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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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blieb an der Kreuzung stehen und bog dann Richtung Norden ab, wo er schließlich hinter der Filiale einer Fast-Food-Kette verschwand.
    Ray Bob wartete ein Weilchen, dann stieg er aus und schob das Cabrioverdeck nach vorne, bis es einrastete. Er ärgerte sich, dass er das nicht längst getan hatte, das war nur seine blöde Nachlässigkeit. Dann fuhr er weiter Richtung Osten zum Sonic Drive-in, bremste unter der Markise und bestelle zwei Burger mit Chilischoten, Zwiebelringen und Pommes frites, dazu einen Schokoladen-Milchshake. Bedient wurde er von einer pummeligen Blondine mit Pferdeschwanz und dunkelviolettem Lidschatten. Als sie mit einem Lächeln und Augenzwinkern meinte, das sei aber ein hübscher Wagen, den er da fahre, erklärte er, er sei nur auf der Durchreise, unterwegs nach Leesville in Louisiana. Sie erwiderte, dass sie da schon immer mal hinwollte, also behauptete er, dass er noch ein Stückchen weiter fahre, nach Alexandria, und als sie sagte, da sei sie auch noch nie gewesen, bat er sie, Ketchup zu holen. Darauf ließ sie ihre kräftigen Schultern hängen, eilte davon, kehrte mit mehreren Päckchen zurück und wünschte ihm einen schönen Tag, als ob ihr so was schon öfter passiert wäre.
    Anschließend fuhr er zu einem Supermarkt, um Lebensmittel zu kaufen. Brot und Erdnussbutter, Dosen mit gebackenen Bohnen und Zuckermais, Cracker, Dosen mit Wiener Würstchen und ein großes Glas Dillgurken. Das reichte erst mal für eine Weile. Außerdem nahm er eine riesige Tüte Haferflockenkekse und einen Kasten Budweiser mit. Im Gang für Haushaltswaren steckte er sich einen Dosenöffner vorne in die Jeans. Und an der Kasse kaufte er eine Stange Marlboros.
    Während er auf dem Parkplatz die Tüten im Kofferraum des Caddy verstaute, rief jemand seinen Namen. Doch er ignorierte es einfach, während er spürte, wie die Walther gegen seinen Fußknöchel drückte. Derjenige rief kein zweites Mal. Als er allerdings die Kofferraumklappe zuknallte und sich umdrehte, stand sein Cousin Donnie Ray drei Meter von ihm entfernt und musterte ihn.
    »Dacht ich mir doch, dass du das bist.«
    »Dir konnte man noch nie was vormachen«, sagte Ray Bob, »immer auf Zack.«
    »Legst ja gleich wieder los.«
    »Hab nie aufgehört.«
    Der heiße Asphalt des Parkplatzes brannte unter ihren Füßen, und sie warteten ab, was als Nächstes passierte. Cousin Donnie Ray, Tante Ethel jüngster Sohn, neunzehn oder zwanzig Jahre alt, trug einen ölverschmierten Overall, ausgelatschte Flipflops und eine Werbekappe von Red Man. In der linken Backe steckte ein Stück Kautabak. Während er Ray Bob im Auge behielt, neigte er den Kopf zur Seite und spuckte aus. Er war schlank, hatte einen Truthahnhals und kein Kinn, und seine hellblauen Augen gingen leicht ins Graue. Die Hände hatte er in den Gesäßtaschen, wo ein Rasiermesser steckte.
    »Wundert mich, dass du zurückgekommen bist«, sagte er. »Hätt nicht gedacht, dass du den Mumm dazu hast.«
    »Vögelst du eigentlich immer noch deine Schwester Wanda?«
    »Du weißt, dass wir dich kriegen«, erwiderte Donnie Ray.
    »Dann bring ein paar Gläser von Tante Ethels Weißdornmarmelade mit.«
    »So gemütlich wird’s dabei nicht werden.«
    Ray Bob grinste. »Wie geht’s dem alten Herrn?«
    »Welchem?«
    »Meinem.«
    Donnie Ray spuckte erneut aus und wischte sich mit dem Rücken der linken Hand einen Spritzer Tabaksaft von der Lippe. Die andere blieb in der rechten Tasche. Beim Rasiermesser.
    »Schätze, wie immer«, sagte er. »Er hat ein Mädel drüben in Holly Springs geheiratet. Sie hat’nen Braten in der Röhre. Der geile Sack kann sich einfach nicht beherrschen. Er hat jedenfalls keine Lust, dich zu sehen, so viel steht fest.«
    »Vielleicht hat er gar keine Wahl.«
    »Tja, dann fahr zu ihm und überzeug dich selbst. Ganz ehrlich, keiner hier will dich haben. Wie man hört, fahnden sie nach dir. Da wirst du so bald keine Ruhe finden.«
    »Wahrscheinlich nicht« sagte Ray Bob.
    »Nee, natürlich nicht.«
    Ray Bob grinste erneut, steckte sich eine Zigarette in den Mund und griff in die Tasche seiner Jeans. Worauf Donnie Ray sich vorbeugte, den rechten Arm angespannt.
    »Bleib locker, Alter«, sagte Ray Bob, »das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.« Dann zog er sein Feuerzeug hervor.
    »Wo wohnst du?«
    »Das werdet ihr schon erfahren, wenn ich so weit bin.«
    »Lass gut sein. Wir werden’s sowieso rauskriegen. Billy Ray hat von dir geträumt. Mama hat erzählt, du wärst tot.«
    »Und

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