Rivalen der Liebe
bequemer, und er legte die Arme um sie. Ihre Kopfschmerzen waren weg. Sie war dort, wo sie sein wollte.
Als er geendet hatte, wusste sie mehr über ihn – und Ally – als jeder andere, wie sie vermutete.
Ihr Kopf lag jetzt an seiner Brust, sie hatte die Hand in sein Hemd gekrallt und atmete seinen Duft ein.
“Du bist eine gute Zuhörerin”, bemerkte Brod mit einem amüsierten Unterton und fragte sich dabei, wie eine so zerbrechliche Frau gleichzeitig so weich und üppig sein konnte. Wenn doch nur …
Rebecca hob den Kopf und sah ihm in die Augen. “Ich wollte nicht, dass du aufhörst.”
“Aber ich möchte wissen, wer
du
bist.” Brod schob die Hand in ihr Haar und neigte den Kopf. Er wollte sie zu nichts zwingen, doch er verspürte starkes Verlangen. “Rebecca?”, fragte er, den Mund an ihren Lippen.
Unwillkürlich legte sie ihm den Arm um den Nacken und schmiegte sich sehnsüchtig an ihn.
Brod ließ die Hände zu ihren Brüsten gleiten und streichelte sie durch den dünnen Stoff. Als er die Knospen mit den Daumen reizte, wurden sie hart. Wie wundervoll das war! Er hatte sich Hals über Kopf in Rebecca verliebt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Plötzlich verspürte er das Bedürfnis, ihre nackte Haut zu berühren. Er schob die Hand unter ihren Morgenmantel, als sie den Kopf wandte.
“Wir sind verrückt”, flüsterte sie, ließ es jedoch zu, dass er ihre Brüste streichelte. “Jemand könnte reinkommen.”
“Ich glaube nicht. Die Tür ist nämlich abgeschlossen”, erwiderte er leise, während er ihren Rücken streichelte und sie noch dichter an sich zog. An diesem Tag hatte er seinen Vater beerdigt, und nun saß er hier in leidenschaftlicher Umarmung mit Rebecca. Ihr Mund war ihr aufschlussreichstes Merkmal, denn er verriet, wie viel Leidenschaft in ihr steckte.
“Verbring die Nacht mit mir”, sagte Brod rau.
Rebecca schloss die Augen. “Danach wird nichts wieder so sein, wie es war.”
“Nichts ist mehr so, wie es war, seit dem Moment, in dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe”, bemerkte er mit einem spöttischen Ton und küsste sie noch einmal – so leidenschaftlich, dass sie erschauerte. “Ich möchte neben dir aufwachen.”
“Ich kann nicht.” Doch ihr Herz raste, und heftiges Verlangen durchflutete sie.
“Du hast doch keinen Mann, den du betrügen würdest, oder?” Brod blickte ihr in die Augen.
“Nein”, erwiderte sie nach einer Weile.
“Dann brauchst du einen Mann, der dir sagt, wie schön du bist.” Er stand mit ihr auf, entschlossen, die kleine Wendeltreppe am Ende der Eingangshalle zu benutzen. Nun gab es kein Zurück mehr. Sein Verlangen war zu stark.
7. KAPITEL
N achdem Ally und Francesca wieder abgereist waren, fuhren Rebecca und Fee mit der Biografie fort. Sie arbeiteten im Durchschnitt vier bis fünf Stunden am Tag, doch diesmal beschäftigte Rebecca sich noch eingehender mit Fees bewegtem Leben. Obwohl sie in dem Buch nicht sämtliche dunklen Punkte in der Familiengeschichte enthüllen würde, wollte sie nach jener besonderen Nacht, in der Brod ihr von seinem Leben erzählt hatte, mehr von Fee erfahren als die beschönigten Versionen, die diese ihr bisher geliefert hatte.
“Finden Sie wirklich, dass wir das sagen sollten, Schätzchen?”, erkundigte Fee sich oft skeptisch, nachdem sie wieder einmal etwas enthüllt hatte.
Und sie, Rebecca, erwiderte dann jedes Mal: “Wollen wir außergewöhnliche Memoiren schreiben, eine erstklassige Biografie oder seichte Lektüre?”
Und da Fee ein außergewöhnlicher Mensch war, wollte sie außergewöhnliche Memoiren. Deswegen fingen sie wieder von vorn an und gingen über Fees Kindheit auf Kimbara hinaus. Fee war die einzige Tochter des legendären Viehbarons Sir Andrew Kinross und der bekannten Reiterin Constance McQuillan Kinross gewesen, die mit zweiundvierzig bei einem Querfeldeinrennen vom Pferd gefallen und tödlich verunglückt war.
“Ich möchte, dass es viel mehr als eine Biografie Ihres Lebens wird, Fee”, erklärte Rebecca. “Sie sollen darin etwas über Ihre
Familie
aussagen, eine bekannte Großgrundbesitzerfamilie. Über Ehen, angefangen mit Ewan Kinross und Cecilia. Über Einfluss, Erbschaftsangelegenheiten und Beziehungen.”
“Du meine Güte, das sind ja fast hundertfünfzig Jahre”, bemerkte Fee trocken. “Das ist eine lange Zeit in diesem Teil der Welt.”
“Ich stelle mir einen Überblick über die Familiengeschichte vor, Fee. Wenn Sie erzählen, kann man sich alles lebhaft
Weitere Kostenlose Bücher