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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Sterblicher sie tragen sollte.
    »Das kannst du nicht machen.« Ich konnte es mir nicht einmal vorstellen. Es waren einmal drei Götter, die alle Reiche erschafen hatten. Weniger als drei, und alles endete. Mehr als drei und … »Das kannst du nicht machen! Wenn die Macht dich nicht in Stücke reißt …«
    »Machst du dir Sorgen?« Ka’hel senkte das Herz. Sein Lächeln verschwand. Jetzt war er zornig. Seine ganze bisherige Zurückhaltung und Trauer waren verschwunden. Er hatte seine Natur endlich akzeptiert und wurde zunehmend mächtiger im Augenblick seines Triumphs. Auch wenn ich mein altes Selbst gewesen wäre, hätte ich mich gefürchtet. Man forderte in diesen Zeiten keinen elontid heraus. »Machst du dir etwas aus mir, Si’eh?«
    »Ich mache mir etwas daraus, zu leben, du dämonenscheißender Idiot! Was du da planst …« Es war ein Albtraum, von dem kein Gottkind zugeben würde, ihn geträumt zu haben. Der Mahlstrom hatte im Fluss der Ewigkeit Drei Götter geboren. Wer wusste schon, ob –  oder wann –  er einen weiteren ausrülpsen würde? Was wir als das Universum betrachteten, diese Sammlung von Wirklichkeiten und Verkörperungen, die aus den Kriegen, der Liebe und dem unendlich vorsichtigen Geschick der Götter entsprungen war, war viel zu zerbrechlich, um dem Ansturm eines Vierten standzuhalten. Die Drei würden durchhalten, sich anpassen und ein neues Universum schafen, das die Macht des Neuen einschloss. Doch alles der alten Existenz, einschließlich der Gottkinder und des gesamten Reichs der Sterblichen, wäre unwiederbringlich weg.
    Alles verschwamm kurz. Plötzlich stand Ka’hel vor mir. Um genau zu sein, befand sich sein Fuß auf meiner Brust. Ich lag auf
dem Boden und wurde darunter zerquetscht. Mit meiner unverletzten Hand tastete ich nach seinem Fuß, doch ich fand keinen Halt an dem feinen, von einem Gott beschworenen Leder. Der einzige Grund, warum ich überhaupt noch atmen konnte, war die Erde unter meinem Rücken. Mein Brustkorb war hineingesunken, anstatt einfach zu kollabieren.
    Ka’hel beugte sich über mich und verstärkte den Druck auf meine Lungen. Meine Augen tränten. Ich sah enge, tiefe Schlitze auf der geraden Fläche seines Gesichts, wie temanische Augen. Wie meine, nur viel kälter. Und sie waren grün, genau wie meine.
    … wie Enefas …
    »Hast du Angst?« Er legte seinen Kopf schief, als ob er wirklich neugierig war. Dann beugte er sich noch näher zu mir. Ich konnte beinahe meine Rippen stöhnen hören, sie waren kurz davor. Doch als ich mein Gesicht wieder in die Höhe zwang, meine Muskeln anspannte und meine Kehle schwoll, vergaß ich meine Rippen. Denn jetzt war Ka’hel nah genug, dass ich seine Augen deutlich sehen konnte. Und als seine Pupillen sich zu engen, tödlichen Schlitzen verengten …
    … Augen wie Enefas nein nein AUGEN WIE MEINE …
    Ich versuchte zu schreien. »Es ist viel zu spät dafür, dass du dich um mich kümmerst, Vater«, sagte er.
    Die Welt fiel wie Gift in meinen Geist, und der Schleier um meine Erinnerung zerriss.
    Ka’hel verschwand. Ich weiß nicht mehr, was danach geschah. Da war viel Schmerz.
    Doch als ich endlich erwachte, war ich dreißig Jahre älter.

BUCH VIER
Ohne Beine um Mitternacht

    D as war geschehen.
    Am Anfang waren drei Götter. Nahadoth und Itempas waren die ersten. Zunächst Feinde, dann Liebende. Sie waren während all der endlosen Ewigkeiten ihrer Existenz glücklich.
    Enefas Ankunft zerstörte das Universum, das sie erbaut hatten. Sie erholten sich, hießen sie willkommen und erbauten es wieder  –  neuer, besser. Zusammen wurden sie stark. Doch für die meiste Zeit waren Nahadoth und Itempas einander näher als ihrer jüngeren Schwester. Und sie, in der Art der Götter, wurde einsam.
    Also versuchte sie, mich zu lieben. Doch da sie ein Gott war und ich nur ein Gottkind, zerstörte unser erstes Liebesspiel mich beinahe. Ich versuchte es ein weiteres Mal –  ich war schon immer dickköpfig, wie die Maro sagen –  und hätte es weiter versucht, wenn Enefa in ihrer Weisheit nicht irgendwann die Wahrheit erkannt hätte: Ein Gottkind kann kein Gott sein. Ich war nicht genug für sie. Wenn sie jemals etwas für sich haben wollte, dann musste sie einen ihrer Brüder dem anderen ausspannen.
    Viele Jahrhunderte später hatte sie bei Nahadoth Erfolg. Das war eins der Vorkommnisse, die zum Krieg der Götter führten.
    Doch in der Zwischenzeit hatte sie mich nicht gänzlich verschmäht. Sie war keine

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