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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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und … Er lauschte angespannt. Ein leises Geräusch hatte die Stille durchbrochen.
    Seitdem er wach war, hatte er nur wenige Laute gehört und die dann auch sofort einem Tier zuordnen können. Doch dieses Geräusch war anders gewesen, und das gefiel ihm überhaupt nicht.
    Wieder ein Knacken in einiger Entfernung und dann Ruhe. Ein Tier hätte sich anders fortbewegt, das klang eher, als ob dort ein Mensch herumschlich, der sich viel Mühe gab, seine Anwesenheit zu verbergen. Aber wieso hatte er dann kein Quad gehört? Cat und er waren sicher gewesen, dass ihre Verfolger sich nicht kilometerweit zu Fuß anschleichen würden. Vielleicht hatten sie sich geirrt. Rob tastete nach seiner Taschenlampe. Die war zwar keine überzeugende Waffe, aber besser als nichts. Vorsichtig rückte er von Cat ab und stand auf.
    Angespannt lauschend blieb er stehen. Jetzt war nichts mehr zu hören, und er fluchte innerlich. Er überlegte gerade, wieder unter den Schlafsack zu schlüpfen, als eine Art Fauchen ertönte, jedoch sofort gefolgt von einem Laut, der nur menschlichen Ursprungs sein konnte.
    Die ungefähre Richtung konnte er lokalisieren, aber er hatte keine Ahnung, wie weit weg es war. Hier herumzustehen und zu warten würde ihn jedoch nicht weiterbringen. Er wollte gerade die nächsten Bäume ansteuern, als er auf einen spitzen Ast trat und kaum einen Schmerzlaut zurückhalten konnte. Nur auf Socken würde seine Aufklärungstour schneller zu Ende sein, als ihm lieb war. Daran hätte er auch vorher denken können. Möglichst geräuschlos zog er seine Hose und seine Wanderstiefel über und grinste flüchtig, als er sich an eine Bemerkung von Luc erinnerte. Die Angewohnheit der SEAL s, während ihrer Einsätze vollständig angezogen zu schlafen, hatte durchaus einen Sinn. Wenn er jemals unbeschadet aus dieser Wildnis herauskam, würde er vieles, das für Luc selbstverständlich war, mit ganz neuen Augen sehen.
    Nach den letzten Geräuschen blieb es still, dennoch war Robs Jagdinstinkt nun geweckt. So lautlos wie möglich schlich er in die Richtung, aus der er zuletzt etwas gehört hatte. Schon nach wenigen Metern ließ er die Bäume hinter sich, und eine Wiese lag vor ihm. Auf den ersten Blick war er alleine, aber die Stille gefiel ihm nicht. Es lag etwas Unnatürliches, Bedrohliches in der Luft, das ihn veranlasste, die Taschenlampe fester zu umfassen. Er hatte genug Ahnung von militärischer Taktik, um zu wissen, dass es eine verdammt schlechte Idee wäre, die Warnungen seines Unterbewusstseins zu ignorieren und offen über die einsehbare Fläche zu spazieren. Er musste den Umweg entlang der Baumreihe nehmen. Sobald er die Wiese umrundet hatte, würde er wissen, ob er sich etwas einbildete oder ob auf seine Instinkte Verlass war. Das Mondlicht und die beginnende Dämmerung spendeten genug Licht, um Hindernisse rechtzeitig zu entdecken. Tau von den hohen Grashalmen schlug sich als nasser Film auf seiner Hose nieder, und er fröstelte. Die Temperaturen lagen vermutlich nur knapp über zehn Grad, und ohne Jacke war es ausgesprochen kalt. Er hätte sich die Zeit nehmen sollen, sich vernünftig anzuziehen, aber dafür war es jetzt zu spät.
    Entschlossen ging er weiter. Eine drohende Erkältung war eins seiner geringsten Probleme.
    Rob hatte die andere Seite der Wiese fast erreicht, als wieder ein lautes Knacken ertönte. Dieses Mal folgte auf das Geräusch ein ungeduldiges Flüstern. Damit war eine seiner Fragen beantwortet. Es waren Menschen, die sich ihrem Lagerplatz näherten. Wenn er nicht zufällig wach gewesen wäre und in der nächtlichen Stille Laute auch in weiterer Entfernung gut hätte wahrnehmen können, wären Cat und er überrascht worden. Aber auch jetzt stellte sich die Frage, was er tun konnte. Zurückzukehren und Cat zu wecken war eine Möglichkeit, aber solange es eine Chance gab, die Gefahr alleine abzuwenden, würde er das tun. Mit einer Taschenlampe als einziger Waffe waren die Karten ziemlich unfair verteilt. Allerdings hatte er den Überraschungseffekt auf seiner Seite, und den würde er zu nutzen wissen.
    Noch vorsichtiger als zuvor nutzte er jeden Schatten und Baumstamm als Deckung. Wenn er sich nicht sehr täuschte, würden die Männer jeden Moment die Wiese betreten und dann eine böse Überraschung erleben – sofern er unbemerkt nah genug an sie herankam. Sollte er sich verschätzt haben, konnte er immer noch unentdeckt wieder verschwinden. Theoretisch.
    Zunächst behielt er recht. Keine zehn Meter

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