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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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Straße zu

    erkennen. Bennis Scheibenwischer waren nicht die Besten, aber es lag

    nicht nur daran. Es regnete wirklich heftig. Generell war es ein echt

    grauer August gewesen, aber das hier setzte dem ganzen die

    beschissene Krone auf.

    „Halt‘s Maul ist das beschissen.“

    „Da kannst du einen drauf lassen.“

    Da ließ Benni dann auch wirklich einen drauf. Auch nicht schlimm. Roch

    nur noch mehr nach McDonald‘s. Ich spürte, wie die süße Cola langsam

    in meinen Gips sickerte.

    „Wir sind fast da!“ 5. Rock im Regen

    Als wir ankommen, bietet sich uns ein Anblick des Schreckens. Wir

    hatten noch nie so richtig gute Auftritte gespielt, aber das hier sieht

    wirklich mal komplett beschissen aus. Es stürmt. Der Rasen, auf dem

    sich eigentlich die Festivalbesucher drängeln sollten, ist aufgeweicht

    und leer. Eine einsame Hölle aus Schlamm und Erfolglosigkeit.

    Auf der Bühne steht tatsächlich eine Band. Ich empfinde grundsätzlich

    Mitleid für alle wenigen Bands, die in einem Festival-Line-Up vor uns

    gelistet sind, aber heute ist es besonders schlimm.

    Der Regen peitscht seitlich unter der Bühnenverkleidung her und dem

    Sänger ins Gesicht, der die Augen zugekniffen hat und tapfer weiter zu

    singen scheint. Niemand kann ihn hören, der Wind ist zu laut. Der

    Tonmann hatte sich, genau wie die Securities und alle sonstigen Helfer

    und Veranstalter, sowieso schon lange unter einen kleinen

    einsturzgefährdeten Pavillon gequetscht, der sich bei genauerem

    Hinsehen als Backstage-Bereich entpumpt.

    „Ist das mal eine Scheiße“, stöhnt Benni. Er versucht so nah wie möglich an das Backstage-Zelt heranzufahren,

    was nicht wirklich gelingt. Ungefähr 100 Meter entfernt fahren sich

    seine Reifen in dem zähen Matsch der Wiese fest.

    „Fuck.“

    „Ja, aber hallo fuck.“

    „Dann lass halt rennen.“

    „Benni?“

    „Ja?“

    „Ich hab den verschissenen Fuß gebrochen, du Arschloch. Kann das mal

    jemand ernst nehmen?!“

    „Ich bin ja auch nicht so schnell. Zur Not kann ich halt die Gitarre

    nehmen.“

    „Und wer nimmt dann deine beschissenen Schlagzeugteile mit?! Die

    ganze Karre ist voll!“

    „Brauch ich eh alles nicht.“

    „Wie?“

    „Schlagzeug wird komplett gestellt. Hatte das nur noch alles im Auto,

    war zu faul das noch rauszuräumen.“

    „Benni?!“ „Ja?“

    „Ich hasse dich.“

    „Halt‘s Maul und gib mir die Gitarre.“

    Unter nun kaum noch hörbarem Gehupe quetscht Benni sich aus dem

    Auto, während ich vollkommen überfordert versuche die Krücken und

    meine Beine irgendwie aus der Müllpresse zu ziehen, die wohl

    irgendwann mal ein Fußraum gewesen sein muss.

    Benni wackelt schon unbeholfen Richtung Zelt. Sein Hintern guckt ein

    bisschen raus. Noch während ich deshalb leicht kichern muss, verliere

    ich das Gleichgewicht und trete mit dem gebrochenen Fuß auf. Der

    Schmerz schießt durch mich hindurch wie eine Flamme und ich sacke

    auf die Knie. Alles ist voll mit Schlamm. Der Regen prasselt mir kalt auf

    den Nacken. Ich habe nur ein T-Shirt an und beginne zu frieren. Ich bin

    mir ziemlich sicher, dass ich in diesem Moment ein paar Tränen

    vergieße, genau lässt sich das aber nicht sagen. Alles ist durchnässt. Ich

    zwinge mich wieder hoch, stütze mich auf die Krücken und stolpere

    unter Schmerzen Richtung Zelt. Was für eine Scheiße. 6. Backstage

    Im Zelt werde ich von eisernem Schweigen empfangen. Alle sind

    beschissen drauf. Es ist kalt. Zwei der sechs Bands sind gar nicht erst

    gekommen. Wer will es ihnen verübeln. Aufgeweichte Plakate der Rock

    Am Teich-Veranstaltungen des letzten Jahrzehnts hängen an den

    Wänden.

    Alex sitzt auf dem einzigen Tisch neben einem nicht angeschlossenen

    Würstchenerhitzer und hält mir grinsend eine kalte Wurst hin:

    „Na? Das is ma Punkrock hier, oder?!“

    „Halt die Fresse, Alex. Das ist total der Beschiss hier.“

    Ich schlage ihm das Würstchen aus der Hand, wobei ich fast schon

    wieder das Gleichgewicht verliere.

    „Du siehst echt scheiße aus. Blass und so. Was ist los, Marky?!“

    Alex konnte wirklich ein Arschloch sein.

    Neben mir entdeckt Benni das Würstchen und hebt es vom Boden auf:

    „Ihr Arschlöcher, die haben doch hier sonst nichts mehr.“

    „Nichts mehr ?! Wir haben 17 Uhr!!“ Da drängelt sich ein verloren wirkender Junge mit langen, fettigen und

    zum Pferdeschwanz gebundenen Haaren und leichter Akne zwischen

    uns. Alex grinst und hält

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