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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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sie sich verführen ließen. Welchen hatte sie wohl auserkoren? Dima vielleicht –  er würde alles besteigen, das lange genug still hielt. Oder Ellere, der es in Sachen Hochnäsigkeit mit jedem Arameri aufnehmen konnte und so steife Typen wie Remath bevorzugte …
    »Ja. Und ich nehme an, deshalb hat sie versucht, mich mit dir zusammenzubringen.« Überrascht blinzelte ich. Shahar lächelte dünn. »Nun, für ihren Geschmack bist du zu jung. Aber nicht für meinen.«

    Ich sprang auf die Füße und ging schnell ein paar Schritte weg von ihr. »Das ist doch Irrsinn!«
    Sie blieb stehen und starrte mich an. Meine Heftigkeit überraschte sie. »Irrsinn?« Sie biss die Zähne zusammen. »Interessant. Ich wusste nicht, dass du mich so abstoßend findest.«
    Ich stöhnte. »Shahar, ich bin der Gott der Kindheit. Würdest du bitte für einen Moment darüber nachdenken?«
    Sie runzelte die Stirn. »Kinder sind durchaus in der Lage zu heiraten.«
    »Ja. Und einige von ihnen bekommen sogar selbst Kinder. Doch unter diesen Bedingungen dauert die Kindheit nicht sehr lange.« Ich schauderte, bevor ich es verhindern konnte. Dann verschränkte ich meine Arme, um ihre Haltung anzunehmen. Ein kläglicher, unzureichender Schutz. Es war mir unmöglich, nicht an grapschende Hände und grunzende Atemzüge zu denken. So viele von Shahars Vorfahren hatten es geliebt, einen hübschen, unverwüstlichen, niemals alternden Jungen um sich zu haben …
    Götter, mir war speiübel. Ich lehnte mich gegen den Tisch, zitterte und schnappte nach Luft.
    »Si’eh?« Shahar war zu mir gekommen. Jetzt berührte sie mich. Ihre Hand lag warm auf meinem Rücken. »Si’eh, was ist los?«
    »Was tust du, um Spaß zu haben?« Ich atmete tief durch.
    »Wie bitte?«
    »Spaß, verdammt noch mal! Schmiedest du in deiner Freizeit nur Intrigen, oder hast du tatsächlich auch ein Leben?«
    Sie warf mir wütende Blicke zu. Durch ihre Gereiztheit fühlte ich mich etwas besser. Ich drehte mich um, packte ihre Hand und zog sie quer durchs Zimmer bis zu Dekas Bett. Sie schnappte nach Luft und versuchte, sich zu befreien. »Was zur Hölle tust du?«
    »Ich hüpfe auf dem Bett.« Ich zog meine Schuhe nicht aus. Es funktionierte besser, wenn ich sie anbehielt. Etwas wackelig stand ich in der Mitte der weichen Matratze und zog sie zu mir herauf.
    »Was hast du vor?«
    »Du sollst mich doch bei Laune halten, nicht wahr?« Ich packte sie bei den Schultern. »Komm schon, Shahar. Es ist doch nur acht Jahre her. Früher hast du gerne neue Sachen ausprobiert, erinnerst du dich? Ich habe euch einmal angeboten, euch zum Wolkenhüpfen mitzunehmen, und du wolltest die Chance mit beiden Händen ergreifen, bis dir einfiel, dass ich ein Säuglinge tötendes Monster bin.« Ich grinste. Sie blinzelte. Ihre Wut verblasste, als sie sich an diesen Tag erinnerte. »Du hast mich so fest die Treppe hinuntergetreten, dass ich sogar blaue Flecke bekam!«
    Sie stieß ein schwaches, unsicheres Lachen aus. »Hatte ich ganz vergessen. Ich meine, dass ich dich getreten habe.«
    Ich nickte. »Das fühlte sich gut an, nicht wahr? Dir war es egal, ob ich ein Gott war und dass ich vielleicht böse werden und dir wehtun könnte. Du hast getan, wonach dir der Sinn stand, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.«
    Ja. Endlich leuchteten ihre Augen wieder wie früher. Sie war älter, weiser und würde heute nicht wieder so etwas Törichtes tun … doch das hieß nicht, dass sie es nicht tun wollte. Der Antrieb war da, verschüttet, aber nicht tot. Das reichte.
    »Jetzt versuch es nochmal«, sagte ich. »Tu etwas, das Spaß macht.« Ich hopste ein wenig auf der weichen, federnden Oberfäche des Betts. Sie quiekte und stolperte, versuchte, die Balance zu halten –  und lachte. Ich grinste. Die Übelkeit war fast wieder weg. »Nicht nachdenken! Tu einfach, was sich gut anfühlt!«
    Ich sprang –  diesmal mit Nachdruck. Die Wucht meiner Landung hätte sie beinahe vom Bett geworfen. Sie kreischte vor Entsetzen, Aufregung und reiner, alberner Erleichterung. Schließlich sprang sie zu ihrer eigenen Verteidigung und wackelte fürchterlich, weil meine Sprünge sie aus dem Gleichgewicht brachten. Ich lachte, packte sie und ließ sie mit mir zusammen so hoch wir nur konnten, ohne Magie zu benutzen, springen. Erneut schrie sie auf, als wir bis auf Armlänge unter die Kuppeldecke des Raumes
sprangen. Dann sausten wir schnell und hart nach unten. Etwas in Dekas Bett stöhnte protestierend und warf uns wieder

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