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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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was?!“

    „Also brauchen wir nicht proben, weil du vor zehn Jahren in der Bravo

    gelesen hast, dass Blink 182 das auch nicht machen?“ „So mein ich das doch gar nicht. Aber wir können doch die Songs.

    Außerdem sollte man auch wirklich nicht zu viel proben, sonst wirkt

    das irgendwann alles viel zu einstudiert. Da geht das ganze Feeling

    verloren, das merken die Leute dann und finden das scheiße.“

    „Na wenn ihr meint. Ist ja eh zu spät jetzt. Lass mal einpacken die

    ganze Scheiße.“ 17. Willkommen auf Tour

    „Das ist jetzt aber echt mal extrem scheiße!“

    Ich muss im Laufe der Vorbereitungen für die Fahrt irgendeine

    grunddemokratische Abstimmung verpasst haben, denn ich sitze

    hinten.

    Naja, Benni muss halt fahren und Alex behauptet, er müsse vorne

    sitzen, um die Navigation zu koordinieren, aber so ganz zufrieden bin

    ich damit trotzdem nicht. Ich versuche ja immer alles so gut zu finden

    wie es nur geht, aber die Situation ist wirklich grenzwertig. Obwohl wir

    weder eine eigene Anlage noch Bennis Schlagzeug mitnehmen müssen,

    hat sich ganz schön was angesammelt:

    Gitarrenbox und Verstärker, Alex Basscombo, eine Gitarre und der Bass.

    Ersatzgitarren hatten wir ziemlich früh aussortiert. Dazu Gepäck für

    drei Leute, ein Karton mit Exemplaren unserer EP und zwei Kisten Bier.

    Gott sei Dank hat Benni wenigstens seinen Schlafsack vergessen.

    „Wieso nehmen wir eigentlich zwei beschissene Kisten Bier mit? ich

    dachte wir kriegen überall Bier umsonst? Das ist doch total behindert!“

    „Ja Mensch ich will doch aufm Weg was trinken. Sonst ist das doch

    überhaupt kein Tour-Feeling, überhaupt kein Rock‘n‘Roll!“, sagt Alex und langt nach hinten, um sich ein Bier aus der Kiste zu fischen, die auf

    meinem Schoß steht.

    „Aber das drückt hier von der Seite alles total. Das tut echt weh. Das ist

    so scheiß eng, ich kann meinen Arm überhaupt nicht bewegen.

    Ernsthaft, ich krieg hier hinten Platzangst so beschissen ist das! Und

    was ist, wenn Benni bremsen muss?! Hast du mal nach hinten geguckt

    wie das gepackt ist?! Das knallt mir in den Nacken wie ne Rakete! Da

    bin ich Brei! Das haut mir die Birne weich und dann knall ich auch noch

    in deine beschissene Kiste mit meinem Gesicht!“

    „Schlimmer kann‘s ja kaum werden mit deinem Gesicht“, sagt Alex und

    Benni muss laut lachen.

    „Ach halt die Fresse, Alex. Ich mein das ernst, ich find das scheiße hier.“

    „Jetzt reg dich halt mal ab“, murmelt Benni.

    „Genau“, ergänzt Alex, „reg dich nicht so auf. Ist halt mit der Tour-

    Planung ein bisschen scheiße gelaufen, dass der beschissene Luxus-

    Nightliner grad in der Wartung ist.“

    „Und mit den Beinen hier das kann auch nicht sein“, grummele ich.

    Weil die zweite Kiste Bier beim besten Willen nicht mehr ins Auto

    gepasst hat, hatte Alex die einzelnen Flaschen in meinen Fußraum gelegt, so dass ich die Beine so sehr anziehen muss, dass mir meine

    Knie die Kiste auf meinem Schoß fast ins Gesicht drücken.

    „Kannst du denn echt nicht noch ein bisschen von der Scheiße nach

    vorne nehmen?!“

    „Ne, geht echt nicht. Ich hab den Sitz schon ganz vorne und aufn Schoß

    geht auch nichts, da muss ich das Navi halten. Halterung ist ja im

    Arsch. Also geil ist es hier vorne auch nicht, kannste mir glauben.“

    „Ist das beschissen. Und stinken tut‘s auch. Hättest du nicht wenigstens

    ein bisschen aufräumen können, Benni?! Hier stinkt‘s wie in der Fritöse

    nachdem jemand rein gekotzt hat. Wie kannst du‘s hier drin überhaupt

    aushalten, Benni? Ernsthaft!“

    Benni schaut mich durch den Rückspiegel an. Ich kann ihn kaum sehen,

    weil die Halterung der Innenbeleuchtung gebrochen ist und die

    Verkleidung der Lampe zwischen Fahrer- und Beifahrersitz hin und her

    baumelt.

    „Hör mal zu, Mark“, meint Benni ruhig, „dass hier ist ne Scheißkarre. Und

    die stinkt. Und das weiß ich. Aber es ist ne Karre und die gehört mir.

    Weil ich sie mir gekauft habe. Und zwar von Geld, dass ich verdient

    habe. Wenn du irgendwann mal ne Karre hast, kannst du die Tag und Nacht aufräumen. Immer wenn du willst. Und du kannst literweise

    beschissenes Parfum in die scheiß Lüftung kippen. Aber bis es so weit

    ist, kannst du froh sein, dass ich ne beschissene und nach Kotze

    stinkende Scheißkarre hab, weil du nämlich sonst grad in deiner

    Scheißbude oder in nem beschissenen Zug sitzen würdest. Und das

    respektierst du

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