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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusammen und gab Druck, dem Pook schließlich nicht mehr widerstehen konnte. Schon bald hatte er den Kopf wieder aus der Höhle geschoben, schlug die letzten an ihm hä n genden Nickelfüßler mit der Tatze herunter und drehte sich um, dem Pferd entgegen.
    Pook war kein Feigling. Er trat dicht an das Gesicht des Tarask heran und wirbelte herum. Seine Ketten peitschten auf den Kopf des Drachen und schlugen ihm ein oder zwei Zähne aus, mögl i cherweise sogar einen Augapfel. Das Ungeheuer war derart übe r rascht, daß es Kopf und Vorderbeine in den Panzer zurückzog – worauf Pook prompt nachsetzte, indem er dem Kopf Sand und Erdreich hinterherschleuderte. Es hat den Anschein, als hätten Ungeheuer es nicht besonders gern, daß man ihnen Sand in die Schnauze trampelt. Der Tarask brüllte so heftig auf, daß der Sand aus seinem Nacken- und den drei Beinlöchern hervorspritzte. Fast hätte sich der Rückenpanzer von dem gewaltigen Windstoß in die Höhe jagen lassen. Für ein Brüllen war das wirklich nicht schlecht!
    Nun kam der drohende Kopf wieder aus dem Panzer hervor, und die Zähne funkelten zornig. Und wieder plazierte Pook einen Huftritt auf die ohnehin schon wunde schwarze Nase des Dr a chen, mit einer solchen Wucht, daß das Gesicht des Ungeheuers nicht mehr konvex blieb, sondern konkav wurde, bis er den Kopf schließlich wieder in den Panzer geschubst hatte.
    Pook setzte dem Ungeheuer weitaus besser zu, als ich es getan hatte! Dann begann das Pferd zu schnüffeln, offensichtlich wi t terte es etwas. Schnell trabte Pook zur Seite, wo ein Lumpenkrau t busch wuchs. Er packte einen Lumpen mit den Zähnen, riß ihn ab, hielt die Luft an und trabte zu dem Tarask zurück, dessen Kopf gerade wieder aus dem Panzer hervorstieß. Pook schleuderte den Lumpen auf die Nase des Monsters und wich schnell zurück.
    Nun benutzte man Lumpenkraut in der Regel nicht dazu, Stoffe zu weben oder gar Kleidungsstücke daraus herzustellen, höchstens vielleicht als Schabernack, und das lag nicht nur daran, daß die Lumpen so häßlich waren.
    Der Tarask nieste. Das war es nämlich, was Lumpenkraut b e wirkte: Es erzeugte ein unkontrollierbares Niesen. Manche Wesen mußten noch tagelang niesen, nachdem sie auch nur einmal daran geschnüffelt hatten; anderen riß es beinahe den Kopf ab. Nac h dem das Monster das kraftvolle Kraut erst einmal richtig tief ei n geatmet hatte…
    Es war ein recht gewaltiger Nieser. Der orkanartige Luftstoß p u stete das Blattwerk von den Büschen und erzeugte winzige Win d hosen, die ziemlich unhöfliche Geräusche von sich gaben und flohen. Der ganze Körper des Drachen glitt ein Stück zurück, ein Opfer des Rückstoßes. Das gleiche geschah beim zweiten Niesen, und beim dritten glitt der Schwanz schon tief ins Innere der Hö h le. Nach einem halben Dutzend weiterer Nieser war der Tarask wieder in der Höhle verschwunden.
    Pook trabte einmal mehr zu dem Lumpenkraut hinüber und pflückte einen weiteren Lumpen ab. Den schleuderte er dem T a rasken in die Höhle nach, dann kletterte er den Hügel hoch, en t deckte etwas Geröll und stieß es mit einigen Tritten in die Tiefe. Es gelang ihm, eine kleine Gerölllawine zu erzeugen, die vor dem Höhleneingang schon bald einen Steinberg aufhäufte und ihn zum Teil versiegelte. Natürlich würde der Geröllhaufen das Ungeheuer nicht dabei aufhalten können, wieder nach draußen zu preschen, doch immerhin wurde die Luft im Höhleninneren dadurch eing e sperrt, die Nieser prallten daran ab, und der magische Niesstaub aus dem Lumpen verblieb zum größten Teil in dem engen Gewö l be. Das wiederum bedeutete, daß der Tarask es ständig wieder einatmen mußte, was zu erneutem Niesen führte.
    Pook horchte mit einem Ohr, während der ganze Hügel bebte. Ich weiß, was er hörte: außer den großen Niesern waren da noch zahlreiche kleine. Die Nickelfüßler waren ebenfalls in Mitleide n schaft gezogen worden! Wenn sie erst mal damit aufhörten, wü r den sie äußerst sauer sein – und dort, mitten in ihrer Höhle war derjenige, der an allem schuld zu sein schien – der Tarask. Zwar konnten sie seinen Panzer nicht durchbohren, doch waren sie klein genug, um durch die Löcher im Panzer an ihn heranzukommen, und wütend genug, um dort allem Fleisch, dem sie begegneten, erheblichen Schaden zuzufügen. Diesmal war der Tarask zu tief in die Höhle eingedrungen, um ohne weiteres entkommen zu kö n nen. Das würde eine schlimme Abrechnung geben.
    Zufrieden trabte Pook zum

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