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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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nehme, ihr die Röcke hochschiebe und sie durchpflüge, genau hier und zu deinen Füßen?« Als wollte er es demonstrieren, beugte er sich über sie, drückte ihr den Kopf herunter und mit der Wange auf die kalten, feuchten Steine. »Sag schon, Rutledge, was würdest du dann wohl tun?«
    »Komm her, du jämmerlicher Sohn einer Hure, und ich werde es dir zeigen.« Obwohl Raina ihn nicht sehen konnte, war Gunnars Wut in der tödlichen Ruhe zu spüren, die von seiner Drohung ausging.
    »Tststs«, spottete Nigel aus sicherer Entfernung, »so ungeduldig, meine Klinge an deiner Kehle zu spüren.« Kichernd und scheinbar unbekümmert stellte er den Fuß auf Rainas Nacken, dann ließ er ihr Haar los und drückte sie auf den Boden.
    Raina spürte, dass Gunnar eine Bewegung machte, als wolle er ihren Fall aufhalten, hörte das Klirren und Zurren seiner Ketten, als sie sich spannten und ihn zurückrissen. Sie kroch von Nigel fort, fasste haltsuchend nach der Wand und stützte sich an ihr ab. Als sie langsam auf die Beine kam, zitterte sie, ihre Wange brannte.
    »Du elender Feigling«, fluchte Gunnar, »warum kämpfst du nicht gegen mich? Deine Bosheit sollte jetzt auf mich, nicht auf sie gerichtet sein!«
    »Richtig«, fauchte Nigel und warf Raina einen bedeutungsvollen Seitenblick zu, während er sein Schwert zog. »Und es ist höchste Zeit, dass ich dem Ganzen ein Ende bereite.«
    »Nigel, bitte, nicht!« Aus den Augenwinkeln konnte Raina sehen, dass Gunnar vorkroch, um an den Dolch heranzukommen, der neben seinem Fuß lag. Auch Nigel sah es.
    »Was soll das? Willst du mich mit dieser kümmerlichen Waffe abwehren?« Er führte einen Stoß mit seinem Breitschwert aus, aber Gunnar wankte nicht und wehrte ihn mit der Kette ab, die seinen Arm fesselte. »Sieh dir an, um wie viel größer meine Klinge ist, Rutledge. Du hast keine Chance.«
    Nigel stürmte los, teilte die Luft mit einem heftigen Schlag seines Schwertes. Gunnar entging ihm nur knapp, indem er sich flach gegen die Mauer presste.
    Als Nigel näher auf Gunnar zuging und einen weiteren Streich führte, sprang Raina hinter seinen Rücken, tat Gunnars flehenden Blick, von ihrem Vorhaben abzulassen, ab und schlang die Arme um Nigels Nacken. Sie versuchte, ihn zu Boden zu ziehen. Er taumelte leicht, dann krümmte er den Rücken und schlug mit der Hand auf ihre Arme. Sie klammerte sich fest, verzweifelt und ächzend vor Wut. Nigel drehte sich in ihrer Umklammerung, schüttelte sie schließlich ab und schleuderte sie von sich, als sei sie nichts als ein kleiner, lästiger Käfer. Raina schlug hart auf dem Rücken auf und spürte den kalten Stahl von Nigels Schwert an ihrer Wange.
    »Ich würde dieses hübsche Gesicht nur ungern verstümmeln, mein Liebling«, warnte er. Dann fuhr er herum und kehrte zu Gunnar zurück. »Du regst meine Braut auf, Rutledge. Warum ergibst du dich jetzt nicht und lässt es mich rasch zu Ende bringen?«
    »Ich brenne auch darauf, es zu Ende zu bringen«, stieß Gunnar hervor und winkte Nigel mit einem Krümmen der Hand zu sich.
    Hinter Nigel schlich Raina sich lautlos davon, entschlossen, Gunnar zu helfen, und näherte sich langsam der einzigen Waffe, die sie jetzt noch hatte – die Fackel, die auf der anderen Seite der Zelle flackerte.
    Nigel hob sein Schwert und führte es gegen Gunnar. Der duckte sich, richtete sich dann rasch auf und stieß Nigel den Dolch in die Seite. Nigel hielt den Atem an und wich einen großen Schritt zurück, seine Füße schlurften über den Steinboden. Mit einem Brüllen stürzte er sich wieder vorwärts, das Schwert mit beiden Händen hoch über dem Kopf erhoben.
    Raina griff nach der Fackel und versuchte, sie aus ihrer Halterung zu lösen, ihre Finger zitterten, ihr Herz raste.
    Hinter sich hörte sie das schwere Klirren, als Nigels Waffe auf Gunnar niedersauste, hörte das wütende Ächzen beider Männer, das sich miteinander vermischte … und dann Nigels bösartiges Lachen.
    »Welch ein Jammer«, höhnte Nigel. »Deine jämmerliche kleine Waffe ist zerbrochen, und leider ist nun auch der Spaß vorbei.«
    Raina hielt die Fackel jetzt in ihren Händen und wandte sich um. Sie sah, dass Nigel die Spitze seines Schwertes gegen Gunnars Brust presste. Der Dolch, den sie ihm zugeschoben hatte, lag zerbrochen auf dem Boden.
    »Soll ich dir zuerst dein Herz herausreißen oder die Eier abschneiden – «
    Er hatte keine Gelegenheit mehr, zu Ende zu sprechen. Ihre ganze Kraft zusammennehmend rannte Raina auf ihn zu und

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