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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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der Wochenzeitung gewesen, bevor er sie an eine Unternehmenskette in Atlanta verkauft hatte. Einmal hatte man wegen seiner politischen Überzeugungen durch das Bürofenster der Zeitung auf ihn geschossen, ein andermal war er aufgrund seiner Haltung in der Rassenfrage zusammengeschlagen worden, außerdem hatte er sich wegen seiner bissigen Leitartikel unzählige Klagen eingehandelt. Alles ohne Erfolg. »Wenn man versucht, dich mundtot zu machen«, hatte er stolz erklärt, »musst du noch lauter bellen.« Ein geborener Bilderstürmer, der den Leuten hier ordentlich auf die Finger geklopft hatte. Der Leitspruch seiner Zeitung damals lautete »Als Erstes kam Gott, dann Shakespeare und schließlich Franklin D. Roosevelt.« »Heutzutage«, sagte Jude, »würde er ›Beschütz unsere Anzeigenkunden‹ lauten.« Er bestellte eine Schüssel Haferflocken mit Weizenvollkorntoast und Kaffee.
    »Du siehst gut aus«, sagte Rule. »Was macht der Ruhestand?«
    »Immer noch besser als die Alternative. Der Friedhof, mein ich. Die Öffentlichkeit fehlt mir schon. Wenn mich die Wut packt, schreibe ich einen Brief, aber sie drucken es nie ab. Kriegst du eigentlich mit, was diese Arschlöcher in Washington gerade treiben?«
    Judes Augen blitzten wild, und ohne eine Antwort abzuwarten, redete er weiter.
    »Die Demokraten sind alle Republikaner geworden, und die Republikaner habe keine Ahnung, was sie tun sollen. Das nennt man politische Rassenmischung. Wir haben momentan nur noch eine Partei, das ist doch schizophren. Die Demokraten amüsieren sich mit kleinen Mädchen, und die Republikaner werden mit Jungs auf der Greyhound-Toilette erwischt, das ist in meinen Augen der einzige Unterschied. Die Wirtschafsbosse schmeißen jetzt den Laden. Für die aufgeblähten Erbsenhirne in Washington gibt’s nichts mehr zu tun, außer sich einen runterzuholen, für die Wiederwahl zu kandidieren und die Hand für Schmiergeld aufzuhalten. Die haben alle Schauspiellehrer. Sobald sie eine Fernsehkamera sehen, kriegen sie’nen Steifen. Du jagst den Matthews-Jungen, was?«
    Rule nickte, während er seine Pfannkuchen verschlang.
    »Tja, von seiner Familie kannst du keine Hilfe erwarten«, sagte Jude und löffelte sich Zucker in den Kaffee, »ihm werden sie allerdings auch nicht helfen. Ein reizender Haufen Einfaltspinsel. Schwachköpfe und Diebe, alle miteinander. Sie sind die einzigen natürlichen Raubtiere, die noch in den Wäldern hausen, jetzt, wo die Wälder in ihrem natürlichen Zustand nicht mehr existieren. Es gibt keine Sumpfkiefern mehr, die Sandböden und Wiesen sind alle neu bepflanzt worden. Und die großen Holzfirmen haben es jetzt auch noch auf die Flussniederungen abgesehen. Raubritter in guter amerikanischer Tradition. Die klauen uns das letzte Hemd und kriegen dafür hymnische Besprechungen in Fortune und Newsweek . Der einzige Unterschied zwischen denen und den Matthews ist, dass sie besser gekleidet sind. Wenn die hier fertig sind, steht in East Texas kein einziger Hickory- oder Walnussbaum mehr. Nie wieder wird dort Musik erklingen, keine Harfen, keine Sänger, weder Flöten noch Trompeten. Du hattest die besten Kaufleute, sie beherrschten die ganze Erde, durch deine Zauberei hast du alle Völker verführt. Buch der Offenbarung. Ich schätze, dass du unten am Fluss schon nachgeschaut hast.«
    Rule nickte erneut, während er auf einem Stück Wurst herumkaute. Wenn man sich mit Jude unterhielt, konnte man in aller Ruhe zu Ende essen.
    Der alte Mann streute Zucker über seine Haferflocken und rührte um. »Ich schätze, du hast hauptsächlich diese Seite abgegrast, da, wo die Familie lebt, falls man das eine Familie nennen kann. Ich war nie ein Befürworter des selektiven Völkermords, aber diese Jauchegrube der Inzucht kann einen schon ins Grübeln bringen. Ethel Matthews’ drei Jungs haben letzten Monat eine Planiermaschine geklaut. Sie wollten damit die Hütten der Nigger plattwalzen, das haben sie Buckshot erzählt, und sie waren auch noch stolz darauf, als würden sie damit der Allgemeinheit einen Dienst erweisen. Hast du mal gesehen, wie die hausen? Johnny Ray ist der einzige, der ein bisschen was in der Birne hat, und jetzt schau dir an, was ihm das genutzt hat. Er wird sich allerdings nicht auf dieser Seite des Flusses herumtreiben. Hast du schon die Niederungen am Westufer abgesucht?«
    Rule verneinte.
    »Na dann«, sagte Jude, »jetzt, wo wir das geklärt hätten, was machen wir bloß mit diesen Hohlköpfen in Washington?«
    Rule

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