Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
einen Hilferuf absetzte, daher musste die Lage verdammt ernst sein, und seine schlimmsten Befürchtungen waren bestätigt worden. Obwohl er ahnte, dass es vergeblich war, versuchte Luc, die Nummer, von der aus die Mitteilung abgeschickt worden war, anzurufen. Eine Stimme teilte ihm mit, dass der Anrufer momentan nicht erreichbar war.
    Trotz der Sorge um Rob konnte Luc einen kleinen Anflug von Schadenfreude nicht unterdrücken, als er die Kurzwahltaste für Jays Mobiltelefon wählte. Nach dem zweiten Klingeln erklang die verschlafene Stimme von Jay. »Ich hoffe, es ist wichtig, und mit schlechten Nachrichten warte bitte, bis ich den ersten Kaffee getrunken habe.«
    »Du musst eine Mobilfunknummer anpeilen und zurückverfolgen lassen.«
    »Verrätst du mir auch warum?«
    Der Grund überzeugte Jay sofort. »Verdammt, das klingt nicht gut. Ich veranlasse alles. Wenn du mich fragst, wird es Zeit, unseren Standort zu verlagern. Was meinst du?«
    »Ich sehe das genauso. Außerdem möchte ich klären, was bei Cats Boss los ist. Es kann doch nicht sein, dass Ted ausgerechnet jetzt nicht mehr erreichbar ist. Aber zwei Fragen. Was ist mit der Task Force, und was sagt euer Boss dazu, wenn ihr San Diego jetzt einfach verlasst?«
    »Die Antworten bekommst du, sobald ich sie kenne. Wo treffen wir uns für eine Lagebesprechung?«
    Lucs Strandhaus würde am sichersten sein, aber wenn er die ungefähre Teilnehmerzahl überschlug, würde es eng werden. Außerdem könnten sie eventuell einige technische Spielereien benötigen, auf die er zu Hause keinen Zugriff hatte. »Auf der Navy Base. Das ist immer noch sicherer für Murat und Kalil, als wenn sie sich wieder im FBI -Gebäude herumtreiben. Sagen wir neun Uhr?«
    »Alles klar.«
    Damit blieben Luc einige Stunden, um seine Männer auf offene Fragen anzusetzen und zu versuchen, eine vernünftige Ausrüstung zusammenzubekommen. Mit etwas Glück waren sie direkt nach der Besprechung startbereit. Er konnte nichts gegen das Gefühl tun, dass Robs Zeit ablief, und verdrängte den Gedanken, dass er seinen Bruder ohne ausreichende Anhaltspunkte in dem riesigen Gelände niemals rechtzeitig finden würde.

17
    Nachdem die unmittelbare Gefahr vorbei war, fror Rob und verfluchte erneut seine Gedankenlosigkeit, ohne Jacke losgerannt zu sein. Der Rückweg zu ihrem Lagerplatz erschien ihm wesentlich länger, und er befürchtete bereits, sich verirrt zu haben, als er das Zelt endlich entdeckte. In Rekordzeit packte er sämtliche Sachen zusammen. Der Anblick des Schlafsacks löste zwiespältige Gefühle in ihm aus. Den ersten gemeinsamen Morgen hatte er sich anderes vorgestellt, und der Gedanke, dass Cat mit den Mistkerlen alleine war, gefiel ihm überhaupt nicht. Die einzige Möglichkeit, ihr zu helfen, bestand darin, möglichst schnell zu ihr zurückzukehren, und dennoch zögerte er, nachdem er den Rucksack geschultert hatte.
    Die eigentümliche Stille, die hohen Bäume. Alles wirkte plötzlich bedrohlich. Über der Schönheit der Wildnis, die er bislang trotz der Gefahr genossen hatte, lag ein Schatten. Bisher hatte seine Entschlossenheit dominiert, die Verbrecher zu jagen und für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen. Irgendetwas, das er nicht benennen konnte, hatte sich geändert. Obwohl er nun seine Jacke trug, fröstelte er und zog die Schultern hoch. Vergeblich versuchte er, seine widersprüchlichen Gefühle zu sortieren. Da war die Angst um Cat. Die Unsicherheit in Bezug auf sie beide. Die unglaubliche Erfahrung der vergangenen Nacht mit ihr. Dann der Eindruck, dass es den Verbrechern um sehr viel mehr ging, als sie im Moment vermuteten. Die Vorstellung, sich weit ab von jeder Zivilisation zu befinden. Er kam zu dem Ergebnis, dass die Summe der einzelnen Faktoren ihm absolut das Recht gab, sich unwohl zu fühlen. »Angst« wäre eine übertriebene Bezeichnung gewesen, aber allzu weit entfernt davon bewegten sich seine Empfindungen nicht. Allerdings sorgte er sich mehr um Cat als um seine eigene Sicherheit. Das konnte er zwar akzeptieren, war aber dennoch eine neue Erfahrung, die ihn irritierte. Im Prinzip lief alles wie am Vortag. Ihre Gegner bestimmten das Tempo. Cat und er konnten immer nur reagieren, und meistens hieß das zu fliehen.
    Es wurde Zeit, zu Cat zurückzukehren. Rob zog die Tragegurte fest und wollte losgehen, als ihm etwas aus der Jackentasche zu fallen drohte. Der iPod des Verbrechers. Den hatte er völlig vergessen. Ehe er zurückging, konnte er noch schnell überprüfen,

Weitere Kostenlose Bücher