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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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beweisen. Ein Freund von ihm sagte mir, dass er stolz darauf war, dass seine Tochter es geschafft hat.«
    Mist, das klang bitterer als geplant. Aber ihr gegenüber hatte ihr Vater es nie erwähnt, und seine Anerkennung vermisste sie noch heute, obwohl es mittlerweile keinen Grund mehr dafür gab.
    »Es gibt viele Männer, die ihre Gefühle nicht richtig ausdrücken können.«
    Robs verständnisvolle Reaktion wärmte sie mehr als seine Jacke. »Wie ist dein Vater so?«
    »Hart, aber herzlich. Er war viel unterwegs, aber wenn wir ihn brauchten, war er immer da. Und er akzeptiert jeden so, wie er ist. Ich glaube, er hätte auch damit leben können, wenn einer von uns Balletttänzer geworden wäre. Er hat zwar seine klaren Vorstellungen, würde die aber niemals jemandem aufzwingen. Allerdings hat er durchaus Mittel und Wege, seinen Willen trotzdem durchzusetzen. Er ist eben auch ein echter Sturkopf und bestimmt nicht perfekt, aber er und unsere Mutter haben uns schon ganz gut geprägt.«
    »Finde ich auch. Ich hätte nie gedacht, dass du dich nicht ein einziges Mal über den ganzen Mist hier beschwerst.«
    »Das liegt an ihm. Er hat uns schon als Kindern eingetrichtert, dass wir uns nicht über Dinge beschweren sollen, die uns stören, sondern sie ändern. Und wenn wir Dinge nicht ändern können, müssen wir eben damit leben.«
    »Kein schlechter Grundsatz.«
    »Stimmt. Aber wir waren bei dir. Liege ich richtig, wenn ich vermute, dass du Offizier warst und dein Vater nicht?«
    »Wieder richtig, Anwalt. Er hat meine Beförderung zum Captain noch mitbekommen, aber dann ist er bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Zwei Wochen später ist meine Mutter ihm gefolgt. Die Ärzte sprachen von einem Herzinfarkt, aber sie wollte einfach nicht ohne ihn leben.«
    Rob verstärkte den Griff um ihre Taille. »Das tut mir wirklich leid. Du musst nicht nur traurig, sondern auch ganz schön wütend gewesen sein.«
    Cat erstarrte innerlich. Bisher hatte sie nicht oft über die schlimmste Zeit in ihrem Leben gesprochen und wenn, dann hatte niemand vermutet, dass sie wütend gewesen sein könnte, obwohl das stimmte. Erst hatte sie das Schicksal verflucht, dass ihr den Vater durch einen überflüssigen Unfall entrissen hatte. Und dann war sie schlicht und einfach wütend gewesen, dass sie selbst nicht Grund genug für ihre Mutter gewesen war weiterzuleben.
    »Das stimmt. Aber du bist der Erste, der das sagt und anscheinend versteht.«
    »Eigentlich ist es ganz logisch. Aber ich hoffe, du bist darüber hinweg und machst deiner Mutter heute keinen Vorwurf mehr. Manche Menschen sind, wie sie sind. Das gehört zu den Dingen, die wir nicht ändern können. Wieso hast du die Marines verlassen?«
    Die direkte Frage traf sie wie ein Tiefschlag, nachdem sie sich eben noch durch seine tolerante und verständnisvolle Art so geborgen gefühlt hatte. Ein wahrer Orkan von Gefühlen brach in ihr los. Die Angst, als die Kugeln sie nur knapp verfehlt hatten. Die Hilflosigkeit, als Stan in ihren Armen gestorben war, und die bittere Erkenntnis, dass sie sich in einem Mann fürchterlich getäuscht hatte. Noch Tage später war sie wie betäubt umhergelaufen und hatte es nicht glauben können, dass plötzlich sie als Angeklagte im Visier der Militärpolizei stand. Dazu noch ein gewiefter Anwalt, und schon hatte sie alles verloren, was ihr nach dem Tod ihrer Eltern noch geblieben war. Mit wenigen Worten konnte sie Rob das nicht erklären, aber eine Antwort war sie ihm schuldig.
    »Ich bin nicht freiwillig gegangen. Ein Mann, dem ich vertraut habe, hat zusammen mit einem Anwalt dafür gesorgt, dass ich die Schuld für die Dinge bekam, die er zu verantworten hatte. Gegen seinen finanziellen Background und den Einfluss seiner Familie hatte ich keine Chance. Es war nur etwas ungünstig, dass ich bis dahin dachte, dass wir relativ glücklich miteinander wären und heiraten wollten. Aber als sein Karriereende drohte, hat er die Prioritäten neu gesetzt, und sein alter Kumpel half ihm dabei.«
    »Das klingt nicht gut. Leider kommt so etwas immer wieder vor. Wenn der Fall noch nicht ganz abgeschlossen ist und ich dir irgendwie dabei helfen kann, sag es. Der wird ganz schnell feststellen, dass auch andere Anwälte Geld und ein paar Tricks draufhaben.«
    Seine sachliche Art half ihr mehr als tröstende Worte, und sie war erleichtert, dass es ihr erstmals gelungen war, ruhig über den Vorfall zu sprechen. »Das Thema ist für mich durch. Aber danke fürs Angebot.«
    »Wie

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