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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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Magen ein. Roarke biss sich auf die Lippen, um nicht laut zu stöhnen. Er hatte schon viel Schlimmeres überstanden.
    “Wo ist die Frau?”
    “Ich habe Ihnen doch schon gesagt …”
    Die mächtigen Fäuste krachten auf seinen Kopf. Roarke verlor das Gleichgewicht. Als er sich losreißen wollte, bohrte sich ihm ein knochiges Knie in den Rücken und erinnerte ihn daran, dass seine Gegner ihm auch zahlenmäßig überlegen waren.
    “Wir wollen ihr nichts tun. Sie hat uns etwas gestohlen. Sobald sie es zurückgibt, ist alles in Ordnung.”
    “Selbst wenn ich wüsste, wovon Sie reden”, log Roarke, “arbeite ich grundsätzlich nicht mit Polizisten zusammen, die in dreckige Geschäfte verwickelt sind.”
    Dafür erhielt er einen schmerzhaften Schlag in die Rippen.
    “Das können Sie sich alles ersparen, wenn Sie uns die Frau ausliefern. So viel kann sie Ihnen gar nicht bedeuten. Für keine Frau lohnt es sich zu sterben.”
    Früher hätte Roarke ihm vielleicht sogar Recht gegeben, doch zwischen ihm und Daria ging es um mehr als um Sex. Er fürchtete den Tod nicht, hatte ihn schon oft herausgefordert und jedes Mal gewonnen. Doch er wollte nicht gerade jetzt sterben. Und er wollte Daria auch nicht ausliefern.
    Der Hagere hielt Roarke fest, während der Massige mit Fäusten auf ihn einschlug.
    “Verdammt, sag uns, wo sie ist!”
    Roarke biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf.
    “Wir finden sie, und was jetzt mit dir passiert, wird dir dann wie die reinste Erholung vorkommen”, sagte eine Stimme ihm ins Ohr. “Etliche Leute werden gern zusehen, wenn es der Eisprinzessin an den Kragen geht.”
    Eisprinzessin? Hätte Roarke sich nicht so elend gefühlt, hätte er über den Ausdruck gelacht.
    “Wissen Sie, mein Partner neigt leider dazu, anderen wehzutun”, sagte der Mann hinter ihm. “Besonders Frauen. Sie hat sich zwar unlängst gewehrt, aber das steigert nur sein Vergnügen.”
    Die Vorstellung, einer dieser Männer könnte Daria auch nur berühren, ließ Roarke förmlich explodieren. Es störte ihn nicht einmal, dass sein Gegenangriff völlig sinnlos war. Mit aller Kraft riss er sich los und rammte seinem Angreifer die Faust gegen die Nase.
    “Verflucht!” brüllte der Riese.
    Der andere Polizist schlug Roarke wortlos die Pistole auf den Kopf. Roarke tastete um sich und wollte sich an seinem Wagen abstützen.
    Der massige Polizist bewies, dass sich nicht nur Fett unter seinem fleckigen Hemd wölbte. Er hob Roarke wie eine Puppe hoch und schleuderte ihn zu Boden. Roarke versuchte zwar noch, sich zur Seite zu rollen, doch ein harter Tritt traf ihn in die Rippen. Er lag auf dem Rücken, hielt die Augen geschlossen, riss den Mund auf und schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft.
    Dann fühlte er kühlen Stahl an der Schläfe. Ganz nüchtern stellte er fest, dass er jetzt vermutlich sterben würde. Und er fand es interessant, dass seine letzten Gedanken Daria galten.
    Roarke dachte an den Duft ihres Haars, ihrer seidigen Haut, an ihre süßen Küsse, daran, wie sie in seinen Armen erbebte. Und er bedauerte, Daria nicht geliebt zu haben.
    Er war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er die näher kommende ältere Dame nicht bemerkte.
    “Was macht ihr denn da?” fragte sie laut genug, um die Toten auf dem Saint Louis-Friedhof Nr. 1 zu wecken.
    Die Frau mochte Mitte sechzig sein. Ihr wütendes dunkles Gesicht verhieß nichts Gutes.
    “Polizei”, sagte der hagere Polizist und zeigte seine Marke vor. Als Roarke sie sich genauer ansehen wollte, klappte er das Etui sofort wieder zu und steckte es ein. Der Streifenwagen fuhr langsam weg.
    “Glauben Sie, das wüsste ich nicht?” Die Frau zeigte weder Angst noch Respekt. “Sie sind genau die Polizisten, die der Stadt einen schlechten Ruf verschaffen.” Sie sah Roarke an. “Was haben Sie denn getan, dass man Ihr hübsches Gesicht so zugerichtet hat?”
    “Vielleicht habe ich ein Stoppschild überfahren.”
    Die Frau schüttelte über seine ironische Bemerkung den Kopf. “Wenn Sie sich so aufführen, dürfen Sie sich nicht wundern, dass Sie zusammengeschlagen werden.” Sie richtete den Blick wieder auf die Polizisten. “Ich bin Hattie Long.” Auf ihrem Gesicht erschien ein Lächeln, als die beiden Polizisten sie offenbar erkannten. “Ja, ich bin die Vorsitzende der gemeinsamen Kommission der Polizei und der Bürgerschaft zur Reformierung der Polizei. Wir halten hier eine Veranstaltung ab, und der Polizeichef hat gerade seine Rede

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