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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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ist zum Haus seines Vorgesetzten gefahren und hat ihn getötet.«
    »Nicht nur einfach umgebracht.« Elizabeths Stimme klang belegt. »Er hat ihn sich über Stunden hinweg vorgenommen. Der Tod muss eine Erlösung für ihn gewesen sein.« Obwohl es im Inneren des Hangars eher warm war, rieb sie sich fröstelnd über die Arme.
    Myers zuckte mit den Schultern. »Am Ergebnis ändert das nichts, aber ich werde sein Vorgehen nicht verteidigen.« Er ließ den Blick über seine Zuhörer schweifen. »Die meisten von Ihnen werden verstehen, unter welchem Druck er gearbeitet und was seine Familie ihm bedeutet hat. Wer weiß schon, was ein solcher Verlust in einem auslösen kann.«
    Hinter Luc erklangen Schritte, und er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Jasmin mit der Versorgung des grippekranken Martin fertig war. Er fragte sich, was sie von Myers Rede mitbekommen hatte. Als sie hinter ihm stehen blieb und ihm die Hände auf die Schultern legte, ahnte er, dass sie das meiste, wenn nicht sogar alles, gehört hatte. Es war noch nicht lange her, dass ohne Jasmin und die Kazim-Brüder die Gefahr bestanden hatte, dass Luc den Glauben an die Menschheit verloren hätte. Und wer wusste schon, was dann aus ihm geworden wäre.
    »Thomas hat keinerlei Versuch unternommen, seine Tat zu verbergen, obwohl ihm das bei seiner Ausbildung problemlos möglich gewesen wäre. Er hat sich widerstandslos festnehmen lassen und nichts geleugnet. Er hat nur darum gebeten, dass seine Tochter bei seinem Freund bleiben darf. Ein Psychologe kam zu dem Ergebnis, dass er vorübergehend durch seine Trauer durchgedreht sei, sich dies aber kaum wiederholen würde. Der Staatsanwalt hat dann auf Druck der Regierung einen Deal ausgehandelt, der in einer möglichst kurzen Haftzeit bestand. Seine Bezüge liefen weiter, und seiner Rückkehr in den aktiven Dienst hätte nichts im Wege gestanden.«
    Jay stand auf und schenkte sich Kaffee nach. »Wie passt ihr jetziger Chef ins Spiel?«
    »Ganz einfach. Damals war er zwei Stufen über uns, ich bin mittlerweile befördert worden. Mein Boss war der für Thomas verantwortliche Direktor. Er kannte die ganze Geschichte und hat es bisher geschafft, sich aus der Sache rauszuhalten. Wir konnten nie in Erfahrung bringen, ob er von den Drohungen und den Fehlern unseres unmittelbaren Vorgesetzten gewusst hat. Aber durch sein Verhalten in den letzten Tagen bin ich mir fast sicher, dass er eine Mitverantwortung trägt. Wenn jetzt herauskommt, dass er die ganze Geschichte kannte und der Drahtzieher hinter dem ausgehandelten Deal war, ist seine Karriere beendet. Ich bin nur überrascht, dass er mich nicht von diesem Fall ferngehalten hat.«
    Elizabeth legte den Kopf etwas schief. »Vermutlich wollte er einen unangenehmen Mitwisser lieber in der Nähe und damit unter Kontrolle haben.«
    Ein bitteres Lächeln zeigte sich kurz in Myers Mundwinkeln. »Stimmt, allerdings hat er sich verrechnet. Diese Vertuschungstaktik mache ich nur bis zu einem bestimmten Punkt mit. Egal, was mein Boss behauptet, er hat die Lage nicht unter Kontrolle, und wenn wir Thomas nicht rechtzeitig stoppen, wird die Geschichte tatsächlich mit unzähligen Opfern enden.«
    Wieder war es Elizabeth, die sich mit gerunzelter Stirn vorbeugte. »Dass Crock jetzt erneut ausgerastet ist, hängt irgendwie mit seiner Tochter zusammen, oder?«
    »Richtig erkannt. Der Sohn seines Freundes war gerade sechzehn geworden. Er hatte mit dem Wagen seines Vaters eine Spritztour unternommen und die kleine Jessi mitgenommen. Sie war nicht angeschnallt. Der Junge fuhr zu schnell, verlor die Kontrolle über den Wagen, prallte gegen einen Felsen am Straßenrand, und die Kleine starb dabei. Der Vater und der örtliche Sheriff kannten sich gut. Zu gut in diesem Fall. Sie haben die Sache vertuscht. Der Junge ist straffrei davongekommen. Als sie jemanden gesucht haben, der Thomas über den Tod seiner Tochter informiert, fiel ihre Wahl auf mich. Ich bin dann zu ihm gefahren.« Myers schluckte, und Jay schob ihm wortlos einen Becher mit Wasser hin. »Thomas hat die Nachricht ohne jede Gefühlsregung aufgenommen. Sein einziger Kommentar war, es täte ihm leid, dass ausgerechnet ich die Nachricht überbringen müsse. Dann wandte er sich ab und verlangte, zurück in seine Zelle gebracht zu werden.« Myers trank einen Schluck Wasser. »Meinetwegen können Sie mich für verrückt halten, aber ich hatte den Eindruck, dass er in dem Moment innerlich gestorben ist.«
    Jay war nicht zu seinem

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