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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Mutmaßungen angewiesen zu sein. Es wäre ihm ein Vergnügen, DeGrasse die entsprechenden Fragen zu stellen, und bisher hatte es noch nie jemanden gegeben, der ihm die Antworten erfolgreich verweigert hatte.
    Er wollte gerade das Signal zum Aufbruch geben, um die Felsen abzusuchen, als sich sein Satellitentelefon mit einem Vibrieren meldete. Nur eine Handvoll Menschen kannte die Nummer, und niemand von ihnen würde es wagen, ihn anzurufen, wenn es nicht wichtig wäre. Die Suche konnte noch einige Minuten warten.
    Das Display des Telefons zeigte eine Nummer an, die er sofort erkannte. Mit dem Anrufer hatte er nicht gerechnet. Die Versuchung war groß, das Handy einfach wieder wegzustecken, aber er wollte wissen, wieso sein ehemaliger Partner Kontakt zu ihm aufnahm, und vor allem, woher er die Nummer hatte.
    »Lange nichts voneinander gehört, Partner«, begrüßte er den ungebetenen Anrufer. Das letzte Wort klang in seinen Ohren wie eine Beleidigung, und das erstaunte ihn.
    Die Stimme von Roland Myers, früher sein Partner und auch ein Freund, klang glasklar aus dem Hörer. »Anscheinend ist es für deine alten Freunde nicht ganz ungefährlich, wenn du bei ihnen auftauchst.«
    Crock erkannte sofort die schwelende Wut bei Myers, und die Anspielung auf die Familie, die er ausgelöscht hatte, war nicht misszuverstehen. »Sie hatten es verdient.«
    »Darüber werde ich jetzt nicht mit dir diskutieren, Thomas. Ich will nur, dass es aufhört. Wie viele willst du auf deinem verdammten Rachefeldzug noch umbringen?«
    »So viele wie notwendig. Es war ein ganz einfacher Test. Wenn dein Boss bereit gewesen wäre, meine Forderung zu erfüllen, wäre die Sache schon vorbei. Und was passiert stattdessen? Nichts, obwohl ich bewiesen habe, dass ich meine Drohung jederzeit wahr machen kann. Es wurde nicht einmal offiziell die Jagd auf mich eröffnet. Das zeigt doch klarer als alles andere, wie dieser Staat tickt.«
    »Du hast recht, Thomas. Und du hast sogar jedes Recht der Welt auf Rache. Aber es hört für mich da auf, wo du Unschuldige mit reinziehst. Die Kinder der Familie waren unschuldig.«
    »Nicht alle, Thomas, und das weißt du. Die anderen waren notwendige Kollateralschäden. Für die amerikanische Regierung geht das doch auch in Ordnung. War’s das jetzt? So gerne ich mit dir auch über alte Zeiten reden würde, ich bin im Moment etwas beschäftigt.«
    »Nein, das war es noch nicht. Ich wollte dir eine letzte Chance geben, die Sache zu beenden und abzutauchen, ehe es zu spät ist. Lass es, Thomas. Ich werde dafür sorgen, dass dein Fall öffentlich gemacht wird und dass die Verantwortlichen ihre Strafe bekommen. Das ist doch dein eigentliches Ziel, oder? Erzähl mir nicht, dass es dir ums Geld geht. Mit dem Versprechen auf einige Millionen und deinem Vermögen hast du dir deine kleine Armee zusammengestellt, aber mir machst du nichts vor. Ich weiß, worum es dir geht, und das kannst du auch anders bekommen.«
    Damit gelang es Myers, ihn zu überraschen. Crock hätte nicht gedacht, dass sein ehemaliger Partner seine Motive durchschauen würde. Unwillkommene Bilder aus ihrer Vergangenheit kamen ihm in den Sinn. Es wäre verführerisch, auf das Angebot einzugehen. Dann hätte er sein Ziel wirklich erreicht, und Roland hatte im Gegensatz zu anderen seine Versprechen stets gehalten. Doch die Erinnerung an seine Familie und an die Art und Weise, wie sie gestorben war, beendete seine Überlegungen. »Es ist zu spät, Roland.«
    »Nein, ist es nicht. Verschwinde, ehe es wirklich heiß für dich wird.«
    Crock lachte bitter. »Du meinst dieses beeindruckende Team aus einigen Männern und Frauen, die darauf warten, dass der Hubschrauber wieder funktioniert? Lass sie kommen. Wir sind auf sie vorbereitet. Bist du bei ihnen, Roland? Ich vermute, du bist der Motorradfahrer, der in letzter Minute bei ihnen aufgetaucht ist und ziemlich unfreundlich empfangen wurde. Bleib besser da und komm mir nicht zu nahe.«
    »Du täuschst dich in ihnen, Thomas. Die sind wirklich gut. Wenn ich wetten sollte, würde ich auf sie setzen … Himmel, Thomas, selbst ein einfacher Wirtschaftsanwalt schafft es, deine Pläne zu durchkreuzen. Hör auf, ehe es wirklich zu spät ist.«
    »Das ist es längst.« Viel zu spät fiel ihm ein, dass Roland ein Experte darin war, einem bei einer scheinbar unverfänglichen Unterhaltung wertvolle Informationen zu entlocken. Er hätte niemals zugeben dürfen, dass er über die Ereignisse auf dem Flugplatz bestens informiert

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