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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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dämpfen. Er schien nicht einmal Pook eine anständige Chance geben zu wollen.
    Aber Pook war ein kluges Tier. Er erinnerte sich an den Weg, der aus dem Labyrinth führte, und folgte ihm. Die Kurven kost e ten ihn zwar Zeit, und die Sache war auch ziemlich knapp, de n noch gelang es ihm immer noch, einen kleinen Abstand zu halten. Jedenfalls fand er schließlich zu dem Ausgang.
    Doch der war plötzlich versperrt. Schlingpflanzen hatten sich um ihn gelegt und sich miteinander verwoben, mit üblen Dornen b e waffnet. Rutschend bremste Pook ab, wobei er mit allen vier H u fen den Boden aufwühlte. Was sollte er jetzt tun? Schließlich besaß er kein Schwert, um das Grünzeug einfach durchzuhauen. Pustend kam der Tarask von hinten näher. Er war ein Kuriosum unter den Drachen, da er weder Feuer noch Rauch noch Dampf besaß; doch im Laufen pustete er Rauch hervor. Pook warf einen Blick zur Seite, begriff, daß es Wahnsinn gewesen wäre, im Labyrinth zu bleiben und sich zu Tode hetzen zu lassen, dann sprang er gegen das pflanzenumschlungene Tor.
    Die Dornen bohrten sich grausam in seine Haut, doch immerhin schützten ihn seine Ketten ein wenig, und so gelang es ihm im allerletzten Moment, das Grünzeug zu durchstoßen, als das Ung e heuer ihn auch schon erreicht hatte. Der Tarask schnappte nach Pooks Hinterbeinen, und das war ein taktischer Fehler, denn diese Hufe schossen mit einer vollen Pferdestärke zurück und klebten sich voll auf seine Schnauze. Dann hatte das Gespensterpferd das Labyrinth auch schon hinter sich gebracht.
    Aber der Drache gab nicht auf. Er schüttelte seine runde Schnauze und brüllte die Schlingpflanzen an, worauf sie prompt verwelkten und zu Boden fielen. Dann sprang er auf Pook zu, der sofort herumwirbelte und davongaloppierte.
    Nun befand sich das Pferd allerdings auf einem Gelände, das für ihn von Vorteil war. Pook bekam größeren Abstand, hielt aber inne, wie um nachzudenken, dann verlangsamte er bewußt sein Tempo und gestattete es dem Ungeheuer, den Vorsprung wieder aufzuholen. Pook rannte immer knapp vor ihm her, stets in scheinbarer Greifweite, und lockte das Monster immer weiter von dem Labyrinth davon. So etwas konnte Pook natürlich sehr gut, denn auf diese Weise verdienten sich Gespensterpferde schließlich ihren Lebensunterhalt – indem sie Narren in schlechte Gebiete lockten oder sie aus guten verjagten. Ich muß es ja wissen!
    Das gab mir Zeit, zu heilen. Glücklicherweise war ich nicht tot, nur bewußtlos, mit durchgekautem Gesicht. Es würde ungefähr eine Stunde dauern, bis meine Augäpfel und so weiter nachg e wachsen und wieder so gut wie neu waren. Anstatt mich als Köder zu benutzen, um das Monster abzulenken, damit Pook fliehen konnte, köderte Pook nun seinerseits das Ungeheuer, damit ich heilen konnte. Ich finde, das war wirklich nett von ihm.
    Pook führte den Tarask in das Höhlengebiet, an dem wir vorbe i gekommen waren – dort wo die Nickelfüßler hausten. Was hatte er vor? Er konnte sich dort doch nicht verstecken, denn die würden ihn bald zu Tode nickeln.
    Aber es erwies sich, daß er sehr viel klüger war. Pook war ein Meister des Fallenstellens, wie ich selbst hatte feststellen müssen, als ich ihn gejagt hatte. Er stellte sich vor einer finsteren Höhle mitten ins Sonnenlicht. Die Nickelfüßler vermieden das Licht, so daß ihre silbrigen kleinen Schnauzen nicht zu erkennen waren.
    Der Tarask kam näher. Gepanzert wie er war, war er ein sehr schweres Wesen, möglicherweise machten sich seine Verletzungen inzwischen auch bemerkbar; jedenfalls hatte er sein Tempo g e drosselt und schnaufte laut. Aber weil er glaubte, das Pferd nun in die Falle gedrängt zu haben, griff er an.
    Pook tänzelte beiseite und ließ das Ungeheuer voll in die Höhle stürmen. Dort verschwand es in der Dunkelheit. Erst gab es eine Pause, dann ertönte ein Brüllen, das den ganzen Berg erschütterte. Der Tarask hatte die Nickelfüßler entdeckt – oder auch umg e kehrt! Dann wollte das Monster aus der Höhle hinaus ins Freie zurückweichen – aber Pook stemmte sich mit den Vorderbeinen voll gegen den Boden und schob das Ungeheuer mit Hilfe seiner Hinterhufe und mit voller Pferdekraft wieder hinein.
    Es war ein wunderschöner Plan – doch leider klappte er nicht völlig. Der Tarask war schwerer als Pook, und sein riesiger Panzer schützte ihn vor den Tritten, zudem hatte er einen äußerst triftigen Grund, um die Höhle möglichst hurtig verlassen zu wollen. Also kauerte er sich

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