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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Familie bereit gemacht hast. Anders als Elysium wird die Lage dieses Palastes geheim bleiben. Dekarta, du wirst sicherstellen, dass das der Fall ist, und jegliche Magie, die dir zur Verfügung steht, dafür nutzen. Erschafe neue, wenn es sein muss. Ramina, du wirst meine Kinder beraten.«
    Ich konnte an den Reaktionen ablesen, wer in diesem Raum davon gewusst hatte. Shahars Augen waren größer als En, genau wie Dekas. Wraths Kinnlade hing herunter. Doch Morad beobachtete Remath weiter leidenschaftslos. Also hatte Remath ihrer Geliebten davon erzählt. Ramina grinste mich an. Er hatte es also auch gewusst.
    Aber es ergab keinen Sinn. Die Arameri hatten schon früher einen neuen Palast gebaut, doch nur, weil der alte dank Nahadoth und eines besonders dummen Familienoberhaupts der Arameri zerstört worden war. Das derzeitige Elysium war vollkommen in
Ordnung und sicherer als jeder andere Ort der Welt, da es innerhalb eines riesigen Baums lag. Es gab keinen Grund für das hier.
    Ich ging von der Wand weg und stemmte meine Hände in die Hüften. »Und welche Befehle habt Ihr für mich, Remath? Werdet Ihr mir befehlen, die Steine zu behauen und den Mörtel für diesen neuen Palast zu verlegen? Schließlich haben ich und meine Geschwister diesen hier erbaut.«
    Remaths undurchdringlicher Blick richtete sich auf mich. Sie schwieg so lange, dass ich mich wirklich fragte, ob sie versuchen würde, mich zu töten. Das wäre absolut dumm von ihr, denn außer dem Mahlstrom würde nichts Nahadoths Zorn aufhalten können. Doch ich traute es ihr zu.
    Versuch es doch, dachte ich in ihre Richtung und fetschte grinsend die Zähne. En pulsierte mit heißer Zustimmung an meiner Brust. Auf mein Lächeln hin nickte Remath nur, als ob sie etwas bestätigte.
    »Ihr, Lord Si’eh«, begann sie, »werdet auf meine Kinder aufpassen.«
    Ich erstarrte. Dann, bevor ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, sprang Shahar auf und ließ jegliches Protokoll fahren. Ihre Hände waren an ihren Seiten zu Fäusten geballt und ihr Ausdruck plötzlich wütend. Sie sah uns alle der Reihe nach an.
    »Raus«, sagte sie. »Jetzt.«
    Wrath war der Einzige, der Remath anschaute, die nichts sagte. Ramina und Morad rührten sich einen Atemzug lang nicht. Vielleicht warteten sie ab, ob Remath Shahars Befehl auf hob, doch sie vermieden sorgfältig, eine der beiden Frauen anzusehen. Es war niemals klug, bei einem Kampf zwischen Oberhaupt und Erbe Partei zu ergreifen. Sobald sicher war, dass Remath nicht einschritt, gingen sie. Die schweren Türen der Kammer schlossen sich mit dröhnender Stille.
    Shahar warf Dekarta einen wütenden Blick zu, der ebenfalls
aufgestanden war, sich aber nicht von der Stelle rührte. Sein Gesicht war bestimmt und hart. »Nein«, sagte er.
    »Wie kannst du es wagen …«
    »Zeichne mich«, fuhr er sie an. Sie zuckte schweigend zusammen. »Gib mir ein wahres Siegel, kastriere mich wie Ramina. Tu es, wenn du willst, dass ich gehorche. Sonst, nein.«
    Shahar kniff die Lippen so sehr zusammen, dass ich sah, wie sie unter ihrem Rouge weiß wurden. Sie war wütend genug, die Worte zu sagen –  und das vor Remath, die vielleicht verhinderte, dass sie sie zurücknahm. Narren, sie und Deka. Sie waren zu jung, um dieses Spiel schon zu spielen.
    Mit einem Seufzer ging ich vor und blieb zwischen ihnen stehen. Auf jeder Seite stand einer von ihnen. »Ihr habt euch auch gegenseitig einen Eid geschworen«, sagte ich. Beide starrten mich an. Wäre Remath nicht dort gewesen, hätte ich ihnen beiden eine Ohrfeige verpasst, da sie sich wie zänkische Gören auführten. Doch um ihre Würde zu bewahren, starrte ich lediglich zurück.
    Mit einem wegwerfenden hmmpfff wandte Shahar uns den Rücken zu und ging zum Fuße des Podests, auf dem der Sessel ihrer Mutter stand. Als die beiden sich Auge in Auge gegenüberstanden, blieb sie stehen.
    »Das wirst du nicht tun«, sagte sie. Ihre Stimme war tief und angespannt. »Du wirst keine Pläne für deinen Tod machen.«
    Remath seufzte. Dann stand sie zu meiner Überraschung auf und kam die Stufen herunter, bis sie vor Shahar stand. Mir fiel auf, dass beide gleich groß waren. Shahar würde vielleicht niemals so voll in ihren Hüften und Brüsten sein, doch sie wandte sich nicht ab, als ihre Mutter näher kam. Ihr Blick war klar und verärgert. Remath musterte sie von oben bis unten. Langsam breitete sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln aus.
    Dann umarmte sie Shahar.
    Ich schnappte nach Luft. Deka auch. Shahar

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