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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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es richtig dunkel geworden. Der Regen ist weniger stark,

    prasselt aber immer noch auf die Windschutzscheibe, hinter der man

    die langgezogene Landstraße kaum noch erkennen kann. Aus Bennis

    schrottigen Boxen tönt irgendwas ganz altes von Metallica. Benni ist

    der einzige Mensch, den ich kenne, der echt noch Kassetten besitzt. Er

    besitzt allerdings auch das einzige Auto, das ich kenne, das keinen CD-

    Spieler besitzt. Aber wenn alte Metallica, dann im Auto von Kassette.

    Sonst wirkt das nicht. Die Heizung, die glücklicherweise noch

    funktioniert, bollert auf höchster Stufe und mir wird langsam wieder

    warm. Bennie schweigt, wie fast immer wenn er Auto fährt, und ich

    drücke meine Stirn an die kalte Fensterscheibe und starre nach

    draußen in die Dunkelheit.

    Klar, es war ein beschissener Tag. Wir haben nicht ein mal gespielt. Mir

    tut alles weh. Und doch war der Moment ein besonderer.

    Das Auto ist randvoll mit Equipment, wir hören Musik in schrecklicher

    Tonqualität und alles stinkt nach Essen. Seltsam künstlichem Essen. So

    was findest du sonst nirgends. Nur mit deinem Kumpel im Auto. On the

    Road. Benni und ich sitzen nebeneinander und teilen ein Schweigen, dass

    angenehmer ist als jede Konversation. Man mag das auf den ersten

    Blick vielleicht gar nicht so wahr nehmen, aber wir teilen so viel.

    Freundschaft, zusammengeschweißt durch die gemeinsame Sache.

    Zusammengeschweißt durch die Musik.

    Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Erfolglosigkeit. HAUPTTEIL

    „Erinnerungen an einen Sommer ohne Erfolg“ 8. Am Telefon, 3 Monate früher

    „Hä?!“

    „Alter, biste wach?!“

    „Hm...“

    „Alter, werd mal wach, man!“

    „Boah, was ist denn los, du Spasti?! Wir haben irgendwie... Was haben

    wir? Halb 9?! Samstags! Bist du noch dicht, oder wie?!“

    „Das kann nicht warten, man - das ist der Hammer!“

    „Was denn?“

    „Kann ich dir nicht sagen!“

    „Hä?!“

    „Ja kann ich dir so nicht sagen... !“

    „Alter, fick dich doch einfach. Was soll die Scheiße?! Rufst du jetzt

    Samstags mitten in der Nacht an, um mir nichts zu sagen?!“

    „Ja, doch! Aber nicht am Telefon! Und nicht ohne Benni!“

    „Alex? Du bist total das Arschloch. Sag einfach was los ist.“

    „Ne, lass uns treffen!“

    „Wie treffen?!“

    „Ja treffen! Proberaum!“ „Wann denn?!“

    „Jetzt am besten!“

    „Du hast Drogen genommen, oder?“

    „Ne! Alter, wirklich! Du weißt ja gar nicht was hier abgeht, echt jetzt!“

    „Aber doch nicht jetzt. Ich will pennen.“

    „Ok, Mark. Wann bist du wach?!“

    „Hab ich doch keine Ahnung. Um 11?! Kann ich dich nicht einfach heute

    Mittag anrufen?!“

    „Ne. Lass uns um 12 am Proberaum treffen!“

    „Um 12?!“

    „Ja willst du den ganzen Tag pennen oder was?!“

    „Schlecht wär‘s nicht... und Benni?!“

    „Den ruf ich an. 12 Uhr am Proberaum! Das packst du. Benni holt dich!“

    „Weiß Benni da schon von?“

    „Noch nicht. Bis gleich! Du wirst umkippen, Alter!“

    „Lass mich einfach pennen, Alex. Bitte.“ 9. Proberaum

    Als wir am Proberaum ankommen, winkt Alex uns schon vom Eingang

    her zu. Wir proben im Keller eines leerstehenden Hauses, das in einem

    leerstehenden Dorf nicht weit von uns steht. Hier können wir

    niemanden stören. Wahrscheinlich könnte man in diesem Dorf

    stundenlang nackt über den Marktplatz rennen und dabei „Heil Satan!“

    brüllen bis man vor Heiserkeit keinen Ton mehr raus kriegt, es würde

    niemanden jucken. Die Leute, die hier noch leben, sind innen schon tot.

    Das Haus hat eine raue und seltsam blasse, braune Fassade. Wilder

    Efeu klettert die Wände hinauf und in den oberen Geschossen durch die

    zerbrochenen Fensterscheiben hinein in die seit Jahren leerstehenden

    Räume. Dass wir im Keller Strom haben ist ein Wunder. Das Haus

    gehört Alex Tante. Sie würde es verkaufen, wenn sie könnte, aber hier

    kauft niemand. Jedes zweite Haus steht leer, nicht zuletzt weil ständig

    irgendwer stirbt. Nachfrage und Angebot im fatalen Ungleichgewicht.

    Alex sitzt auf der rissigen Treppe zur Tür und grinst über beide Ohren.

    In der Hand hält er eine Flasche Astra Rotlicht.

    „Na, Jungs!“

    „Hey, Alex.“ „Freut ihr euch?“

    „Wir wissen ja nicht worauf.“ brummele ich und Benni ergänzt:

    „Wenn das jetzt irgendeine Scheiße ist, trete ich dir in die Fresse, Alex!

    Kein Witz.“

    Alex dreht sich um und winkt uns hinter sich her in das

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