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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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hinauf. Sie lachte und lachte und ihr Gesicht strahlte. Spontan zog ich sie zu mir heran. Wir bekamen Übergewicht und gerieten in Seitenlage. Ich musste Magie einsetzen, um sicherzustellen, dass wir wohlbehalten auf dem Rücken landeten. Doch das war kein Problem. Plötzlich war Magie wieder so einfach. Es fühlte sich so gut an, dass ich lachte und sie küsste.
    Ich hatte mir wirklich nichts dabei gedacht. Springen war schön, Lachen war schön, sie war schön und sie zu küssen war auch schön. Ihr Mund war weich und warm, ihr Atem kitzelte meine Oberlippe. Ich lächelte, beendete den Kuss und setzte mich auf.
    Ehe ich mich versah, packten ihre Hände den Stofmeines Hemdes und zogen mich wieder hinunter. Ich erschrak, als ihr Mund wieder auf meinen traf. Köstliche Süße wie der Nektar einer Blume –  dann glitt ihre Zunge zwischen meine Lippen. Die Süße wurde zu Honig, dick und golden, glitt meine Kehle mit sanftem Streicheln hinab und breitete sich füssig in meinem Körper aus. Sie bewegte sich ein bisschen und drückte ihre kleinen Brüste gegen mich. Moment, kleine Mädchen hatten noch keine
    Brüste, oder? O Götter  –  ihre Hände auf meinem Rücken fühlten sich so gut an. Ich hatte schon ewig keinen Sterblichen mehr so gemocht wie jetzt gerade. Konnte das die Liebe sein, die Remath versucht hatte zu erschleichen? Nein, ich liebte Shahar bereits und hatte sie seit ihrer Kindheit geliebt, o ja, o ja, o ja. Erlesene Sterbliche, hier ist meine Seele; ich will, dass du es weißt.
    Unsere Lippen trennten sich wieder. Sie schnappte nach Luft und riss sich los; ich stieß einen langsamen, zitternden Seufzer aus.
    »W…was …« Sie legte eine Hand vor ihren Mund. Ihre grünen Augen waren so weit aufgerissen und klar im Licht der Nachmittagssonne, dass ich jede Lamelle ihrer Iris erkennen konnte. »Si’eh, was …?«

    Ich umschloss ihre Wange mit meiner Hand und seufzte matt. »Das war ich.« Ich schloss meine Augen und genoss entspannt den Moment. »Danke.«
    »Wofür?«
    Mir war nicht nach Erklärungen, also schwieg ich. Ich rollte mich einfach auf den Rücken und ließ mich treiben. Zum Glück sagte sie eine ganze Weile nichts und lag still neben mir.
    Diese Momente des Friedens halten nie lange, deshalb machte es mir nichts aus, als sie schließlich sprach. »Das ist deine Antithese, nicht wahr? Heiraten und derartige Dinge. Alles, was mit Erwachsensein zu tun hat.«
    Ich gähnte. »Ach nee.«
    »Dir wurde allein durch die Erwähnung schlecht.«
    »Nein. Herauszufinden, dass ich sterbe, und mich um mein Sonnensystemmodell zu sorgen und über Heiraten zu reden führte dazu, dass mir schlecht wurde. Wenn ich stark bin, kann so eine Kleinigkeit mir nichts anhaben.«
    »Dein Sonnensystemmodell?« Ich spürte, wie das Bett sich bewegte, als sie sich auf die Ellenbogen stemmte. Ihr Atem kitzelte mein Gesicht.
    »Nichts Wichtiges. Es ist weg.«
    »Oh.« Sie schwieg noch ein wenig länger. »Aber wie verhinderst du, dass du an Sachen wie das Sterben denkst?«
    Ich öfnete meine Augen. Sie lag auf der Seite, ihren Kopf auf der Faust aufgestützt. Ihr Haar hatte sich teilweise aus der Hochfrisur gelöst. Der Ausdruck in ihren Augen war weicher, als ich es jemals gesehen hatte. Sie sah ziemlich zerzaust und ein wenig unanständig aus –  so gar nicht wie die selbstsichere, kontrollierte Familienerbin.
    »Wie verhinderst du, dass du an den Tod denkst?« Ich tippte mit der Fingerspitze auf ihre Nase. »Ihr Sterblichen müsst doch ständig mit dieser Angst leben, nicht wahr? Wenn ihr das könnt, kann ich es auch.« Das würde ich auch müssen, oder ich würde
noch früher sterben. Doch das sprach ich nicht laut aus – weil es die Stimmung verdorben hätte.
    »Verstehe.« Sie hob eine Hand, zögerte, gab dann dem Impuls nach und legte sie auf meine Brust. In dieser Gestalt konnte ich nicht schnurren, aber ich konnte zufrieden seufzen und mich ein wenig unter ihrer Hand räkeln. Und das tat ich auch. »Also … was war das grade?«
    »Nun, Lady Shahar, soweit ich weiß, nennt man das auf senmitisch einen ›Kuss‹. In Teman heißt es umishday und in Oubi ist es …«
    Sie klatschte mit der Hand fest genug auf meine Brust, dass es brannte. Dann erbleichte sie, als ihr klar wurde, was sie getan hatte. Schließlich kam sie darüber hinweg. Ihre Wangen zeigten ein feckiges Rosa, das bei den Amn Krankheit oder starke Emotionen bedeutete. Ich vermutete, dass sie verlegen war. »Ich meinte, warum hast du das

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