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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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über ihre Stirn. »Das musst du auch nicht. Manche deiner Überlegungen stehen förmlich hier geschrieben. Vielleicht liegt es an meinem Job, aber ich bin es gewohnt, die Körpersprache meines Gegenübers zu deuten und vor Gericht auch auszunutzen. Bei dir ist es anders. Ich spüre deine Befürchtungen und werde alles tun, um sie zu zerstreuen. Vertrau mir, Cat. Wenn wir hier raus sind, wird es ein ›uns‹ geben. Ich hoffe, du willst das genauso sehr wie ich.«
    Die plötzliche Unsicherheit in seinem Blick rührte sie, aber sie bekam keinen vernünftigen Satz heraus. Ihr zögerliches Nicken schien Rob zu reichen. Er lächelte flüchtig. Sie wollte ihm sagen, wie sehr sie sein Einfühlungsvermögen schätzte, fand aber nicht die richtigen Worte.
    Ein lautes Knacken irgendwo hinter Rob alarmierte sie. Die Ursache erkannte sie sofort. Neben einem Baumstamm stand ein Mann und blickte sie überrascht an. Cat handelte, ohne weiter nachzudenken. Sie stieß Rob zur Seite, um freies Schussfeld zu haben, riss ihr Gewehr hoch und drückte zweimal hintereinander ab.
    Sie war so schnell gewesen, dass der Mann seine eigene Waffe nicht einmal ansatzweise hatte in Anschlag bringen können. Er taumelte zurück und brach zusammen.
    Sie hatten keine Zeit, sich zu vergewissern, ob er tot war. Die Jagd auf sie hatte bereits begonnen, und zwar wesentlich früher als geplant. Sie hatten sich durch die entfernten Motorengeräusche täuschen lassen und nun ein ernsthaftes Problem. »Wir müssen hier weg.«
    Rob hatte sich bereits fluchend wieder aufgerappelt. »Welche Richtung?«
    »Runter zum Fluss. Da gibt es mehr Büsche zwischen den Bäumen. Hier oben sind wir leichte Zielscheiben und zu dicht an der Höhle.«
    »Also zurück in den Wald.«
    Noch hatten sie Platz genug, um nebeneinander zu laufen. Cat hoffte, dass der Mann lediglich durch einen dummen Zufall auf sie gestoßen war. Wenn ihre Gegner schon eine Suchkette organisiert hatten, waren ihre Chancen vernichtend gering. Andererseits hatten sie die Quads in einiger Entfernung gehört. Es bestand eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Typ alleine gewesen war, aber darauf durften sie sich nicht verlassen.
    Plötzlich hörte sie nicht nur von rechts, sondern auch von links ein Fahrzeug, das schnell näher kam. Viel zu schnell. Und es klang schon verdammt nah. Ein Wettrennen mit einem Quad würden sie verlieren. Weiter unten hätten Crocks Männer keine Chance gehabt, ihnen zwischen den Bäumen zu folgen. In dieser Höhe sah es anders aus. Jeder einigermaßen geübte Fahrer hätte mit dem felsigen Untergrund keine Probleme, und die Kiefern standen ausreichend weit auseinander. Damit boten die Bäume nicht nur ihren Gegnern genügend Platz, sondern waren auch als Sichtschutz nur bedingt geeignet. Verdammt, sie brauchten ein Versteck, und zwar möglichst schnell.
    »Da drüben. Was ist das?«
    Zunächst sah Cat nicht, was Rob meinte, schlicht und einfach, weil sie in die falsche Richtung blickte. Dann bemerkte auch sie die Unregelmäßigkeit im Bewuchs der Bäume. »Da rüber.«
    Wenn sie sich irrte, würde sie nur wenige Minuten Zeit haben, um sich darüber zu ärgern. Ihre Vermutung musste einfach stimmen. Und tatsächlich. Im letzten Moment riss sie Rob zurück, und er landete fluchend auf dem Hintern.
    »Allmählich wird das zur Gewohnheit. Kannst du nicht …« Dann erkannte auch er den Abgrund vor ihnen. »Ich nehme alles zurück. Lieber eine unsanfte Landung, als noch einmal kopfüber da runter.«
    Der Boden war wenige Zentimeter vor ihren Füßen buchstäblich weggebrochen. In der Tiefe lagen Bäume und Felsen.
    »Da unten können wir uns verstecken und haben die Quads erst einmal abgehängt.«
    »Und wie willst du da heil hinkommen? Zum Springen ist das zu hoch.« Rob musterte eine der umgestürzten Kiefern, deren Spitze bis zu ihnen heraufragte. »Mit dem Seil? Oder den Stamm zum Klettern nutzen?«
    »Dauert zu lange. Rutschen.« Von beiden Seiten klangen die Quads nun beängstigend nah. »Los, komm. Und dann Deckung unter den Zweigen, bis sie verschwunden sind.«
    Rob hielt sich nicht mit einer Diskussion auf, sondern sprang und landete schlitternd und fluchend in einem Gewirr von Ästen. Irgendwann musste er ihr die Flüche beibringen. Sie hatte noch mehr Schwung als er, aber ihre Rutschpartie wurde abrupt beendet, als Rob sie an ihrer Jacke zu fassen bekam und an sich zog. Er rollte mit ihr zur Seite, und sie musste einen Schmerzlaut unterdrücken, als Nadeln und Zweige

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