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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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bis sie Hilfe bekamen, gefiel ihm der Gedanke, auf andere angewiesen zu sein, überhaupt nicht. Selbst wenn es sich bei den anderen um seine Brüder handelte. Aber er würde schon wegen Cat kein Risiko eingehen. Außerdem war er realistisch genug zu akzeptieren, dass er die Hilfe von Luc und dessen militärische Erfahrung brauchte. Ein anderer Gedanke meldete sich schon seit Tagen immer wieder in seinem Hinterkopf und drängte sich jetzt in den Vordergrund. Auch ohne die Ausbildung von Luc oder Jay hatte er ganz gut mitgehalten und die gefährlichen Situationen in gewisser Weise genossen, wobei das nicht für die direkte Konfrontation galt, sondern sich eher darauf bezog, dass es ihm eine tiefe Befriedigung verschaffte, die Pläne dieser Verbrecher zu durchkreuzen. Das war etwas, was er in seinem Job nur gelegentlich verspürte, wenn er als Strafverteidiger einen Mandanten vor ungerechten Vorwürfen bewahren konnte. Plötzlich fiel ihm wieder sein Besuch in Deutschland ein. Vermutlich war es das gewesen, was der deutsche Wirtschaftsprüfer gemeint hatte. Kein noch so gut dotierter Beratungsauftrag konnte mit dem Gefühl mithalten, etwas Sinnvolles getan zu haben. Der Deutsche hatte in seinem ursprünglichen Job sehr gut verdient und ausreichende Rücklagen gebildet, sodass der Wechsel zum schlechter bezahlten Polizeijob für ihn mit keinen großen Einschränkungen verbunden gewesen war. Polizeiarbeit reizte Rob weniger, aber vielleicht gab es ähnliche Aufgaben, die ihm Spaß machten und bei denen er seine Fähigkeiten einsetzen konnte. Eine vage Idee nahm Gestalt an, die vielleicht sogar geeignet war, Murats Probleme zu lösen. Denn auch wenn sein Freund sich endlich entschlossen hatte, nicht nach Afghanistan zurückzukehren, brauchte er dringend eine vernünftige Beschäftigung. Murat nutzte bisher seine Erfahrungen, um Anas Mann bei verschiedenen Projekten in Afghanistan zu helfen. Diese eher organisatorischen Aufgaben waren aber nicht mehr als eine Ablenkung. Murat war niemand, der den ganzen Tag am Schreibtisch verbringen wollte. Ebenso wenig wie Rob selbst, aber das war ihm erst in den letzten Tagen bewusst geworden.
    Cat bewegte sich und gab einen verschlafenen Laut von sich, der ihn zum Schmunzeln brachte. Sein gesamtes Leben war in den wenigen Tagen auf den Kopf gestellt worden, und er hatte nicht das Geringste dagegen. Na, großartig. Seine angeblich so beeindruckende Intelligenz reichte zwar für das Aufspüren von Gesetzeslücken, aber nicht, um sich klarzumachen, was in seinem Leben gefehlt hatte. Sobald sie aus dieser Wildnis heraus waren, würde sich einiges ändern.
    Rob gähnte und wünschte sich, er könnte auch noch ein, zwei Stunden schlafen, aber daran war wohl nicht zu denken. Cat zu wecken und ein weiteres Mal in einer leidenschaftlichen Begegnung alles um sich herum zu vergessen klang zwar verführerisch, aber so egoistisch war er nicht. Sie brauchte ihre Ruhe, und er gönnte ihr jede Minute Schlaf. Erneut blickte er auf die Leuchtziffern seiner Uhr. Halb fünf. Durch das Felsendach über ihnen konnte er den Mond nicht sehen, aber die Umgebung erschien ihm überraschend hell. Mondlicht und vor allem die unzähligen funkelnden Sterne am dunklen Himmel gaben der Umgebung einen beinahe gespenstischen Anstrich. Das Gestein, das tagsüber mit den unterschiedlichsten Grautönen aufwartete, sah nun eher weißlich aus.
    Wieder bewegte sich Cat, und er lockerte seinen festen Griff um ihre Taille, um ihr Bewegungsfreiheit zu lassen. Sie rutschte von ihm herunter und kuschelte sich seitlich an ihn, ließ aber den Kopf an seiner Schulter und ein Bein über seinem liegen. Anscheinend war das ihre Lieblingsposition, die ihm auch ausgesprochen gut gefiel. Vorsichtig bewegte er sich etwas, um ihr Knie ein Stück von der Stelle zu entfernen, die erneut unwillkommene Forderungen stellte. Auch seine Selbstbeherrschung hatte ihre Grenzen, und die würden verdammt schnell fallen, wenn sie sich weiterhin so verführerisch gegen seinen bereits wieder harten Schaft schmiegte. Die Zeit bis zum Sonnenaufgang würde verdammt lang und unbequem werden, wenn das so weiterging.
    Seine Probleme schlugen schlagartig eine andere Richtung ein, als er das Aufblitzen eines hellen Lichtscheins bemerkte. Die Richtung konnte er genauso wenig einordnen wie die Ursache. Vielleicht Sternschnuppen? Aber um diese Jahreszeit? Soweit er wusste, huschten die als heller Punkt über den Himmel. Der Lichteffekt hatte nach etwas anderem

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