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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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ging ebenfalls zur Tür.
    Zu spät dämmerte es mir, dass sie unwahrscheinlich hilfreich gewesen war. Wer weiß, wie viele Pfichten sie als Palastaufseherin hatte und wie viele davon sie vernachlässigt hatte, um sich um mein Wohlbefinden zu kümmern? »Danke«, platzte es aus mir heraus.
    Sie öfnete die Tür, hielt inne und sah mich über die Schulter hinweg erstaunt an. Dann lächelte sie auf eine so ehrliche, großzügige Weise, dass ich plötzlich wusste, was Remath in ihr sah.
    Dann war sie verschwunden. Ich setzte mich hin, um die Mahlzeit zu verspeisen, die die Diener hinterlassen hatten. Danach warf ich mich nackt auf Dekas Bett und streckte alle viere von mir. Dieses Mal freute ich mich auf den Schlaf, damit ich vielleicht von Liebe träumen konnte und
    vergiss
     
    Ich stand auf einer Ebene, die aussah wie ein unermesslich großer Glasspiegel. Schon wieder Spiegel –  in Nahadoths Reich hatte ich sie auch gesehen. Vielleicht lag darin eine Bedeutung? Darüber würde ich ein anderes Mal nachdenken.
    Über mir wölbte sich der Himmel: ein sich endlos drehender Zylinder aus Wolken und Blau, unendlich und grenzenlos und dennoch irgendwie umschlossen. Wolken zogen von links nach rechts, obwohl das Licht –  dessen Quelle ich nicht ausmachen konnte –  sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen schien; zunehmendes Licht und abnehmende Dunkelheit in einem langsamen, gleichmäßigen Verlauf.
    Das Reich der Götter –  oder eine Traumerscheinungsform davon. Natürlich war es nur eine annähernde Darstellung. Es handelte sich um das, was mein sterblicher Geist verstehen konnte.
    Vor mir erhob sich auf der Ebene ein Palast, der auf der Seite lag, obwohl das unmöglich war. Er war silbern und schwarz, erbaut in keinem erkennbaren sterblichen Architekturstil. Dennoch hätte es jeder Stil sein können. Er war ein Ding aus Linien und Schatten ohne Ausdehnung oder Konturen. Ein Eindruck, keine Wirklichkeit. In dem Spiegel darunter war statt einer Refexion sein Gegensatz zu sehen: weiß und gold, realistischer und weniger fantasievoll, das Gleiche und dennoch unterschiedlich. Auch darin lag eine Bedeutung, doch sie war ofensichtlich: Der schwarze Palast war vorherrschend, der weiße Palast war nichts als ein Bild. Die silbrige Ebene refektierte beide, sorgte für ein Gleichgewicht und trennte sie voneinander. Ich seufzte verärgert.
War ich jetzt auch schon so ermüdend prosaisch wie die meisten Sterblichen? Wie demütigend.
    »Hast du Angst?«, fragte eine Stimme hinter mir.
    Ich schrak zusammen und wollte mich umdrehen. »Nein«, sagte der Sprecher. Die Kraft hinter seinem Befehl war so stark –  sie beherrschte die Wirklichkeit und mein Fleisch –, dass ich erstarrte. Jetzt hatte ich Angst.
    »Wer bist du?«, fragte ich. Ich erkannte seine Stimme nicht, doch das musste nichts heißen. Ich hatte Dutzende Brüder, und sie konnten jede gewünschte Form annehmen, besonders in diesem Reich.
    »Wieso ist das wichtig?«
    »Weil ich es wissen will, weshalb sonst?«
    »Warum?«
    Ich runzelte die Stirn. »Was ist denn das für eine Frage? Wir gehören einer Familie an. Ich möchte wissen, welcher meiner Brüder versucht, mich ins Bockshorn zu jagen.« Und damit auch noch Erfolg hatte, aber das würde ich nie zugeben.
    »Ich bin keiner deiner Brüder.«
    Jetzt war ich vollends verwirrt. Nur Götter konnten das Reich der Götter betreten. Log er? Oder war ich schon zu sterblich, um zu verstehen, was er wirklich meinte?
    »Sollte ich dich töten?«, fragte der Fremde. Er war jung, so stellte ich fest, obwohl derartige Beurteilungen im Großen und Ganzen wenig Gewicht hatten. Außerdem sprach er merkwürdig leise; seine Stimme war beinahe sanft, während er diese seltsamen Beinahe-Drohungen aussprach. War er verärgert? Ich vermutete es, war aber nicht sicher. Sein Tonfall war vollkommen emotionslos und von Kälte begleitet.
    »Ich weiß es nicht. Solltest du?«, erwiderte ich.
    »Ich habe es mir fast mein ganzes Leben lang durch den Kopf gehen lassen.«
    »Aha«, sagte ich. Ich wollte Zeit schinden. »Ich nehme an,
du und ich hatten wohl einen schlechten Start.« Das passierte manchmal. Ich versuchte schon seit langer Zeit, ein guter älterer Bruder zu sein, und besuchte meine jüngeren Geschwister, wenn sie geboren wurden, half ihnen durch die ersten, schwierigen Jahrhunderte. Mit einigen war ich immer noch befreundet. Einige von ihnen konnte ich vom ersten Blick an nicht leiden und umgekehrt.
    »Einen sehr

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