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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Abhang überwinden musste, waren die beiden im Vorteil und hätten Zeit genug, nach ihren Waffen zu greifen, sobald sie ihn entdeckten. Das hatte Cat deutlich früher als er erkannt, was ihm überhaupt nicht gefiel. Frustriert drehte er sich auf den Rücken und starrte auf die bizarren grünen Muster der Farne. Wenigstens konnte man sich unter dem Blätterdach etwas bewegen, dennoch hasste er es, ständig eine passive Rolle spielen zu müssen. Das war einfach nicht sein Ding. Und als ob das noch nicht reichen würde, fühlte er sich auf ungewohnte Art und Weise eingeengt, dabei hatten sie in dem Versteck, das sie etliche Stunden zuvor genutzt hatten, viel weniger Platz gehabt.
    Er riss sich zusammen und lauschte angespannt. Außer Schritten, die klangen, als ob jemand ungeduldig umherging, war nichts zu hören. Dann endlich sprach wieder einer der Männer: »Ich frage mich, ob der Boss nicht am Ende die ganze Gegend hier abfackeln wird.«
    »Ich denke schon. Mich wundert, dass er es jetzt noch nicht tut. Dann wäre er die beiden Eindringlinge gleich mit los. Seinem Anwesen auf der anderen Seite kann doch nichts passieren.«
    »Blödsinn! Wenn er den Startschuss gibt, wird er dafür sorgen, dass von seinem Haus und vor allem von den Pflanzen nichts mehr übrig bleibt als Asche. Wenn er es jetzt machen würde, wäre die Aufregung groß. Dann kämen sofort Löschflugzeuge oder Feuerwehrtrupps. In dem Moment helfen ihm auch seine Ablenkungsmanöver für die Ranger nichts mehr. So beschäftigt, dass die ein Großfeuer ignorieren, können sie gar nicht sein.«
    »Hast recht. Wollen wir wenigstens ein paar Magazine in dieses grüne Feld leeren?«
    Rob hielt den Atem an.
    »Das wäre Verschwendung. Wenn sie sich da wirklich verstecken, bekommen wir sie auch einfacher.«
    Damit endete das Gespräch endgültig. Verdammt. Es wäre wohl zu viel verlangt gewesen, wenn sie auch noch über ihre weiteren Pläne gesprochen hätten. Rob wartete ungeduldig darauf, dass endlich die Motoren gestartet wurden und die Quads wegfuhren.
    Wenige Augenblicke später war es so weit, und er sprang so schnell auf, dass Cats Miene ihm das Gefühl gab, ein ungeduldiges Kind zu sein.
    »Du bist …«, begann sie.
    »Ja, ja«, unterbrach er sie sofort. »Ich gebe alles zu. Ungeduldig und wütend. Wo sind wir hier überhaupt?«
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Farne ihm bis zur Hüfte reichten, aber auch Gräser und niedrige Büsche den Boden der Senke bedeckten. Das grüne Feld hatte mindestens die Ausmaße eines Fußballplatzes und endete an einer massiven Granitwand, die etliche Meter steil in die Höhe ragte.
    »Das ist ein natürlicher Wasserspeicher. Die Bodenbeschaffenheit ist völlig anders, deshalb auch die tiefere Lage. Durch den lockeren Sand wachsen hier andere Pflanzen als im normalen Waldgebiet. Bessert sich deine Stimmung, wenn ich uns ein Nachtquartier mit fließendem Wasser besorge?«
    »Auch mit einem vernünftigen Doppelbett?«
    »Mal sehen, vielleicht …«
    Die Vorstellung war zwar absurd, vertrieb aber zum Großteil seine schlechte Laune. Trotzdem ging ihm immer noch das Gespräch der Männer durch den Kopf.
    Cat legte ihm eine Hand an die Wange. »Lass uns später reden und spekulieren, was sie gemeint haben könnten. Jetzt und hier können wir nichts ändern. Morgen sieht es schon wieder ganz anders aus. Ich gebe es nicht gerne zu, aber ich brauche allmählich wirklich eine Auszeit.«
    Das ging ihm nicht anders, und die ungewohnt zärtliche Geste erinnerte ihn wirkungsvoll daran, dass es nicht nur ihre Gegner waren, die seine Gefühle in Aufruhr brachten. Die Strahlen der schon tief stehenden Sonne ließen Cats Augen wie Juwelen funkeln. Aber ihm fiel kein Edelstein ein, der diese ungewöhnliche und faszinierende Mischung aus Grün und Braun besaß. Als sie ihre Hand zurückziehen wollte, hielt er sie fest und hauchte einen Kuss auf die Innenseite. »Einverstanden. Du sagtest was von einem Doppelbett und fließendem Wasser? Vor allem Wasser klingt gut. Wir haben nicht mehr viel.«
    »Das wird heute kein Problem sein. Komm mit. Es kann nicht weit sein.«
    Das war eine Aussicht, die ihm gefiel, und letztlich konnte der Tag nur noch besser werden.

15
    Eine knappe halbe Stunde später entspannte sich Rob endgültig. In gewisser Weise hatte Cat ihr Versprechen gehalten, wenn auch in anderer Form, als er gedacht hatte. Ein schmaler Wasserfall, eher ein Rinnsaal, floss die Granitwand hinab. Der Gegensatz zum Fluss war enorm. Das

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