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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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der Boden, der sich an derselben Stelle hob und so aussah, als ob eine schreckliche Kraft den Stein zu sich gesogen hätte; die scharfen Ecken, die kein anderer Raum in Elysium hatte. Wenn ich angestrengt genug in die Finsternis starrte, konnte ich beinahe Nahadoths Umrisse erkennen, die sich davon abhoben, und seine weiche, tiefe Stimme hören. Willst du noch eine Geschichte hören? Gieriges Kind.
    Es war grausam von mir gewesen, ihn wegzustoßen. Wenn ich hier fertig war, würde ich beten und mich bei ihm entschuldigen.
    Ich grifin mein Hemd und zog die Halskette hervor, die aus meinem eigenen Haar gewoben war. Dann riss ich En von der Schnur ab und ließ sie durch meine Willenskraft an der Stelle schweben, wo Boden und Decke sich am nächsten waren. Zu meiner Erleichterung funktionierte das. En blieb in der Luft und begann, sich wie früher freudig zu drehen. Das erinnerte mich an das Sonnensystemmodell, obwohl sie ohne Planeten einsam war.
    »Tut mir leid«, sagte ich und streichelte ihre glatte Oberfäche mit einer Fingerspitze. »Eines Tages werde ich dir wieder mehr Planeten geben. Würdest du mir bis dahin Licht spenden?«

    Als Antwort ließ En helles, weißgelbes Licht für mich aufflackern wie eine fröhliche Kerze. Plötzlich wurde Nahadoths Gemach kleiner und war mit Schatten erfüllt. Mein eigener verharrte hinter mir. Er war eine Erscheinung mit großem Kopf, die mich mit der kindlichen Form, die ich hätte haben sollen, zu verspotten schien. Ich ignorierte das und konzentrierte mich auf die bevorstehende Aufgabe.
    »Lady der Geheimnisse«, sagte ich und streckte eine Hand aus. Mein Schatten tat es mir gleich. Ich bog meine Finger ein wenig, bis ihr Schatten an der Wand einem Gesicht glich, und sprach damit. »Schatten in der Dunkelheit. Nemmer Jru Im, meine Schwester –  hörst du mich?«
    Einen Moment lang war es still. Dann, obwohl ich mich nicht bewegte, nickte mein Handschatten mit dem Kopf.
    »Also das ist vollkommen unerwartet«, sagte er mit einer Frauenstimme. »Mein großer Bruder Si’eh. Es ist lange her.«
    Ich fügte meine andere Hand hinzu und formte einen Schatten, der wie ein Nagetier aussah. Ich bin eine miese Ratte gewesen. »Ich höre interessante Dinge von dir, Nemmer. Wirst du mit mir sprechen?«
    »Ich habe doch geantwortet, oder nicht?« Der erste Schatten bewegte sich und bildete Arme und Hände aus, obwohl das eigentlich unmöglich war. Die Hände schienen auf der Hüfte aufgestützt zu sein. »Obwohl ich zugeben muss, dass ich das nur getan habe, weil ich auch über dich interessante Dinge gehört habe. Ich würde für mein Leben gern wissen, ob sie wahr sind.«
    Verdammt. Ich hätte es wissen müssen. »Ich erzähle dir alle pikanten Details, doch ich möchte etwas als Gegenleistung haben.«
    »Ach wirklich?« Ich spannte mich an, als ich den Argwohn in ihrer Stimme hörte. Es war unerheblich, dass sie mir nicht vertraute; sie vertraute niemand. Allerdings mochte sie mich nicht, und das war eine ganz andere Sache. »Ich glaube nicht, dass ich daran interessiert bin, mit dir irgendwelche Geschäfte zu machen, Gauner.«

    Ich nickte. Genau das hatte ich erwartet. »Ich will dir keinen Schaden zufügen, Nemmer. Ganz ehrlich, Hand aufs Herz.« Ich hörte die Bitterkeit in meiner eigenen Stimme und ließ meine Finger den Kopf eines alten Mannes formen. »Du hast dich im Krieg nicht gegen uns gestellt. Ich hege keinen Groll gegen dich.«
    »Das glaube ich dir nicht«, sagte sie und verschränkte die Arme. »Jeder weiß, dass du diejenigen, die nur dagestanden und nichts getan haben, genauso hasst wie die, die auf Itempas’ Seite gekämpft haben.«
    »Hass ist ein starkes Wort …«
    Ihr Umriss bewegte den Kopf in der allgemein geläufigen Geste des Augenrollens. »Dann eben übelnehmen. Du hast das Verlangen, uns zu töten, ist das zutrefender?«
    Ich hielt inne und ließ meine Hände mit einem Seufzer fallen. Die sich unterhaltenden Schatten blieben. »Du kennst meine Natur, Schwester. Was verlangst du von mir –  Reife?« Ich wollte lachen, doch meine Seele war zu erschöpft. »Gut, dann sage ich es: Ich hasse dich, und ich hätte mich nicht mit dir in Verbindung gesetzt, wenn ich eine andere Wahl gehabt hätte. Wir beide wissen das. Wirst du jetzt mit mir sprechen? Oder sollen wir uns weiterhin gegenseitig in die unendlichen Höllen wünschen und es dabei belassen?«
    Sie schwieg eine Weile. Das ließ mir genug Zeit, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, mit wem sonst

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