Rivalen der Liebe
Buch?”
“Ich bin stolz darauf, Ally.” Rebecca betrachtete Ally. Sie ähnelte Brod so sehr. Nur ihre Augen waren wie Fees. “Fee wird begeistert sein.”
“Das werden wir alle sein”, meinte Ally lächelnd.
Nachdem sie alles weggeräumt hatten, tranken sie den Kaffee in der Sitzecke im Wohn- und Esszimmer.
“Du bist ein Rätsel, stimmt’s, Rebecca?”, erkundigte sich Ally unvermittelt. “Und ich bin entschlossen, dieses Rätsel zu lösen. Ich liebe meinen Bruder über alles. Ich habe gemerkt, dass er dich liebt und du seine Gefühle erwiderst.”
“Ja, ich liebe ihn”, gestand Rebecca, “aber es gibt so viele Dinge …”
“Was für Dinge?” Ally stellte ihre Kaffeetasse ab. “Los, erklär es mir. Ich bin hier, um dir zu helfen, Rebecca. Ich bin nicht nur Brods Schwester, sondern auch deine
Freundin.”
“Ich brauche eine Freundin, Ally.” Rebecca war den Tränen nahe.
“Dann rede mit mir.” Ally beugte sich zu ihr hinüber und sah sie eindringlich an. “Erzähl mir von deinem Exmann, den du verlassen musstest.”
Nach ungefähr einer Stunde verstummte Rebecca.
“Du meine Güte!” Ally stand auf und ging auf den Balkon, als bräuchte sie frische Luft. “Was für ein Unmensch!”
Rebecca strich sich das Haar über die Schultern. “Ich dachte, ich würde nie darüber hinwegkommen, bis ich Brod kennengelernt habe.”
“Brod!” Ally hob die Arme. “Brod würde sich einer Frau gegenüber niemals so verhalten.” Allein beim Gedanken daran schauderte sie. “Wahrscheinlich würde Brod diesen Kerl umbringen, wenn er es wüsste. Kein Wunder, dass es dir so schwergefallen ist, darüber zu sprechen. Es muss schrecklich für dich gewesen sein, Rebecca.”
“Ja.” Rebecca nickte. Sie fühlte sich seltsam erleichtert. “Aber ich bin abgereist.” Über den Couchtisch hinweg blickte sie Ally an, die sich wieder setzte. “Ich glaube, das Image, das ich meiner Umwelt präsentieren wollte, resultierte aus meinem Kummer. Und wohl auch aus meiner Scham.”
Allys lebhaftes Gesicht nahm wieder einen traurigen Ausdruck an. “Und du hast es Brod nicht erzählt, weil du dachtest, du würdest dann in seiner Achtung sinken. Als hätte die Brutalität deines Exmannes dich irgendwie verunreinigt.”
“Genau das ist es, Ally. Als ein Kollege mir einmal sagte, ich wäre wie eine Kamelie, habe ich mich darüber gefreut.
Unberührbar
. So wollte ich wirken. Nicht wie eine geprügelte Frau.”
Allys Miene war sehr ernst. “Aber du hast es geschafft, Rebecca. Alle respektieren dich. Der brutale Kerl, mit dem du verheiratet warst, ist der wahre Feigling. Was du mir erzählt hast, verursacht mir eine Gänsehaut.”
“
Du
hättest es dir nicht gefallen lassen, Ally.”
Ally atmete tief durch. “Ich hatte eine Familie, die mir geholfen hätte. Eine sehr einflussreiche Familie. Egal, was mein Vater getan hat, er hätte es niemals mit angesehen, wenn ich eine so unglückliche Ehe geführt hätte. Und Brod … Ich hätte nicht mit dem Kerl tauschen mögen.”
Rebecca nickte. “Deswegen habe ich es ihm an dem Abend auch nicht erzählt. Ich wollte keine Auseinandersetzung heraufbeschwören, obwohl ich mir gewünscht habe, dass Brod Martyn rauswirft.”
“Aber du musst es ihm jetzt unbedingt sagen, Rebecca. Das weißt du.”
“Ich kann ihm nicht sagen, was ich dir anvertraut habe, Ally. Wir sind Frauen. Fee hat mir erzählt, dass Brod schon etwas in die Wege geleitet hat. Martyn arbeitet nicht mehr bei Mattheson & Mattheson.”
“Toll!” Ally klatschte in die Hände. “Vielleicht sollte er es in einem anderen Bundesland versuchen. Hör mal, du hast zu viel gearbeitet. Du brauchst jetzt eine Auszeit. Eine Freundin von mir hat ein wunderschönes Strandhaus in Coffs Harbour. Wir könnten morgen Abend hinfahren und dort ein paar Tage verbringen. Was hältst du davon?”
“Auf die Freundschaft.” Rebecca hob ihre leere Kaffeetasse. “Aber was ist mit dir? Du hast doch sicher viel zu tun.”
“Stimmt, aber ich fahre lieber mit dir. Es wird sich alles finden, Rebecca.”
Das Wetter war perfekt und das Strandhaus von Allys Freundin groß und traumhaft schön. Es bestand aus mehreren Pavillons und war sehr geschmackvoll mit thailändischen Möbeln eingerichtet. Auf einem Hügel über dem Pazifik gelegen, hatte es einen herrlichen Ausblick, und eine lange Treppe führte direkt zum Sandstrand. Selbst der von einer Mauer eingefasste Garten auf der Vorderseite war wunderschön – Palmen, Farne,
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