Rivalen der Liebe
Orchideen und Seerosen schufen eine exotische Atmosphäre.
In dieser Umgebung, in Allys Gesellschaft und mit der heilenden Kraft des Meeres und der Sonne, entspannte Rebecca sich bald. Ally war so ein netter, großherziger Mensch, und Rebecca war ihr für ihre Hilfe sehr dankbar. Sie führten ernste Gespräche, und Ally vertraute ihr auch ihre Liebesgeschichte an. So lernten sie sich immer besser kennen. Tagsüber machten sie lange Spaziergänge am Strand, schwammen, sonnten sich ein bisschen oder erkundeten die Küste mit dem Wagen, indem sie die kleinen Galerien und Kunsthandwerkgeschäfte besuchten und im Freien aßen. Die Abende verbrachten sie zu Hause. Nachdem sie gegessen hatten, sahen sie fern oder hörten Musik und zogen sich dann in ihre Zimmer zurück.
Am Dienstagnachmittag, Rebecca entspannte sich gerade in einem der Pavillons, kam Ally die Treppe vom Garten hoch. Sie trug ein bauchfreies gelbes Top und weiße Shorts, die ihre schönen langen Beine vorteilhaft zur Geltung brachten, und sah fantastisch aus.
“Wir haben Besuch, Rebecca”, rief sie fröhlich.
“Wirklich?” Rebecca schwang die Füße von der Liege und rechnete damit, nun die Besitzerin des Strandhauses kennenzulernen. Wie Ally trug sie Strandsachen – einen schwarzen, mit bunten tropischen Vögeln und Blumen bedruckten Sari, den sie in einer Boutique im Ort gekauft hatte.
Sie wartete einige Sekunden und hörte Schritte auf der Treppe.
“Überraschung!”, verkündete Ally, als der Besucher erschien, und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen.
“Brod!” Rebecca atmete scharf ein und ließ das Buch, in dem sie gelesen hatte, fallen.
“Jetzt lasse ich euch beide allein”, meinte Ally lachend. “Ich weiß, dass ihr euch viel zu sagen habt. Wenn Brod hierbleibt, brauchen wir noch einige Sachen.” Sie winkte ihnen zu und wandte sich ab. “Ich bin in ungefähr einer Stunde wieder zurück.”
Während Rebecca regungslos dastand, kam Brod langsam auf sie zu. Dabei betrachtete er sie mit funkelnden Augen.
“Hallo.”
“Hallo”, flüsterte sie, überglücklich, ihn wiederzusehen. “Wie bist du hergekommen?”
Er umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht. “Ally und ich haben dieselben Freunde.”
“Oh.”
“Du siehst übrigens wunderschön aus.”
“Du auch.”
“Das glaube ich nicht.”
Einen Moment lang standen sie schweigend da und hörten, wie Ally hupend wegfuhr.
“Hast du mich vermisst?” Brod zog Rebecca an sich und küsste sie leidenschaftlich und zärtlich zugleich.
Da ihre Gefühle sie überwältigten, dauerte es eine Weile, bis sie antworten konnte. “Überhaupt nicht!”
“Ich dich auch nicht”, neckte er sie. “Ich habe nicht ein einziges Mal an dich gedacht.”
“Wie reizend.” Es knisterte förmlich vor Spannung. Er berührte eine Stofffalte an ihrer Brust und genoss das Gefühl ihrer seidigen Haut. “Na ja, fast gar nicht, nur in den Stunden vom Morgengrauen bis zum Nächsten. Die Nächte waren am schlimmsten.”
Rebecca war überglücklich. “Für mich auch.”
“Wenn ich daran denke, was du durchgemacht hast!”, sagte er leise.
“Das ist vorbei.” Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und berührte seinen Mund. Sofort begann er, ihre Finger zu küssen. “Hat Ally es dir erzählt?”
“Sind Schwestern nicht dazu da? Ally ist erstaunlich intelligent und hat viel Feingefühl.”
“Du bist mir also nicht böse?” Eindringlich sah sie ihn an.
“Rebecca!” Während er ihren Blick erwiderte, flammte heftige Leidenschaft in ihm auf. Dies war die Frau, die er von ganzem Herzen liebte. Nichts hätte ihn davon abgehalten, sie aufzusuchen. Mit oder ohne Allys Hilfe. Unvermittelt neigte er den Kopf und bedeckte erst Rebeccas Gesicht und anschließend ihren Hals mit heißen Küssen. “Es war richtig, mir an jenem Abend nicht von Osborne zu erzählen. Wahrscheinlich wäre ich durchgedreht, wenn ich erfahren hätte, was er dir angetan hat. Jetzt ist mir klar, warum du diesen Schutzwall um dich errichtet hast. Wir müssen diesen Schutzwall nun zerstören.”
Rebecca seufzte auf. “Ich liebe dich, Brod. Ich liebe dich über alles.”
Brod verspürte ein Hochgefühl. “Bist du dir ganz sicher?” Er sah ihr tief in die Augen.
“Ich werde sterben, wenn du mich verlässt”, erwiderte sie.
“Meine geliebte Rebecca!” Stürmisch zog er sie an sich. “Ich möchte dir alles geben. Heirate mich.”
Wieder begann Brod, sie zu küssen. Das Spiel seiner
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