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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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wirken.
    »Sterben.«
    Hymns Augen weiteten sich. Ahad –  ich hasste seinen albernen Namen jetzt schon –  sah argwöhnisch aus.

    »Nichts außer Dämonen und Göttern kann ein Gottkind töten«, sagte er, »und als ich das letzte Mal nachgesehen habe, waren der Welt grade die Dämonen ausgegangen. Ist Naha endlich seines kleinen Lieblings überdrüssig geworden?«
    Ich ballte meine Fäuste. »Er wird mich bis ans Ende der Zeit lieben.«
    »Dann also Yeine.« Zu meiner Überraschung verschwand der Argwohn aus Ahads Gesicht. »Ja, sie ist weise und gutherzig. Doch sie kannte dich damals nicht. Du hast den unschuldigen Jungen so überzeugend gespielt. Sie könnte dich sterblich machen, nicht wahr? Wenn ja, muss ich sie dafür loben, dir einen langsamen, grausamen Tod zu bereiten.«
    Ich wäre noch wütender geworden, wenn meine eigene grausame Ader sich nicht in den Vordergrund gespielt hätte. »Was ist los? Bist du wie ein Kindsgott in Yeine verknallt? Mach dir keine Hofnungen. Nahadoth ist derjenige, den sie liebt. Du bist nur sein erbärmlicher Überrest.«
    Ahad lächelte weiter, doch seine Augen wurden schwarz und kalt. Er hatte mehr als nur ein bisschen meines Vaters in sich, so viel war ofensichtlich.
    »Du bist doch nur wütend, weil keiner von beiden dich will«, sagte er.
    Der Raum wurde grau und rot. Mit einem wortlosen Aufschrei des Zorns ging ich auf ihn los –  mit der Absicht, glaube ich, ihn mit meinen Klauen auseinanderzureißen. In dem Moment vergaß ich völlig, dass ich keine Klauen hatte. Was noch viel dümmer war –  ich vergaß, dass er ein Gott war und ich nicht.
    Er hätte mich töten können. Er hätte es versehentlich tun können; neugeborene Gottkinder kannten ihre eigene Stärke nicht. Stattdessen packte er mich einfach an der Kehle, hob mich hoch und schlug mich so hart auf seinen Schreibtisch, dass das Holz knackte.
    Ich stöhnte und war benommen von dem Schlag und dem
Schmerz, den die Landung auf zwei Brief beschwerern verursachte. Er seufzte und saugte noch mehr Rauch von dem Zigarrenstummel in seiner freien Hand ein. Mit Leichtigkeit nagelte er mich mit der anderen Hand fest. »Was will er?«, fragte er Hymn, nicht mich. Sie –  so sah ich, als mein Blick wieder klar wurde  –  war aufgestanden und hatte sich hinter den Sessel geduckt. Bei seiner Frage richtete sie sich zögernd auf.
    »Geld«, sagte sie. »Er hat mich heute in Schwierigkeiten gebracht. Sagte, er müsse es wiedergutmachen, aber ich brauche keine seiner Tricks.«
    Ahad lachte auf die humorlose Art, in der er auch die letzten paar Dutzend Jahrhunderte gelacht hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal wahre Belustigung bei ihm gespürt hatte. »Ist das nicht einfach typisch für ihn?« Er lächelte auf mich herunter und hob dann eine Hand. Darin erschien ein Geldbeutel. Ich hörte, wie darin schwere Münzen klapperten. Ohne hinzusehen, warf er sie Hymn zu. Sie fing sie auf, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Reicht das?«, fragte er, nachdem sie das Band des Säckchens aufgeknüpft hatte, um hineinzuschauen. Ihre Augen wurden groß, und sie nickte. »Gut. Du kannst jetzt gehen.«
    Sie schluckte. »Bekomme ich deswegen Ärger?« Sie warf mir einen Blick zu. Ich rang nach Atem, während Ahads Hand mir die Kehle zuschnürte.
    »Nein, natürlich nicht. Wie hättest du denn wissen sollen, dass ich ihn kenne?« Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. »Obwohl du immer noch nichts weißt, verstanden? Über mich und was ich bin –  und über ihn und was er ist. Du hast ihn nie getrofen und bist niemals hier gewesen. Gib dein Geld langsam aus, wenn du es behalten willst.«
    »Das weiß ich.« Mit finsterem Blick ließ Hymn das Geldsäckchen verschwinden. Dann warf sie mir zu meiner Überraschung erneut einen Blick zu. »Was werdet Ihr mit ihm machen?«

    Ich hatte mir diese Frage auch schon gestellt. Seine Hand war wie ein Schraubstock, und ich fühlte, wie mein Puls hämmerte. Ich grifnach seinem Handgelenk und zerrte daran, um den Grif zu lösen. Doch genauso gut hätte ich versuchen können, die Wurzeln des Baums zu lockern.
    Ahad beobachtete meine Bemühungen mit behäbiger Grausamkeit. »Ich habe mich noch nicht entschlossen«, sagte er. »Ist das von Bedeutung?«
    Hymn leckte sich über die Lippen. »Ich will kein Blutgeld.«
    Er sah zu ihr auf und dehnte die Stille lange aus, bevor er schließlich sprach. Seine Worte waren freundlicher als seine Augen. »Mach dir keine

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