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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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und er kannte sie nun. Er spürte ihre Schwäche, und so gewiss, wie er vor ihr stand und sie mit zarten Küssen umschmeichelte, würde er sie gegen sie verwenden.
    Raina verfluchte ihre Naivität und wich zurück, bis sie den Fenstersims im Rücken spürte. Gunnar sah verwirrt aus, runzelte die Stirn über ihr plötzliches Zurückweichen, und sein Blick fragte nach dem Grund.
    »Ich kann das nicht«, flüsterte sie, überrascht, dass sie genügend Entschlossenheit besaß, die Weigerung in ihrem Kopf zu formen, ganz zu schweigen davon, sie auszusprechen. »I-Ich will Euch nicht … ich will Euch nicht in meiner Nähe«, sagte sie und kam angesichts dieser Lüge ins Stammeln.
    Er sah sie an, und sein Blick schien bis in ihr Innerstes zu dringen. »Nach dem, was gestern Abend war? Das glaube ich Euch nicht.« Er streckte die Hand nach ihr aus.
    Raina drückte sich gegen die kalte Mauer. »Bleibt von mir weg, bitte.«
    Aber Rutledge kam näher. Zwei Schritte, und ihre Körper berührten sich fast. »Warum sollte ich?«, fragte er, sein Ton klang spielerisch, aber das Funkeln in seinen Augen war zu hungrig, um harmlos zu sein.
    Raina sah ihn von der Seite misstrauisch an. »Weil ich – «
    Er hob ihr Kinn, um sie dazu zu bringen, ihn wieder voll anzusehen, dann hauchte er einen keuschen Kuss auf ihre Lippen. »Warum?«
    »W-Weil«, sie stammelte, suchte nach einem Grund und war schockiert, dass sie keinen fand. Als sie zögerte, neigte er das Gesicht über ihren Nacken, liebkoste und knabberte an der empfindsamen Haut unter ihrem Ohr. »Oh nein«, hauchte sie, als er ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne nahm. Sein Atem klang hart und schnell an ihrem Ohr, war erfüllt von Verlangen. Sie zitterte. »Bitte«, wisperte sie, »bitte nicht … «
    »Warum, Raina?« Seine seidigen Lippen streichelten ihre Haut, seine tiefe Stimme hallte in ihren Ohren wider, in ihrem Herzen – du lieber Gott, in ihrer Seele!
    Warum, ja, warum? Weil sie ihn hassen müsste? Weil er der gefährlichste Mann war, dem sie je begegnet war? Weil sie so große Angst davor hatte, dass sie ihm auch ihr Herz schenken würde, wenn sie ihm ihren Körper gab?
    Sie presste die Hände gegen seine Brust, um ihn wegzustoßen, und fühlte seinen Herzschlag unter ihren Fingerspitzen, so fest und beständig wie ihren eigenen. Mochte der Himmel ihr beistehen, aber sie war fasziniert von dem Gefühl seiner harten Muskeln unter ihren Händen. Mehr als alles andere wollte sie seine Hände auf sich spüren.
    Die Gründe, warum er sie nicht berühren sollte, waren zahlreich, und jeder davon verräterischer als der andere. Aber der vielleicht gefährlichste von allen war der eine, der von der größten Versuchung raunte.
    Von der Versuchung, ihn zu lieben.
    »Sagt mir, warum ich Euch nicht berühren soll.« Seine Stimme klang so verführend, dass Raina begriff, dass er um ihre Unschlüssigkeit wusste, ihren Mangel an Mut. Einen Augenblick länger in seiner Umarmung, und sie war verloren …
    Die Antwort, obwohl dürftig, platzte aus ihr heraus. »Weil Ihr nach Wein und Pferd stinkt!«
    In Wahrheit roch er nicht so schlecht, wie sie ihn glauben machen wollte, aber sie fühlte, dass die Kränkung seines Stolzes wahrscheinlich ein Mittel war, ihn von seinem Tun abzubringen. Er musste nicht wissen, dass sie ihn und seinen männlichen Geruch als eine so faszinierende Beunruhigung empfand, dass sie aus seiner irritierenden Nähe fliehen wollte.
    Rutledge schien völlig verblüfft über ihre Antwort zu sein, denn er lachte, obwohl seine Augenbrauen sich für einen Moment erzürnt zusammenzogen. Raina wagte nicht, mit der Wimper zu zucken, sondern behielt ihre starre aufrechte Haltung bei und straffte sogar noch die Schultern. Rutledges Miene änderte sich rasch zu abweisendem Gleichmut, doch hatte er seine verletzte männliche Eitelkeit nicht ganz verbergen können. Er hob den Arm und schnupperte übertrieben geräuschvoll an seiner Achsel.
    »Vergebt mir, Mylady «, entschuldigte er sich dann in einem fast überzeugenden Ton, »aber Ihr scheint recht zu haben. Zudem habe ich meine Erziehung vergessen. Welch rüdes Benehmen, meinem schönen Gast nicht ein dringend benötigtes Bad anzubieten.« Jenes verwirrende, unbarmherzige Grinsen war wieder zurückgekehrt, und Raina wusste, dass sie sich in tiefes Wasser vorgewagt hatte.
    Sein Grinsen war das Einzige, was sie warnte. Er packte sie, hob sie in seine Arme und trug sie zur Tür, ohne Rücksicht auf ihre Beschwörung, sie

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