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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 3: Unter dem Eis funkelt die Nacht: Fantasy-Serial (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 3: Unter dem Eis funkelt die Nacht: Fantasy-Serial (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 3: Unter dem Eis funkelt die Nacht: Fantasy-Serial (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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geht alles Unheil aus, sie allein ist schuld. Ich werde sämtliche Eisgarden auf sie ansetzen. Zweimal ist sie ihnen schon entkommen, aber ein drittes Mal wird ihr das nicht gelingen! Ist sie erst tot, wird die Macht der Kälte gebrochen sein. Vertraut mir!“
    Zustimmende Rufe kamen aus dem Halbrund seiner Gefolgsleute. Der einzige, der schweigend den Kopf schüttelte, war Sunzan, der Jagdminister.
    Was kann er allein ausrichten? Nichts,
dachte Ruskan zufrieden.

    *

    Rilan war munter und fröhlich. Seine Anfälle von Irrsinn wurden immer seltener. Meist schwatzte er wie ein sehr kleines Kind vor sich hin, jauchzte beim seltenen Anblick eines Tieres, er tollte durch den Schnee und brachte die ernste Ayrun häufig zum Lächeln. Bald konnte sie sich ihr Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Er gehörte zu ihr.
    Rilan war zart und schmächtig Wenn er ermüdete, trug Ayrun ihn eine Weile auf dem Rücken.
    Sie überquerten die Raureifberge und nördlichen Schneefelder immer weiter eiswärts, viele Tage lang. Ayruns wunderbare Trockennahrung schenkte ihnen beiden Kraft. Sie würde reichen, bis sie die Hauptstadt erreicht hatten.
    Nie vergaß Ayrun die Gefahr, und sie wählte ihre Wege vorsichtig. Sie war entschlossener denn je, dem Übel entgegenzutreten. Da sie mit den Naturkräften von Eisrand tief verbunden war, gab das Land selbst ihr Schutz, lange Zeit.
    Nachts breitete sie ihren Zauberpelz über sich und den Jungen, den sie inzwischen zärtlich Lani rief. All die Wärmezauber, die Nirikel in den Pelz eingewebt hatte, waren nicht mehr nur für die Tochter da. Rilan kuschelte sich fest an Ayrun, ein paar liebevolle Worte murmelnd, bevor er friedlich einschlief.
    Nur eins bereitete Ayrun oft schweren Kummer. Was würde mit Lanis Seele geschehen, wenn er starb? Sie wusste es: Jener grausame Feuerdämon würde sie gleichfalls an sich reißen, sobald sie aus dem Körper floh. Sie sann darüber nach, ob es einen Weg gäbe, das zu verhindern.
    Aber Lani lebte ja, er war gesund und jung, und sie würde auf ihn aufpassen.

    *

    „Wir können nicht alle Gardisten entbehren, mein König im Eis“, erklärte Sunzan hartnäckig.
    „So. Und warum nicht?“, fragte Ruskan unwirsch.
    „Die Gesetzlosen, die sich außerhalb der Stadt herumtreiben, nehmen an Zahl und Frechheit zu“, erläuterte der Jagdminister. „Da sich sonst niemand darum kümmert – alle jagen wie von Sinnen nach dem Mädchen, auch der Rechtsminister – hielt ich es für angebracht, Euch darauf hinzuweisen.“
    „Nun gut. Beauftragt fünf Schlittenführer damit.“
    „Nur fünf?“
    „Mein letztes Wort, Sunzan! – Und sie sollen gleichzeitig die Augen nach der Hexanerin offenhalten.“
    Sunzan verneigte sich knapp und ging.

    *

    Als sie mit Lani die Region des tanzenden Eises erreichte, glaubte Ayrun fest daran, ihre Spuren gut genug verwischt zu haben. Hierher wagte sich sonst niemand. Kleine Eisbrocken und –splitter wirbelten um die beiden Schneewanderer herum, verletzten sie aber nicht. Geschickt umging Ayrun, Rilan fest an der Hand, die zahlreichen heißen Quellen, in denen das Wasser brodelte und kochte. Diese sonderbaren Naturphänomene schreckten andere Eisleute ab.
    Ayrun überlegte, wie sie wohl in die Stadt hineinkommen und was sie dort genau tun sollte. Schon sah sie in der Ferne die Frostzinnen, den äußersten Mauerwall von Schneefels-Stadt. Dahinter verschwammen die Umrisse vieler weißer Gebäude.
    Sie war unsicher.
Ich bin die letzte Angehörige einer toten Rasse. Was kann ich schon ausrichten gegen einen mächtigen König? Hexans Kräfte in mir sind nicht stark genug.
    Tief in Selbstzweifeln und Gedanken versunken, verließ Ayrun die dampfverschleierte Hochebene.
    Ein harter Stoß traf sie in den Rücken, johlende Gestalten umringten sie, doch es gelang Ayrun, wieder aufzuspringen und ein Stück weit fortlaufen. Lani!, durchzuckte es sie. Wo war er? Wo? Sie hatte seine Hand verloren – in wildem Entsetzen drehte sie sich um.
    Grinsend stand einer der zottigen Männer da, den zappelnden Jungen in eisernem Griff. Die anderen lachten laut
    „Los, zieh den Pelz aus!“, befahl der Anführer der Räuber. „Oder dem Balg passiert etwas!“
    Ayrun wich vor der abgrundtiefen Gemeinheit in seiner Stimme ein wenig zurück und gehorchte. Augenblicklich fiel die Kälte ihren schutzlosen Körper an wie mit Dolchen.
    „Jetzt die Stiefel!“ Der Mann nahm eine Art zusammengerolltes schwarzes Seil von seiner Schulter.
    Langsam entledigte

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