Rob - Toedliche Wildnis
Wasser war kühl und klar und einfach perfekt.
»Wenn Tauwetter ist, kommt hier viel mehr herunter und versickert im Sand. Daher diese grüne Senke.«
»Das habe ich mir nun fast schon gedacht. Trotzdem staune ich immer noch über die Größe der Farne. Ich habe zwar gelesen, dass die Pflanze noch aus der Zeit der Dinosaurier stammt, aber unter den Dingern, die bei meiner Mutter im Garten wachsen, kann sich höchstens ein Eichhörnchen verstecken, und als Matratze wären die auch nicht geeignet.«
Cat hatte mehrere der langen Wedel mit Robs Messer abgeschnitten und in einem ungewöhnlichen Muster aufeinandergelegt. Durch die Elastizität der Farne war die grüne Unterlage bequemer als jede Isomatte. Aber ein anderer Punkt war noch offen.
»Ich würde die Zeltplane nur über die Zweige da oben ausbreiten. Wenn wir schnell weg müssen, wäre es nicht besonders schlau, wenn wir erst mühsam aus dem Zelt herauskrabbeln müssten. Zu zweit wäre das sowieso höllisch eng.«
»Stimmt. Und der Farn schützt uns ausreichend vor der Nässe und Kälte von unten. Dazu noch unsere Jacken und dein Schlafsack, das müsste reichen.«
Rob warf die Zeltplane über die Zweige und zog an dem Stoff, bis er ihr Lager wie ein Dach schützte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis das dämmerige Licht in tiefe Dunkelheit überging. Seine Taschenlampe konnte er nur sehr vorsichtig einsetzen, falls ihre Verfolger auch nachts unterwegs sein sollten, und den kleinen Kocher zu benutzen schied ganz aus. Aber eigentlich war es unwahrscheinlich, dass die Mistkerle mit den Quads in der Dunkelheit durch die Wälder rasten. Die Scheinwerfer dienten lediglich dem Zweck, gesehen zu werden, und waren nicht geeignet, ein dermaßen unübersichtliches Gelände auszuleuchten. Damit war das Risiko zu hoch, mit einem Hindernis zu kollidieren, und sie waren erst einmal in Sicherheit. Jedenfalls solange Cats Einschätzung zutraf, dass niemand so dumm wäre, die Gegend zu Fuß nach ihnen abzusuchen.
Die Vorbereitungen für ihr Nachtlager waren abgeschlossen, das Essen konnte warten, etwas anderes nicht.
»Ich bin nicht sicher, ob das mit der Matratze aus den Farnen wirklich eine gute Idee ist.«
Überrascht drehte sich Cat zu ihm um und stutzte dann. Ihr Lächeln wurde lasziv. Offenbar standen ihm seine Gedanken auf die Stirn geschrieben. »Und woran dachtest du?«
»An einen Qualitätstest unter erschwerten Bedingungen.«
Lachend gab sie nach, als er sie sanft auf die natürliche Matratze zog und sich neben sie legte. »Meinst du nicht, dass du viel zu warm angezogen bist?«
»Du aber auch.«
Cat war die entscheidende Sekunde schneller als er. Sie öffnete den Reißverschluss seiner Jacke, und dann schienen ihre Hände überall zu sein. Sein Herzschlag beschleunigte sich, aber das Spiel beherrschte er auch. Wenige Sekunden später lag Cats Jacke neben ihnen, und er zupfte nachdrücklich an ihrem Sweatshirt. Trotz der ungünstigen Lichtverhältnisse erkannte er eine gewisse Unsicherheit bei ihr. Im nächsten Moment wich sie etwas zurück.
»Du solltest vielleicht wissen, dass ich nicht so viel Erfahrung habe. Eigentlich gab es nur zwei Beziehungen in meinem Leben, die etwas ernsthafter waren, und das ist lange her.«
Obwohl ihn ihre Ehrlichkeit berührte, musste er einen deftigen Fluch zurückhalten. Er wollte sich in diesem Augenblick bestimmt nicht Cat mit anderen Männern vorstellen. Ihr Mund war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Als sie wieder etwas sagen wollte, biss er sie zärtlich in die Unterlippe, und ihr heftiger Atemzug gefiel ihm ausgesprochen gut. Bisher war sie ihm immer sehr selbstsicher erschienen, mit ihrer plötzlichen Schüchternheit hätte er nie gerechnet. Schon gar nicht, da sie ihm unmissverständlich signalisiert hatte, wie ihre Pläne für diesen Abend aussahen. Später würden sie reden müssen, aber jetzt würde er sie überzeugen, dass ihre Befürchtungen völlig umsonst waren. Noch nie hatte er dermaßen heftig auf eine Frau reagiert, und Cats Anziehungskraft auf ihn bestand sicher nicht darin, dass er sich irgendwelche exotischen Sexspiele mit ihr vorstellte. Stattdessen verspürte er erstmals in seinem Leben das Bedürfnis, eine Frau zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlte.
Er suchte sich mit zarten Küssen einen Pfad zu der empfindlichsten Stelle an ihrem Hals und war ausgesprochen zufrieden, als sie erschauerte. Das war doch ein Anfang. Er unternahm einen neuen Versuch, sie von
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