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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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zanken –  um ehrlich zu sein: Ich bin sicher, dass es Euch belustigt –, aber Ihr habt keine Ahnung von dem Druck, unter dem sie steht, Lord Si’eh. Seit Ihr sie fast getötet und dafür gesorgt habt, dass ihr Bruder fortgeschickt wurde, war meine Schwester die Jahre hindurch nicht besonders nett zu ihr.«
    Ich zuckte zusammen, als ich an die Schuld erinnert wurde, die ich Shahar gegenüber hatte. Zweifellos hatte Ramina genau das bezweckt. Jetzt fühlte ich mich unwohl, nahm meine Füße von der Säule und drehte mich auf den Bauch. Dabei stützte ich mich auf die Ellenbogen, um ihn anzusehen.
    »Ich verstehe, warum Remath den Jungen fortgeschickt hat«, sagte ich, »aber ich bin immer noch überrascht, dass sie es getan hat. Normalerweise, wenn es mehr als einen möglichen Erben gibt, spielt das Familienoberhaupt sie gegeneinander aus.«
    »Das war in diesem Fall nicht möglich«, sagte Ramina. Er hatte seinen Blick erneut abgewendet. Diesmal schaute er auf die Weiten der Landschaft auf der anderen Seite des Palastes. Ich folgte seinem Blick, obwohl ich den Ausblick millionenfach selbst gesehen hatte: der Flickenteppich des Farmlands und der glänzende Fleck von Augenglas, dem örtlichen See. »Dekarta hat keine Chance zu erben. Um ehrlich zu sein: Er ist sicherer, wenn er nicht in Elysium ist.«
    »Weil er kein reinrassiger Amn ist?« Ich schaute ihn durchdringend an. »Und wie genau kam das zustande, Onkel Ramina?«
    Er wandte sich mir wieder zu, zog seine Augen zusammen … und seufzte dann. »Dämonenscheiße.«
    Ich grinste. »Habt Ihr wirklich … Eurer Schwester beigewohnt, oder hat ein Schreiber für die filigranen Einzelheiten mit Phiolen und Kolben gesorgt?«
    Wütend starrte Ramina mich an. »Gehört Taktgefühl einfach nicht zu Eurer Natur, oder seid Ihr absichtlich so beleidigend?«
    »Mit Absicht. Aber bedenkt, dass Inzest unter Göttern nichts Unbekanntes ist.«
    Er schlug seine Beine übereinander. Das konnte man als Verteidigungshaltung oder Lässigkeit deuten. »Es war eine politische Lösung. Sie brauchte jemanden, dem sie vertrauen konnte. Und schließlich sind wir nur Halbgeschwister.« Er zuckte mit den Schultern und beäugte mich dann. »Shahar und Dekarta wissen es nicht.«
    »Shahar, meint Ihr. Wer ist Dekas Vater?«
    »Ich.« Als ich lachte, mahlte er mit den Kiefern. »Die Schreiber waren mit ihren Tests sehr gründlich, Lord Si’eh. Glaubt mir. Er und Shahar sind Vollgeschwister und so Amn, wie ich es bin.«
    »Unmöglich. Oder Ihr seid nicht so Amn, wie Ihr denkt.«
    Er kochte vor Wut, aber mit einer gewissen Eleganz. »Ich kann meine Abstammung ununterbrochen bis zu der ersten Shahar zurückverfolgen, Lord Si’eh. Es gibt nirgendwo den Makel eines niederen Volkes. Das Problem ist allerdings Remath. Ihr Halb-Ken-Großvater zum einen …« Er schauderte dramatisch. »Ich nehme an, wir haben Glück, dass die Kinder nicht obendrein noch mit roten Haaren geboren wurden. Doch das war nicht das einzige Problem.«
    »Seine Seele«, sagte ich leise. Dabei dachte ich an Dekas Lächeln, das auch, nachdem ich gedroht hatte, ihn zu töten, immer noch schüchtern gewesen war. »Er ist ein Kind der Erde und der Halbschatten, nicht des gleißenden Tageslichts.«
    Ramina schaute mich merkwürdig an, doch ich hatte genug davon,
mich anzupassen, damit die Sterblichen sich wohler fühlten. »Wenn Ihr damit meint, dass er zu sanft ist … nun, das ist Shahar in Wirklichkeit auch. Aber sie wirkt wenigstens glaubwürdig.«
    »Wann wird er zurückkehren dürfen?«
    »Theoretisch? Wenn seine Ausbildung abgeschlossen ist, in zwei Jahren. Tatsächlich?« Ramina zuckte die Schultern. »Vielleicht niemals.«
    Bei diesen Worten runzelte ich die Stirn, verschränkte meine Arme und stützte mein Kinn darauf. Mit einem tiefen Seufzer stand Ramina auf. Ich dachte, er würde gehen, und war froh darüber. Ich hatte die schwerfälligen Gedanken der Sterblichen und ihre komplizierten Beziehungen satt. Doch er blieb oben an der Treppe stehen und sah mich lange an.
    »Wenn Ihr den Schreibern nicht helfen wollt, die Quelle dieser Angrife zu finden«, sagte er, »werdet Ihr dann wenigstens Shahar beschützen? Ich bin sicher, dass sie ein Ziel unserer Feinde sein wird –  oder derjenigen unter unseren Verwandten, die diese Angrife als Tarnung für ihre eigenen Verschwörungen nutzen werden.«
    Ich seufzte und schloss die Augen. »Sie ist meine Freundin, Ihr Narr.«
    Er klang verärgert, wahrscheinlich wegen

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