufen erklang auf der Zugbrücke, ließ Raina schneller laufen – zu schnell, denn

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