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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Es gab so viele Möglichkeiten, Magie zu machen. Ich tippte eine Kadenz über seine Schultern. Als Antwort schoss rohe Kraft meine Arme hinauf. Ich nahm sie auf und stöhnte. Er machte sich stark und weise; ein Gott in sterblichem Fleisch für mich, mich, mich. Hatte er recht? Ich hatte immer Sterbliche gemieden. Es war sinnlos für ein Wesen, das älter war als die Sonne, ein Geschöpf zu begehren, das niemals mehr als ein Kind sein würde –  relativ betrachtet. Doch ich begehrte ihn – o Götter, und wie ich ihn begehrte! War das die Lösung? Es war nicht meine Natur, das zu tun, was klug ist; ich tat das, was sich gut anfühlte. Warum sollte das nicht auch für die Liebe gelten genauso wie fürs Spielen?
    Hatte ich wirklich die ganze Zeit gegen mich selbst gekämpft?
    Eine Bewegung am Rand meiner Sichtweite holte mich aus dem Nebel von Dekas Zähnen und Händen. Ich konzentrierte mich auf die Wirklichkeit und sah Shahar, die im Eingang zu dem Marmorzimmer stand. Sie war dort stehen geblieben, eingerahmt von dem Flur hinter ihr und erleuchtet von der wabernden Sonne. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Gesicht noch blasser als sonst, und ihre Lippen bildeten eine weiße, dünne Linie. Ich erinnerte mich an diese Lippen, als sie weich, ofen und einladend gewesen waren. Trotz allem sehnte ich mich wieder nach ihr. Ich streichelte Dekas glattes Haar und dachte an ihres, das sich um meine Finger wickelte und …  Götter, nein. Ich würde noch verrückt werden, wenn ich so weitermachte.
    Etwas, das mir gehörte. Ich sah auf Deka hinunter, der zu meinen Füßen kauerte und über die Bisswunde an meinen Rippen leckte. Ich schauderte. Seine Hände umfassten meine Hüften so sanft, als ob diese Eierschalen wären. Das war ich. Man nennt es sterbliches Fleisch. Wunderschöner, perfekter Junge. Meiner.
    »Beweise es«, füsterte ich. »Zeig mir, wie sehr du mich liebst, Deka.«
    Er sah zu mir auf. Ich erkannte, dass Shahars Anwesenheit ihm
bewusst war. Natürlich, das Band zwischen uns. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie genau in diesem Moment ausgerechnet hierhergekommen war, wo sie doch den ganzen riesigen Palast zur Verfügung hatte. Ich war einsam. Ich brauchte etwas. Dieses Verlangen zog sie jetzt zu mir hin; so wie mein Verlangen sie an einem Tag vor langer Zeit in Elysiums Unterpalast zu mir gebracht hatte. Wir hatten etwas Mächtiges geteilt, als wir unseren Eid schworen, doch die Verbindung hatte es schon vorher gegeben. Das konnte nicht von so etwas Banalem wie Verrat durchbrochen werden.
    All dies stand in Dekas Augen, als er zu mir aufsah. Ich weiß nicht, was er in meinen sah. Aber was immer es war, er nickte einmal. Dann kniete er sich vor mich, öfnete meine Hose und bot mir das süßeste, vorzüglichste aller Gebete.
    Shahar ging irgendwann während dem, was danach folgte. Nicht sofort. Sie blieb sogar ziemlich lange; lauschte meinem Stöhnen, beobachtete, während ich auf hörte, sie gernzuhaben oder gar ihre Anwesenheit wahrzunehmen. Vielleicht blieb sie sogar noch, nachdem ich ihren kleinen Bruder zu Boden gerissen und einen echten Altar aus ihm gemacht hatte. Ich entrang ihm Schweiß, Tränen und Loblieder, dann segnete ich ihn im Gegenzug mit Genuss. Ich wusste es nicht. Es war mir egal. Deka war meine einzige Welt, mein einziger Gott. Ja, ich benutzte ihn, aber er wollte es nicht anders. Ich würde ihn für immer verehren.
     
    Anschließend war ich erschöpft. Deka war überhaupt nicht müde, der Bastard. Er saß eine Weile da und benutzte den Boden dazu, träge die Umrisse von Siegeln, die er in die Bausubstanz des neuen Palastes einbringen wollte, zu zeichnen. Sie sollten die erste Schicht eines arkanen Schutzes bilden. Scheinbar hatten Gruppen von Soldaten und Schreibern bereits damit begonnen, den Palast zu erforschen und seine Wunder aufzuzeichnen. Er erzählte mir davon, während ich benommen dalag. Es war, als ob er sich an
meiner Lebenskraft genährt und mich als Hülle zurückgelassen hatte. Dann dämmerte mir, dass er derjenige gewesen war, der uns während unseres Liebesspiels der Welt entzogen und wieder zurückgebracht hatte; seine Küsse, nicht meine, hatten unsere Seelen miteinander verwoben. Er war immer noch zu einem Achtel Gott, ich hingegen war ganz und gar sterblich.
    Wenn Sterbliche sich immer so fühlten, nachdem ein Gott mit ihnen fertig war, dann spürte ich neue Schuldgefühle meinen früheren Gespielen gegenüber.
    Schließlich erholte ich mich aber und

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