Rob - Toedliche Wildnis
die Kerle bis zu ihrem Stützpunkt.«
»Ich weiß schon, aus welcher Richtung sie gekommen sind.«
»Und du bist sicher, dass die Typen hier noch auf uns warten, wenn wir zurückkommen?« Ihr Blick hatte es in sich, aber davon ließ er sich nicht einschüchtern, sondern legte den Kopf etwas schief. »Ist das der Blick, den du dir für besonders dämliche Rekruten antrainiert hast?«
Cats Augen verengten sich zu Schlitzen, aber ihm entging das leichte Heben ihrer Mundwinkel nicht. »Nein, das ist nur die Vorstufe. Möchtest du eine Kostprobe des vollen Programms?«
Er konnte nichts gegen das Lachen tun, das in ihm aufstieg, und ein Großteil der Spannung fiel von ihm ab.
Cat grinste ihn an. »Geht es dir besser?« Sie wartete keine Antwort ab. »Weißt du, es ist in Ordnung, Angst zu haben. Es kommt nur darauf an, sich nicht von ihr beherrschen zu lassen.«
Rob zog Cat leicht an sich. »Meine Angst um mich habe ich im Griff, aber ich komme nicht damit klar, mich dermaßen um einen anderen zu sorgen. Das ist neu und verwirrend, dabei wusste ich auch so schon, wie wichtig du mir bist.«
Für einige kostbare Augenblicke schmiegte Cat ihren Kopf an seine Brust. Dann löste sie sich wieder von ihm. »Ich sollte die Kerle schon deshalb umbringen, weil sie uns dabei stören herauszufinden, was das eigentlich genau ist zwischen uns. Gibt es nicht irgendein Gesetz dagegen?«
»Leider nicht, da bleibt nur die gute alte Selbstjustiz.«
»Bring mich nicht in Versuchung, Anwalt.«
Ihre plötzlich heisere Stimme jagte Rob einen Schauer über den Rücken. »Die Quads. Wo sind sie?«, erkundigte er sich mit seinem letzten Rest Selbstbeherrschung.
»Komm.«
Verdammt, sogar Cats Wortwahl weckte in ihm Assoziationen, für die sie keine Zeit hatten. Er wollte wieder spüren, wie sie kam. Ihr Stöhnen hören, das seine eigene Erregung noch gesteigert hatte, und sich in ihrer Wärme verlieren. Zum Glück ahnte sie nicht, was in ihm vorging, und deutete auf einen etwas schiefen Baum. Erst auf den zweiten Blick entdeckte Rob den kaum sichtbaren, schmalen Pfad, der sich zwischen den Kiefern entlangschlängelte. Er folgte Cat, und schon nach wenigen Minuten wurde der Weg breiter, und schließlich erreichten sie eine weitere Lichtung, auf der zwei Quads standen. Wesentlich interessanter als die Fahrzeuge war jedoch die Tatsache, dass am gegenüberliegenden Ende der Grasfläche der Weg weiterging und noch breiter wurde.
Cat blieb direkt an der Einmündung stehen und sah sich eher neugierig als besorgt um. »Hier war ich noch nie. Ich wusste nicht einmal, dass es hier noch Wege gibt.«
»Die muss doch theoretisch jemand angelegt haben, oder?«
»Ich denke schon. Der schmale Pfad kann auch ein Wildwechsel sein, aber das da drüben ist schon etwas anderes. Da muss vor Ewigkeiten mehrmals ein größeres Fahrzeug durchgefahren sein. Sieh dir die Zweige an, dann erkennst du es deutlich.«
»Und wie lange dauert es, bis so ein künstlich geschaffener Weg wieder zugewuchert ist?«
Cat hob einen Mundwinkel. »Damit hast du wieder einmal den entscheidenden Punkt erwischt. Eigentlich keine drei Jahre. Spätestens nach vier Jahren müsstest du den Boden wieder mit schwerem Gerät frei räumen.«
Vergeblich versuchte Rob durch die Bäume hindurch zu erkennen, wohin der Weg führte. »Vermutlich werden auch die beiden Typen dort entlanglaufen. Hast du irgendeine Vorstellung, wie weit es sein könnte? Eigentlich bist du doch von einer Art natürlicher Sackgasse ausgegangen, oder?«
Cat fuhr sich durch die Haare. »Ja, bin ich. Allerdings war ich hier noch nie. Von weiter oben sah es auch so aus, als ob das Waldgebiet ein ganzes Stück hinter Franks Ranch endet. Eine Prognose wage ich nicht mehr. Wir werden uns wohl einfach überraschen lassen müssen. Dieser Weg ist jedenfalls breit genug, um ihn auch bei Dunkelheit sicher befahren zu können. Damit haben wir auch keinen Anhaltspunkt, wann die beiden Kerle ihre Suche nach uns aufgenommen haben.«
»Nun, ich kann sie ja fragen, wenn ich sie freilasse. Eigentlich könntest du doch gleich hier warten. Wenn wir davon ausgehen, dass sie sich in diese Richtung absetzen, gibt es keinen Grund, dass du die ganze Strecke zurückgehst.«
Sichtlich aufgebracht funkelte Cat ihn an. »Ohne Back-up wirst du dich ihnen nicht nähern. Ist das klar?«
Wie hatte er ihre Augenfarbe nur jemals als langweilig empfinden können? Gelassen hielt er ihrem Blick stand. »Das ist ja nicht so schwer zu verstehen. Ich
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