Rob - Toedliche Wildnis
entfernt von ihm betrat ein Mann die Wiese, der ein Gewehr locker über der Schulter trug. Dann folgte ein zweiter.
Hoffentlich tauchte nicht noch ein dritter auf, aber die zwei schienen alleine zu sein, allerdings entpuppte sich einer der beiden als ein wahrer Riese. Der Kerl war mindestens zwei Meter groß und muskelbepackt. Ihn niederzuschlagen würde eine echte Herausforderung sein.
Der erste blieb stehen und sah sich um. »Das gefällt mir nicht.«
Die leise Stimme drang klar und verständlich an Robs Ohr, und innerlich gab er ihm recht. Ihm gefiel die Situation auch nicht.
»Ach was. Nachts wirkt alles ein bisschen unheimlich. Ich wette, wir finden die beiden hinten am Wasserfall, und dann herrscht wieder Ruhe.«
Robs Herzschlag geriet kurz ins Stocken, dann begann sein Puls zu rasen. Die Mistkerle kannten sich hier wesentlich besser aus, als Cat und er vermutet hatten. Wenn sie noch einige Schritte weitergingen, würde er hinter ihnen sein. Jetzt blieb ihm kaum noch eine andere Wahl, als auf den Überraschungseffekt zu vertrauen. Er konnte sie schließlich nicht ungehindert zum Lager weiterschleichen lassen. Es wäre wohl doch sinnvoller gewesen, Cat zu wecken, aber hinterher war man immer schlauer. Jetzt musste er eben das Beste aus der Situation machen.
Leider reagierten die Männer nicht so, wie er es erwartet hatte. Im Gegenteil. Einer von ihnen brachte sein Gewehr in Anschlag und drehte sich langsam um die eigene Achse. »Ich bilde mir nichts ein. Denk nur an das Fauchen vorhin. Irgendetwas ist hier.«
Rob gab ihm recht. Eigentlich hätten die beiden Typen ihm gereicht, aber das Fauchen ging ihm auch nicht aus dem Kopf, und es lag noch etwas anderes in der Luft, das er nicht benennen konnte.
Er hielt den Atem an, als er hinter den beiden Männern eine Bewegung im Gras bemerkte. Was war das? Die Halme waren weniger als kniehoch. Was immer sich dort verbarg, musste sich dicht an den Boden geschmiegt fortbewegen. Erst als seine Lungen brannten, schnappte er nach Luft. Etwas näherte sich den Männern. Eher fasziniert als beunruhigt beobachtete Rob den kaum wahrnehmbaren Schatten.
Und dann, ohne jede Vorwarnung, sprang die Gestalt einen der Männer an. Auch der zweite wurde zu Boden gerissen und verlor dabei sein Gewehr. Rob rannte los. Erst als das Gewehr zum Greifen nah vor ihm lag, konnte er den Schatten identifizieren. Ein Berglöwe hatte den Mann umgerissen und starrte nun Rob an. Die Augen der Raubkatze glitzerten bedrohlich im schwachen Licht der Sterne. Rob handelte instinktiv. Er hechtete nach vorne, griff nach dem Gewehr und rollte sich zur Seite weg. Dann sprang er auf und brachte das Gewehr in Anschlag. Damit hatte die Raubkatze nicht gerechnet. Sie stand weniger als einen Meter vor ihm, die Muskeln angespannt und sprungbereit. Wäre er nur etwas langsamer gewesen, hätte er sich neben den Männern am Boden wiedergefunden. Nie hätte Rob gedacht, einem solchen Tier jemals so nahe zu kommen. Er hätte lediglich die Hand ausstrecken müssen, um ihm über das Fell zu streichen, aber das wäre eine verdammt schlechte Idee gewesen. Nur der Schwanz des Berglöwen bewegte sich, ansonsten stand die Katze wie eine Statue vor ihm. Nichts deutete daraufhin, dass sie ihn anspringen würde, und Rob brachte es nicht fertig abzudrücken. Der Berglöwe riss das Maul auf und zeigte ein paar beeindruckende Reißzähne. Instinktiv wich Rob einen Schritt zurück und umfasste das Gewehr fester.
»Komm bloß nicht näher«, flüsterte Rob leise vor sich hin und hielt den Atem an, als die Katze sich ebenfalls langsam rückwärts bewegte, ihn dabei zunächst nicht aus den Augen ließ und dann fauchend an Rob vorbeistarrte.
Ein erstickter Schrei direkt neben ihm ließ ihn erschrocken herumfahren und das Tier vergessen. Erst jetzt bemerkte er, dass neben ihm erbittert gekämpft wurde. Der zweite Mann und ein anderer Berglöwe lieferten sich eine Art Ringkampf. Das Tier hatte sich in der Schulter des Mannes verbissen, aber der Kerl kämpfte trotzdem weiter. Aus der Nähe waren der muskulöse Körper und die Größe des Mannes noch beeindruckender. Der Hüne hatte eine Hand am Hals des Tieres und tastete mit der anderen nach dem Messer an seinem Oberschenkel. Wieder handelte Rob rein instinktiv. Als die Hand des Mannes sich um das Messer schloss, schnellte er vor und schlug ihm den Kolben des Gewehres an den Kopf. Mit einem erstickten Laut brach der Mann bewusstlos zusammen.
Der Berglöwe, der bisher vor Rob
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