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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Moment erfahren.
    Cat blieb stehen. Ihr Instinkt warnte sie vor einer möglichen Bedrohung, als sie hinter einem Kieferstamm Deckung suchte. Es war ein, als hätte sie die Marines nie verlassen. Bisher hatte sie sich keine Mühe gegeben, sich geräuschlos zu bewegen. Der Schütze musste aus ungefähr zwei Kilometern Entfernung geschossen haben. Es war ausgeschlossen, dass der sich schon in unmittelbarer Nähe herumtrieb. Ihr einziges Ziel bestand darin, Rob zu finden. Der Gedanke an seinen Sturz ließ Übelkeit in ihr aufsteigen, die sie kaum in den Griff bekam. Die Vorstellung, dass er schwerverletzt oder tot am Fuß des Abhangs lag, war unerträglich. Und es war ihre Schuld. Sie hätte damit rechnen, vorbereitet sein, ihn festhalten müssen. Entschlossen verdrängte sie alle Selbstvorwürfe und auch die Angst um ihn. Zunächst musste sie herausfinden, warum ihre inneren Warnlampen rot blinkten.
    Als mögliche Verstecke eines Angreifers kamen nur zwei dicke Baumstämme und die Felsformation vor ihr infrage. Absolut lautlos dort nachzusehen würde nicht einfach werden, aber sie hatte schon schlimmere Situationen überstanden, damals allerdings mit ihrem Gewehr in der Hand, das sie nun schmerzlich vermisste. Hinter den Stämmen wartete niemand auf sie. In einem leichten Bogen bewegte sie sich auf den Felsen zu. Der Rucksack erschwerte einen Überraschungsangriff, aber er würde sie nicht davon abhalten zu kämpfen. Ein letztes Mal atmete Cat tief durch. Dann sprang sie vor, die Hände kampfbereit erhoben.
    Ein Schatten flog auf sie zu und warf sie um. Ihr Gegner landete schwer auf ihr, instinktiv wollte sie sich wehren, aber dann erkannte sie die Stimme direkt neben ihrem Ohr. »Nicht, ich bin es.« Mit einem Stöhnen rollte sich Rob von ihr herunter. »Es tut mir leid, ich wusste nicht …« Der Rest des Satzes endete in einer Sprache, die sie nicht kannte, aber das war eindeutig ein Fluch, und zwar einer, der es in sich hatte. Dann entdeckte sie das Blut an seinem Oberschenkel, und alles andere war auf einmal unwichtig.
    »Verdammt, du bist verletzt. Leg dich sofort hin.«
    In seinen Augen blitzte ein Lachen auf. »Ich sitze doch schon auf dem Boden.«
    Innerlich krümmte sie sich, während sie bereits in ihrem Rucksack nach dem Erste-Hilfe-Päckchen suchte. Natürlich war er verletzt. Es war ein Wunder, dass er überhaupt in der Lage gewesen war, sie anzugreifen. Sie würde später darüber nachdenken, wieso es ihm gelungen war, sie zu überraschen und zu Boden zu werfen. »Das sieht nicht besonders nett aus. Tut dir sonst noch was weh?«
    »Nichts, das der Rede wert wäre. Nur die Schramme am Oberschenkel. Wenn du da ein Pflaster draufkleben könntest, bin ich so gut wie neu.«
    Daran zweifelte Cat ernsthaft, widersprach aber nicht. »Gut, dass du eine Ersatzhose eingepackt hast. Diese ist hinüber. Warte, ich nehm dir den Rucksack ab und zieh dir dann die Hose aus.«
    Trotz der Schmerzen, die er offensichtlich hatte, bekam Rob erneut ein Grinsen hin. »Lass mal, das schaffe ich beides auch alleine.«
    Mit dem Rucksack behielt er recht, aber dann scheiterte er daran, sich die Hose über den Oberschenkel zu ziehen. Das Blut war teilweise schon getrocknet, und er verzog vor Schmerzen das Gesicht, als er an dem Stoff zerrte. Rasch hielt sie seine Hand fest. »So tust du dir nur weh. Leg dich auf den Bauch. Ich weiche den Stoff mit Wasser ein und schneide dir dann die Hose mit dem Messer von den Beinen.«
    Widerspruchslos gehorchte er. Die Blässe, die trotz seiner Sonnenbräune zu erkennen war, alarmierte Cat.
    Als sie die Wunde endlich freigelegt hatte, fluchte sie und hätte sich dafür am liebsten geohrfeigt. Rob versuchte sich umzudrehen, aber sie drückte ihn zurück auf den Bauch. »Ich kriege das in den Griff. Allerdings wird es wehtun. Ich muss die Wunde desinfizieren. Ohne ein paar Nadelstiche wird das nicht sauber verheilen, dafür ist die Verletzung zu lang.«
    »Dann fang einfach an. Je eher du fertig bist, desto schneller können wir weiter.«
    Diese beherrschte Art passte zu ihm, nötigte ihr aber auch Respekt ab. Kein Jammern, kein Klagen, nur die Konzentration auf das Notwendigste. »Weißt du, Rob, besser diese Schramme als eine Kugel im Muskel.« Noch während sie sprach, untersuchte sie die Wundränder. Rob atmete scharf ein, sagte aber kein Wort.
    Die Wunde blutete, aber das war in Ordnung, solange keine Arterie verletzt war. Cat öffnete eine kleine Plastikflasche mit Desinfektionsmittel. »Das

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