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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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ihn hinein. Oder er umschloss mich. Für derartige Dinge gibt es keine Worte, nicht in irgendeiner Sprache der Sterblichen. Doch ich werde versuchen, ich werde versuchen, es zusammenzufassen, zu umschließen, zu beschreiben, weil mein Geist nicht so arbeitet wie früher, und ich will es ebenfalls verstehen. Ich will mich erinnern. Ich will seinen Mund wieder schmecken, würzig und feischig und ein wenig süß. Er war immer süß gewesen, besonders an diesem ersten Tag, als er mir in die Augen sah und mich bat, ihm zu helfen. Ich gierte nach dieser Süße. Sein Mund öfnete sich, und ich warf mich hinein, traf ihn auf halbem Wege. Ich hatte ihn an diesem Tag gesegnet, nicht wahr? Vielleicht war das der Grund, warum jetzt Magie in ihrer reinsten Form durch ihn hindurchfoss, dann meine Kehle hinunter, meinen Bauch überfutete und meine Nerven überlud, bis ich keuchte und versuchte, aufzuschreien. Doch er ließ nicht von meinem Mund ab. Ich versuchte, rückwärts zu entkommen, doch hinter mir war das Fenster. Wir konnten nicht sicher in andere Reiche reisen.

    Ich hatte nur die Wahl, die Magie freizulassen oder vernichtet zu werden. Also öfnete ich meine Augen.
    Jede Laterne im Zimmer loderte wie ein Scheiterhaufen und zerstob dann in einer Funkenwolke. Die Wände wackelten, der Boden hob und senkte sich. Eins der Regalbretter in einem Bücherschrank war zusammengebrochen und spie dicke Wälzer auf den Boden. Ich hörte, wie der Fensterrahmen merkwürdig hinter meinem Rücken klapperte. Jemand im Stockwerk über uns schrie alarmiert auf. Dann beendete Deka den Kuss, und die Welt stand wieder still.
    Finsternis und Verdammung und achtelblütige, unwissende Arameridämonen.
    Deka blinzelte zweimal, leckte sich über die Lippen und ließ dann ein freudig erregtes »Sieh mal, was ich getan hab«-Lächeln in meine Richtung aufblitzen. Früher war ich für diese Art Lächeln berühmt gewesen. »Das ging besser als erwartet.«
    Ich nickte über seine Schulter hinweg. »Du hast das erwartet?«
    Er drehte sich um und riss die Augen weit auf, als er das heruntergefallene Regal und die Laternen sah, die jetzt nur noch schwelten. Während er noch starrte, fatterte eine verlorene Schriftrolle, die nicht mit den anderen heruntergefallen war, auf das darunterliegende Regalbrett.
    Ich berührte seine Schulter. »Du musst mich nach Schatten zurücksenden.« Er drehte sich erneut um, und der Protest lag schon auf seinen Lippen. Ich packte ihn an der Schulter, damit er zuhörte. »Nein. Ich werde das nicht noch einmal tun, Deka. Ich kann es nicht. Also gut, du hattest recht, was Shahar anging. Doch ist der Grund, warum … Ich, mit dir, ich …« Ich seufzte unendlich müde. Warum konnten die Sorgen der Sterblichen nie einen passenden Moment finden? »Götter, ich kann das jetzt nicht.«
    Ich sah, wie Deka sich um eine reife Reaktion bemühte. Das war erfreulich, denn es bedeutete, dass er es nicht irgendwie geschaft hatte, mir mit meinen mageren achtzehn Jahren zu entwachsen.
Er atmete tief ein und ging von mir weg. Dabei strich er sich mit einer Hand durchs Haar. Schließlich drehte er sich zu einem der Tische in dem Zimmer und zog ein großes Blatt von dem dicken, gebleichten Papier heraus, das Schreiber für ihre Arbeit benutzten. Er nahm einen Pinsel, Tintenstein, einen Stift und einen Behälter von einem anderen Tisch in der Nähe. Dann sagte er mit mir zugewandtem Rücken: »Die Art, wie du erschienen bist, war die Magie der Götter.«
    »Eins meiner Geschwister.« Dein Urgroßvater. Ahad würde es lieben.
    »Ah.« Er bereitete die Tinte vor. Seine Finger rieben den mit einem Siegel versehenen Tintenstein langsam und meditativ hin und her. »Meinst du, ich könnte dich das nächste Mal so herbeirufen, wie Shahar es getan hat?«
    Er war so angespannt, dass er nicht einmal versuchte, subtil zu sein. Ich seufzte und gab ihm das, was er hören wollte. »Ich nehme an, es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Darf ich es versuchen? Zu einem geeigneten Zeitpunkt, versteht sich.«
    Ich lehnte mich erneut gegen das Fenster und seufzte. »Ja.«
    »Gut.« Die Spannung in seinen breiten Schultern löste sich etwas. Er begann, das Torsiegel mit schnellen, entschlossenen Bewegungen zu zeichnen –  erstaunlich schnell im Vergleich zu den meisten Schreibern, die ich gesehen hatte. Jede Linie war vollkommen. Ich spürte seine Macht in der Sekunde, als er die letzte Linie gezogen hatte.
    »Vielleicht kann ich dir helfen.« Er sagte das

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