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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu benommen, um zu antworten. Als sie schwieg, packte Rutledge sie an den Schultern und schüttelte sie. »Sagt es mir, Weib!«
    »Niemals!«
    »Verdammt«, fauchte Rutledge und stieß sie erneut von sich. Als er zum Fenster ging, fast so, als habe er ihre Anwesenheit vergessen, nutzte Raina die Gelegenheit und lief zur Tür. Sie riss sie auf und taumelte auf den Gang hinaus. Aber Rutledge folgte ihr sofort, schlang von hinten den Arm fest um ihre Taille, während er ihr den Mund zuhielt. »Wir werden zusammen auf ihn warten«, flüsterte er angestrengt. »Und denkt nicht einmal daran, die Wachen zu alarmieren, es sei denn, Ihr wünscht Euch den Tod.«
    Die Stimme eines Mannes drang vom Fuß der Treppe zu ihr herauf. »Lady Raina?« Ein Moment der Anspannung verging, während Rutledge sie festhielt und ihr den Mund zuhielt. »Mylady, ist Euch unwohl?«
    Rutledge legte einen Finger auf seine Lippen, die Drohung funkelte noch in seinen dunklen Augen.
    Raina sank das Herz, als sie Schritte die Wendeltreppe heraufkommen hörte. Rutledge zog sie mit sich in die entgegengesetzte Richtung, hin zu der schmalen Treppe, die zum hinteren Tor der Burg führte. Rainas Versuch, den Männern eine Warnung zuzurufen, wurde durch die starke Hand zunichte gemacht, die ihr den Mund verschloss. Sie gab nur ein ersticktes Wimmern von sich.
    Sie kämpfte gegen seinen eisernen Griff an. Als er ihre Handgelenke noch fester umfing, lockerte sich die Hand auf ihrem Mund kaum merklich. Da ergriff Raina die Chance, sich zu wehren. Sie öffnete den Mund und biss ihn in die Hand, dann schrie sie aus Leibeskräften los.
    Flüche waren von den Soldaten auf der Treppe zu hören.
    »Helft mir!«, schrie sie ihnen zu. Sie hörte die Schritte näherkommen, wehrte sich gegen Rutledge, der ihren linken Arm festhielt, während er sein Schwert aus der Scheide zog.
    Zwei Männer ihres Vaters tauchten auf dem Treppenabsatz auf, der größere von beiden voran, mit gezogenem Schwert. Sein Blick glitt kurz zu Raina, als vergewissere er sich ihrer Verfassung. Er hätte seine Aufmerksamkeit stattdessen auf ihren Angreifer richten sollen, denn im Bruchteil einer Sekunde hatte Rutledge sein schweres Schwert erhoben und ließ es mit großer Wucht heruntersausen.
    »Nein!«, schrie Raina, als Norworths Wachmann seine Waffe fallen ließ und auf dem Treppenabsatz das Gleichgewicht verlor. Er taumelte zurück, stützte sich mit einer Hand gegen die Stufe, während der zweite Mann hinter ihm auftauchte, mit vor Wut gebleckten Zähnen und erhobener Waffe. Rutledge stieß mit dem Fuß das Schwert des ersten Mannes geschickt aus dessen Reichweite, dann trat er ihm auf die Hand, nagelte ihn so auf dem Fußboden fest, während er über den Kopf des Ritters hinweg mit dem zweiten Mann kämpfte.
    Raina zerrte an seiner sie umklammernden Hand und versuchte, die zu Boden gefallene Waffe zu ergreifen. Wenn sie doch nur heranreichen würde! Sie wusste, dass sie keine ebenbürtige Gegnerin für Rutledge war, aber sie konnte ihn vielleicht gerade so weit ablenken, dass die Männer ihres Vaters eine Chance hatten, ihn zu überwältigen. Sie warf sich mit dem ganzen Gewicht in einen Sprung zur Seite und war aufs Äußerste überrascht, dass Rutledge fähig war, beides zu beherrschen, ihr Sichwehren und den Kampf gegen den Soldaten. Noch einmal versuchte sie sich aus seinem Griff zu lösen. Wunderbarerweise ließ er endlich ihr Handgelenk los, und sie fiel zu Boden.
    Das Klirren von Schwertern drang an ihr Ohr – einmal, zweimal – , während Raina zu dem am Boden liegenden Schwert kroch. Ihre Hand schloss sich um den Ledergriff, und sie kam auf die Beine, zog die Waffe mit sich. Sie fuhr herum, um Rutledge gegenüberzustehen, die Schwertspitze zeigte zu Boden, die scharfe Spitze hatte sich hineingebohrt. Sie umfasste den Griff mit beiden Händen und hob es hoch, stöhnte dabei vor Anstrengung. Es bewegte sich kaum vom Fleck und sank dann mit einem Klirren wieder zurück. Himmel, war das schwer! Sie versuchte noch einmal, das Schwert hochzuheben – mit demselben entmutigenden Ergebnis.
    Der Ritter, den Rutledge an der Treppe zu Fall gebracht hatte, machte Raina mit einem zischenden Laut auf sich aufmerksam, und er streckte die Hand aus, um nach der Waffe zu greifen. Raina schaute auf das Schwert und zurück zu ihm. Er nickte ungeduldig. In einem Aufblitzen wilder Hoffnung bückte Raina sich und schob das Schwert über den Boden auf ihn zu. Es rutschte nicht so weit, wie sie gehofft

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