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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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dunkle

    Treppenhaus in Richtung Keller. Als er im Proberaum auf den

    Lichtschalter drückt, flackert gelbliches Licht auf und beleuchtet die

    vereinzelten hier zusammengetragenen Poster von Less Than Jake, den

    Foo Fighters und Billy Talent, für die damals in den Kinderzimmern kein

    Platz mehr gewesen war. Gegenüber der Tür hängt eine Dartscheibe,

    die niemand benutzt, darunter steht ein Fernseher, der nicht

    funktioniert. Drumherum ein Meer von unterschiedlichstem Leergut.

    Links davon unser dürftiges Equipment, rechts unsere Sitzecke,

    bestehend aus einem Sofa und zwei Sesseln. Allesamt im Stil der frühen

    60er und übersät mit größeren und kleineren Brandflecken. Alex wirft

    sich in einen der Sessel und fischt zwei weitere Flaschen aus einer

    neben dem Sessel stehenden Kiste.

    „Setzt euch!“ Wir setzen uns und schauen ihn an. Er grinst noch immer, öffnet unsere

    Flaschen und schiebt sie über den Tisch zwischen uns hinüber, vorbei

    an mehreren leeren Kippenschachteln und weiterem undefinierbarem

    Müll.

    „Prost!“

    „Was ist los, Alex? Echt jetzt.“

    „Jetzt proste doch erst mal wenn ich Prost sage, ich sag‘s euch doch

    gleich!“

    „Jetzt tu nicht so als hättest du voll die Sensation am Start, das ist doch

    total lächerlich.“

    „Jetzt halt doch erst mal dein Maul, Mark! Verdammt noch mal ihr seid

    echt Arschlöcher, ich will das doch nur genügend zelebrieren hier!“

    Wir prosten ihm wiederwillig zu. Das Bier ist warm. Es ist viel zu früh für

    warmes Bier. Ich muss mich schütteln.

    „Also, Alex,“ sagt Benni, „was geht?“

    Alex steht auf, springt auf seinen Sessel und breitet seine schlanken,

    fast sehnigen Arme über uns aus. Wie ein Jesus für Asoziale.

    „Benni? Mark?“ Alex setzt zu einer theatralischen Pause an, die Benni wirsch

    unterbricht:

    „Alter... !“

    Alex schaut ihn kurz gespielt mürrisch an, hebt dann seinen Blick

    Richtung Zimmerdecke, an der, wie im restlichen Proberaum auch,

    undefinierbare Flecken prangen, und eröffnet mit jeglichem ihm

    möglichen Pathos:

    „Wir gehen...“

    Kunstpause.

    „Alter, ich geh gleich nach Hause, Alex. Und vorher hau ich dir die

    Fresse ein!“

    „... AUF TOUR!“ 10. Tour

    „Hä? Wie, auf Tour?!“

    „Ja, wir gehen auf Tour, man!“

    „Mit der Band?“

    „Ja womit denn bitte sonst?!“

    „Mit unserer Band?“

    „Alter, bist du doof? Klar, mit unserer Band! Ist das ein Hammer, oder

    was?!“

    „Ich check‘s wirklich nicht, Alex“, sagt Benni während er die Bierflasche

    gedankenverloren zwischen seinen wurstigen Fingern hin- und her

    reibt. „Ich meine... uns kennt doch gar keiner! Wir haben in den letzten

    zwei Jahren Original fünf Auftritte gehabt! Vier davon in der Sternhütte.

    Und das war echt scheiße. Ob das Ding bei Karl aufm Geburtstag

    überhaupt als Auftritt zählt, kann ich grad gar nicht sagen!“

    „Ja und?! Jede Band hat mal klein angefangen. Papa Roach wollte 10

    Jahre lang keiner mit dem Arsch angucken, dann ein Hit und Boom . Nur

    noch auf Tour. Der Sänger ist außerdem gar nicht mehr fett.“

    „Was hat das denn jetzt auf einmal mit fett sein zu tun?!“, entrüstet sich

    Benni. „Gar nichts“ beruhigt ihn Alex. „Ich mein ja nur, ein mal ist immer das

    erste Mal, ist doch ganz normal!“

    „Ja aber wir haben doch auch noch überhaupt gar keine Platten

    verkauft, wer ist denn so im Hirn kaputt, dass er uns freiwillig bucht?!

    Wir haben eine EP bis jetzt. Die hat keiner gekauft! Zehn Leute

    vielleicht. Nicht mal unsere Kumpels fanden das so richtig geil!“,

    beanstande ich.

    „Ja aber deshalb geht man doch auf Tour! Damit einen die Leute

    kennen lernen. Wenn einen keiner kennt kann man auch keine Platten

    verkaufen, das geht ja wohl auf, oder nicht?!“

    „Da hat er Recht“, brummelt Benni.

    „Trotzdem“, entgegne ich wiederwillig. „Wann soll das denn überhaupt

    sein? Und wo?!“

    „17-19 Juni.“

    Alex hört gar nicht mehr auf zu grinsen und nippt an seinem zweiten

    Bier.

    „Juni?! Das ist... in zwei Wochen!“

    „Ja! Geil, oder?!“ „Geht so. Haben wir überhaupt genug Songs?! Außerdem weiß ich gar

    nicht ob ich da kann. Das ist doch total beschissen, Alex. Warum muss

    die Kacke denn so spontan sein?!“

    „Ich wollte euch überraschen! Und vorher musste ich das alles dingfest

    machen.“

    „Und wenn wir nicht können?!“

    „Alter,“ Alex zieht die Augenbrauen hoch, setzt sich

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