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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Sie wurde ernst. »Aber ich will dich nicht nach Darr schicken, um die Funktionsweise der Masken herauszufinden. Das Werkzeug interessiert uns nicht so sehr wie derjenige, der es verwendet. Ich möchte, dass du Usein Darr ein Angebot unserer Gruppe unterbreitest.«
    Unwillkürlich spitzte ich die Ohren. In Verhandlungen lag immer großes Potenzial für Unfug. »Ihr wollt ihre Magie?«
    »Nein. Wir wollen Frieden.«
    Ich zuckte zusammen. »Frieden?«
    Ich warf Ahad einen Blick zu, um herauszufinden, ob die Frau wahnsinnig war.

    »Frieden dient sowohl den Interessen der Sterblichen als auch denen der Götter«, sagte Ahad.
    »Da muss ich dir zustimmen.« Ich runzelte die Stirn. »Aber ich hätte nicht gedacht, dass du das so siehst.«
    »Ich habe immer das getan, was mein Leben einfacher machte, Si’eh.« Er faltete ruhig seine Hände. »Ich bin nicht Nahadoth, wie du so gerne betonst. Ich weiß Berechenbarkeit und Gewohnheit durchaus zu schätzen.«
    »Ja. Nun denn.« Ich schüttelte den Kopf und seufzte. »Aber Sterbliche sind zum Teil Nahadoth, und es klingt so, als ob die im Norden lieber im Chaos leben, als die Weltordnung der Arameri weiter zu erdulden. Es ist nicht unsere Sache, dieser Frau zu sagen, dass sie falsch liegt, wenn sie der Kopf des Ganzen ist.«
    »Usein Darr ist nicht die einzige Kraft hinter dem Aufstand im Norden«, sagte Glee. »Und man muss es zum jetzigen Zeitpunkt einen Aufstand nennen. Darr ist jetzt eine der fünf Nordnationen, die den Weißen Hallen innerhalb ihrer Grenzen den Zehnten verweigern. Stattdessen bieten sie ihren Bürgern selbst Schulbildung, Betreuung für Alte und so weiter an. Deshalb werden sie vom Adelskonsortium nicht für ein Versagen beim Regieren getadelt. Angesichts der Tatsache, dass seit über einem Jahr kein Vertreter Hochnords mehr eine Adelssitzung besucht hat, würde das ohnehin kaum eine Rolle spielen. Ganz Hochnord weigert sich im Grunde, die Autorität des Konsortiums anzuerkennen.«
    Sie seufzte. »Wenigstens haben sie bis jetzt keine Armee aufgestellt. Wahrscheinlich, weil es ihnen den Zorn der Arameri zuziehen würde. Alles, außer ofenem Widerstand –  doch es ist Widerstand. Und Darr ist, wenn nicht der Kopf, so doch das Herz dieses Widerstands.«
    »Also was soll ich dieser Darre denn anbieten, wenn ihr Herz daran hängt, die Welt von der Tyrannei der Arameri zu befreien? Ein Ziel, dem ich nicht abgeneigt bin, muss ich sagen.« Ich dachte nach. »Ich nehme an, ich könnte sie töten.«

    »Nein, das kannst du nicht.« Glee wurde nicht lauter, aber das musste sie auch nicht. Die schneidenden Worte wurden plötzlich zu Messern, die scharf genug waren, um Haare zu spalten. »Wie ich schon sagte, Usein Darr ist nicht die einzige treibende Kraft der Aufständischen. Sie zu töten würde sie nur zur Märtyrerin machen und den Rest ermutigen.«
    »Abgesehen davon«, sagte Ahad, »werden die Gottkinder, die sich im Reich der Sterblichen angesiedelt haben, nur von Lady Yeine geduldet. Sie hat ganz deutlich gemacht, dass ihr die Unabhängigkeit der Sterblichen wichtig ist, und passt genau auf, ob unsere Gegenwart sich als schädlich erweist. Und bitte denk daran, dass auch sie einmal Darre war. Soweit wir wissen, ist Usein eine Verwandte von ihr.«
    Ich schüttelte meinen Kopf. »Sie ist nicht länger sterblich. Derartige Überlegungen sind für sie jetzt bedeutungslos.«
    »Bist du da sicher?«
    Ich war plötzlich unsicher und zögerte.
    »Also dann.« Ahad legte seine Finger aneinander. »Lasst uns Usein töten und es herausfinden. Das sollte doch ein Spaß sein, jemanden vollkommen wütend zu machen, der für sein Temperament berüchtigt war, bevor sie die Göttin des Todes wurde.«
    Ich rollte mit den Augen, protestierte aber nicht. »Also gut«, sagte ich. »Was ist mein Ziel in Darr?«
    Glee zuckte mit den Schultern. Irgendwie überraschte mich das, denn sie schien mir nicht der lässige Typ zu sein. »Finde heraus, was Usein will. Wenn es in unserer Macht liegt, biete es ihr an.«
    »Woher zur Hölle soll ich wissen, was in eurer Macht liegt?«
    Ahad gab ein resigniertes Geräusch von sich. »Nimm einfach alles an und versprich nichts. Und lüge, wenn es sein muss. Das kannst du doch gut, oder nicht?«
    Beschissener Sohn eines Dämons. »Schön«, sagte ich und steckte die Hände in die Taschen. »Wann breche ich auf?«
    Ich wusste, ich hätte das nicht sagen sollen. Ahad setzte sich
noch ein wenig gerader hin, und seine Augen wurden vollkommen

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