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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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gar nicht so schlimm aus. Es ist sogar ein bisschen

    größer, als der Laden, den ich in meiner Phantasie immer bespiele.

    Gegenüber vom Eingangsbereich steht die niedrige Bühne, auf der

    schon ein Schlagzeug und sogar eine Bass- und Gitarrenbox so wie

    zwei Mikrofone stehen. Rechts von mir sehe ich eine Theke, dahinter

    scheint so etwas wie eine Küche zu sein. Gar nicht schlecht eigentlich.

    Aus der Küche kommt ein dicker Typ mit zusammengebundenen,

    braunen Haaren und ungepflegtem, vom Zigarettenrauch verfärbten

    Vollbart:

    „Was seid denn ihr für Vögel?!“

    „Hm?“

    „Na was macht ihr hier?!“

    Er beißt in ein Brötchen mit Salami, das er mit beiden Händen

    umklammert hält. Der Typ ist wohl so um die 30, ein Slayer-T-Shirt

    spannt sich um seinen Bauch.

    „Wir... Wir sind die Band! Also die Vorband! Also... die Vorvorband. Also

    die Band vor der Vor...“, stottert Alex unsicher.

    „Wasn für ne Vorvorband?!“ „Na halt die erste Band!“

    „Weiß ich nichts von.“

    „Ich hab mit Michael telefoniert. So vor drei Wochen. Und der meinte,

    wir können spielen.“

    „Michael?! Der kleine Scheißer. Ich weiß da nichts von.“

    „Ist aber so. Er meinte wir sollen um vier hier sein, dann ist Soundcheck.

    Und Stagetime dann um acht. Für 40 Minuten.“

    „Soundcheck um vier also! Wir haben aber halb fünf, Jungs!“

    „Ja, das war ein bisschen Scheiße mit dem Navi...“

    Der Typ beißt wieder ab. Einen größeren Bissen diesmal. An seiner

    Unterlippe bleibt ein Stück Butter hängen, das auf und ab wippt, als er

    mit noch halb vollem Mund wieder anfängt zu sprechen:

    „Passt mal auf, Jungs. Soundcheck kriegt ihr nicht. Ich wusste nichts von

    ner dritten Band, das habt ihr jetzt davon. Um fünf kommt die

    eigentliche Vorband, die werden gecheckt. Das muss reichen. Ich hab

    nämlich grad Pause. Ihr seid eh nur drei, oder nicht? Dann passt das.

    Stellt euren Scheiß auf die Bühne und haut ab nach oben, da ist

    Backstage. Da müsste auch irgendwo der Micha rumspringen. Bei dem

    könnt ihr euch dann beschweren wenn ihr Lust habt, aber ich arbeite hier bestimmt nicht mehr als ich muss! Schon gar nicht für so

    dahergelaufene Landeier wie euch.“

    Er schüttelt den Kopf und beißt wieder in sein Brötchen.

    „Aber...“, beginnt Alex einen vorsichtigen Protest.

    „Ihr kommt um kurz vor acht hier runter, steckt eure Gitarren ein und

    legt los. Hat bis jetzt immer funktioniert.“

    Er muss niesen und schmiert seinen Handrücken danach an seinem T-

    Shirt ab. Dann dreht er sich um und verschwindet zurück in die Küche

    ohne ein weiteres Wort zu sagen.

    Ich hatte mir das Tourleben nie besonders glamourös vorgestellt, aber

    dieser Einstand untertrifft dann tatsächlich doch noch meine niedrigen

    Erwartungen. 20. Kajal, Edding und Korn

    „Das ist doch total geil, oder?!“, strahlt Alex nachdem wir unsere

    Gitarren und Bennis Schlagzeugkram zur Bühne gebracht haben und

    auf dem Weg in den Backstage-Bereich sind.

    „Wie? Was isn jetzt daran total geil gewesen?!“, frage ich.

    „Na, kein Soundcheck! Megaentspannt alles! Backstage abhängen, dann

    Zack auf die Bühne und Rock‘n‘Roll. Nichts mit Arbeit. Genau wie die

    Großen!“

    „Na so kann man das natürlich auch sehen“, sagt Benni und grinst

    während er sich schnaufend die Treppe hoch schleppt.

    „Was haste denn eigentlich in dem komischen Koffer?!“, frage ich Alex.

    Wir sind nun in der ersten Etage in einem kleinen Raum angekommen,

    an dessen Tür ein Zettel mit der handbeschriebenen Aufschrift

    ‘Backstage’ hängt. Irgendjemand hat das ‘age’ in Backstage

    durchgestrichen und durch ‘ube’ ersetzt, so dass nun ‘Backstube’ zu

    lesen ist. Irgendwie nicht lustig. Drinnen steht zentral ein kleiner Tisch,

    links an der Wand ein paar etwas höhere Schultische, und rechts ein Sofa. Auch hier ist niemand. Komisch. Ich dachte bei so Auftritten ist ab

    Mittags immer schon die Hölle los.

    „In dem Koffer? Zeig ich dir. Nur gutes Zeug!“

    Alex grinst und wirft den kleinen Alu-Koffer auf den Tisch in der Mitte.

    „Das ist mein kleiner Koffer des Glücks!“

    „Hm.“, macht Benni und wirft sich aufs Sofa.

    Alex öffnet den Koffer und holt eine Flasche Schnaps und drei Pinnchen

    heraus.

    „Was ist das denn jetzt für ne Scheiße?!“, frage ich.

    „Das ist keine Scheiße, das ist echter Nordhäuser!“

    „Bah.“

    „Nichts bah, den hab ich bei meiner

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