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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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sich nicht erlauben. Kurz kam ihr der Gedanke, dass ihr ehemaliger Verlobter sie nie so von ihrem Job abgelenkt hatte. Ihr Vorhaben wurde nun noch riskanter, aber eine andere Wahl hatten sie nicht.
    »Wir sind jetzt ein ganzes Stück tiefer. Wir müssen möglichst schnell in einem Bogen zurück und dort irgendwie Lärm machen. Ein paar Schüsse sollten reichen. Danach verschwinden wir ganz schnell. Dann werden sie sich automatisch auf ein Gebiet konzentrieren, das von der Höhle ausreichend weit weg ist.«
    Rob schob einige Äste zur Seite und kämpfte sich hoch. »An so etwas habe ich auch gedacht. Na, dann los.«
    Sie sah ihm an, dass ihm die Risiken genauso bewusst waren wie ihr selbst. Aber es gab keine Alternative. Er hielt ihr die Hand hin, um ihr hochzuhelfen, und zwinkerte ihr zu. »Ich hätte einen Vorschlag für unseren nächsten gemeinsamen Urlaub: irgendwas Stinklangweiliges. Am aufregendsten sollte dann die Frage sein, ob noch genug Bier im Kühlschrank ist.«
    Seine Nervenstärke war beachtlich, und sie schüttelte den Kopf, um Ordnung in ihre widersprüchlichen Gedanken zu bringen. Sie kannte etliche top ausgebildete Soldaten, und dennoch fiel ihr niemand ein, den sie in den nächsten Stunden lieber an ihrer Seite gehabt hätte. Dazu passte allerdings nicht die Angst, die wie Übelkeit in ihrem Magen tobte – Angst um Rob. Etwas Ähnliches hatte sie bisher nie für jemanden empfunden, und das Gefühl verunsicherte sie fast mehr als ihre Gegner, die etliche Vorteile auf ihrer Seite hatten.

22
    Crock hätte am liebsten kräftig gegen das Wrackteil des Hubschraubers getreten. Doch das hätte ihm nur eine sehr kurzfristige Befriedigung verschafft. Zum ersten Mal, seitdem er von dem Tod seiner Tochter erfahren hatte, spürte er eine Gefühlsregung, die ihn überraschte. Wut oder Ärger? Aber das war nicht wichtig. Entscheidend war, dass er nichts und niemandem erlaubte, seine Pläne zu gefährden. Ein einzelner Mann wäre dazu kaum in der Lage, dennoch gefielen ihm die offenen Fragen nicht.
    Neben ihm wartete Igor auf Antworten, die Crock nicht kannte. Es gab weder eine logische Erklärung für das spurlose Verschwinden seiner Männer noch einen einzigen Hinweis auf den Verbleib der Hubschrauberbesatzung. Einer seiner Leute glaubte an einer Stelle Blut entdeckt zu haben, aber das konnte ebenso gut von einem Tier stammen. Weiter unten im Tal war der Untergrund sandig, und jeder, der sich dort aufhielt, hinterließ deutlich sichtbare Spuren. Hier oben galt das nicht. Nur an wenigen Stellen bedeckte Sand den felsigen Boden, und es war ein Kinderspiel, diesen Plätzen auszuweichen.
    »Und wenn der Hubschrauber doch eine Spezialeinheit an Bord hatte? Für mich wäre das eine Erklärung.«
    Ungeduldig schüttelte Crock den Kopf. Diesen Punkt brachte Igor zum zweiten Mal ins Spiel, und das konnte als Zweifel an seiner Autorität gedeutet werden. »Ich weiß, wer an Bord des Hubschraubers war. Auf meine Informationen ist Verlass. Oder willst du an meinem Urteilsvermögen zweifeln?«
    Abwehrend hob Igor die Hände, und diese Geste gefiel Crock ausnehmend gut. Die Rangfolge war wiederhergestellt.
    »Wenn du den Hubschrauber richtig erwischt hättest, wäre er wie geplant in der Luft explodiert. Einen solchen Absturz aber kann die Besatzung überlebt haben. Da hinten bei den Felsen gibt es genug Verstecke, um einige Tage durchzuhalten. Wir werden die Gegend durchkämmen, bis wir sie haben.«
    »Was ist, wenn sie auf Verstärkung warten?«
    »Ausgeschlossen. Es gibt zurzeit nur einen Hubschrauber, und der ist nicht flugbereit. Es war vielleicht noch ein letzter Funkspruch drin, mehr aber auch nicht. Ihre Mobiltelefone helfen ihnen hier nicht, und andere Kommunikationsmöglichkeiten haben sie nicht.«
    »Ich verstehe nur nicht, warum der Anwalt sich nicht mit ihnen verkrochen hat. Du glaubst doch, dass er es war, der Allan erwischt hat, oder?«
    »Davon gehe ich aus.« Eine längere Erklärung würde Igor nicht bekommen, obwohl Crock zu wissen glaubte, wie die verschiedenen Ereignisse zusammenhingen. Für ihn sah es nach einem zufälligen Zusammentreffen zwischen dem Anwalt und Allan aus, bei dem der Anwalt schneller geschossen hatte. Leider hatte dieser DeGrasse keine Spuren hinterlassen, und sie konnten nur raten, wo er sich aufhielt. Vermutlich war er zur Absturzstelle gegangen, hatte dort aber niemanden mehr angetroffen. Ganz überzeugt war Crock von seiner Theorie allerdings nicht, und er hasste es, auf

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