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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Hand nach oben, und ein Schraubenschlüssel sauste durch die Luft.
    Della hörte ihn aufschreien.
    Eddie kletterte von der Stoßstange herunter, verschwand unter der Vorderseite des Trucks und kam mit dem Schraubenschlüssel wieder zum Vorschein, während er an seinem Finger saugte; sein T-Shirt war ölverschmiert und ganz verschwitzt, und seine Haare ragten wirr in alle Richtungen. Dann tauchte er erneut unter der Motorhaube ab.
    Als Della sich wieder gegen den Kunstledersitz lehnte, blieb sie mit der Bluse daran kleben. Sie blähte die Backen und stieß einen Schwall Luft aus. Mann, was für eine Hitze. Bestimmt über fünfunddreißig Grad, und dazu fast hundert Prozent Luftfeuchtigkeit, nicht auszuhalten. Heißer als auf einem Grill, und da standen sie nun, mutterseelenallein auf dem Highway 6, am Arsch der Welt, zwischen Hitchcock und Alvin, das war alles, was Della wusste, und Schlickgras bis zum Horizont, wohin man auch schaute.
    Dankeschöööön, Mister Bubba Bear. Der Chevy Silverado war ein Haufen Schrott, genau wie der Hyundai. Es war das dritte Mal seit Bolivar, dass er liegen geblieben war. Außerdem war die Klimaanlage defekt.
    Sie kletterte aus dem Wagen und lief um die Vorderseite, stakste mit ihren Stöckelschuhen über die Fingerhirse und fragte Eddie, ob sie ihm helfen könne. »Klar«, antwortete er, »warum rutscht du nicht mit einer Ratsche unter den Wagen und löst an der Lichtmaschine die untere Mutter, drückst sie nach unten und spannst den Keilriemen.«
    »Nein, danke.«
    Sie hockte sich wieder ins Führerhaus. Fest entschlossen, sich die gute Laune durch nichts verderben zu lassen. Als sie vorgeschlagen hatte, nach Missouri City zu fahren, um Randy und Waylon abzuholen, war Eddie zu ihrer großen Überraschung sofort einverstanden gewesen. Und das wollte sie sich durch nichts kaputt machen lassen, no Sir .
    Der Gedanke war ihr mitten in der Nacht gekommen, nachdem sie beide vor Geilheit gleichzeitig wach geworden waren und sie sich auf den Bauch gerollt und ihre Beine gespreizt hatte, während Eddie sie von hinten nahm. Es hatte sich gut angefühlt, wie er sie mit beiden Händen festgehalten hatte, während seine Eier gegen ihren Hintern klatschten; sie spürte das genauso intensiv wie die Bewegung seines Schwanzes. Und ihr wurde klar, dass es die kleinen Dinge waren, die den Unterschied machten. Sie war zweimal gekommen.
    Danach konnte sie nicht wieder einschlafen, also war sie aufgestanden und hatte sich mit Stift und Papier an den Küchentisch gehockt. Denn ihr war der Artikel wieder eingefallen, den sie im Kosmetiksalon in der Working Mother gelesen hatte; er handelte davon, wie man sein Leben auf die Reihe kriegte. Etwas, das jeder tun sollte, der fähig war, über sich selbst nachzudenken. Ihr eigenes Leben, zum Beispiel, war momentan in einem ziemlich chaotischen Zustand. Also hatte sie sich an den Tisch gesetzt und die Anweisungen des Artikels, soweit sie sich daran erinnern konnte, befolgt.
    Als Erstes erstellte sie eine Liste der wichtigsten Probleme: Mister Traumschiff, ihr Job, das Auto, die Wohnung, die Kinder. Man sollte höchstens fünf Punkte aufzählen, genau wie sie es getan hatte, ein gutes Zeichen.
    Dann wägte sie jedes der Probleme ab und bewertete seine Dringlichkeit auf einer Skala von eins bis zehn, womit wohl gemeint war, wie lange es dauerte, bis einem die ganze Sache um die Ohren flog. Auf diese Weise sollte man eine Rangfolge festlegen. Als sie damit fertig war und die einzelnen Punkte durchging, erkannte sie, dass sie die Probleme sogar in der richtigen Reihenfolge aufgelistet hatte, ebenfalls ein gutes Zeichen. Nicht dass die Kinder, was die Dringlichkeit betraf, tatsächlich erst an fünfter Stelle standen, natürlich nicht, aber ihre Mutter nahm ihr diese Last ab.
    Daraufhin hatte sie die Liste ausgewertet, von oben nach unten, und über Lösungen nachgedacht. Der Artikel nannte das Brainstorming der Möglichkeiten. Mann, das brachte sie ganz schön aus der Fassung. Wie sie es auch drehte und wendete, immer wieder kam ihr Mister Traumschiff in die Quere. Es war hoffnungslos, und sie war deswegen so deprimiert, dass sie sich mit der Bibel vor der Brust zusammenkauerte und betete, allerdings erst nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Eddie noch schlief.
    Das Einzige, was dabei herauskam, war die Idee, die Kinder abzuholen. Und genau das hatten sie jetzt vor. Allerdings beschlich sie so langsam das Gefühl, dass sie die Botschaft falsch gedeutet hatte.

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