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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Glühwürmchen, die den nahen Wald erleuchteten. Im Gras zirpten die Grillen, und ganz in der Nähe rief eine Eule, einmal, zweimal, dreimal. Im Sumpfloch stimmte ein Chor aus Baum- und Ochsenfröschen, einträchtig vereint, ein Lied an, das in die mondhelle Nacht hinausgetragen wurde. Das Gequake kam ihm nicht so laut vor, wie er es aus früheren Jahren in Erinnerung hatte. Vermutlich waren es inzwischen weniger geworden. Er hatte gehört, dass sie durch den Einsatz von Insekten- und Pflanzenvernichtungsmittel ihrer Ernährungsgrundlage beraubt und so von der Nahrungskette abgeschnitten wurden, was bei den noch verbliebenen Tieren zu Mutationen führte. So einfach ist das, so einfach. Für eine Weile lauschte er einem Gürteltier, das im Gestrüpp schnüffelnd nach Larven und Insekten buddelte. Während er es bei seiner Futtersuche beobachtete, musste er sich immer wieder der Mücken erwehren, bis sie ihn schließlich in die Hütte trieben.
    Er verbrachte eine unruhige Nacht in einem billigen mit Baumwollflanell gefütterten Nylonschlafsack. Er hatte vergessen, ein Insektenschutzmittel zu kaufen, und während er auf dem geöffneten Schlafsack lag, machten sich die Mücken über ihn her, ihre tiefen Stiche schmerzhaft wie spitze Nadeln. Also zog er den Reißverschluss zu und kroch hinein, doch er konnte immer noch nicht schlafen, denn die drückende Hitze verwandelte den Schlafsack mit seinem Flanellfutter in einen Ofen, er war schweißgebadet. Gegen Morgen kam er schließlich zur Ruhe, nachdem die Temperaturen dank des Taus endlich zurückgegangen waren. Als er aufwachte, lag der Welpe zusammengerollt neben seinem Kopf.
    Kurz vor Sonnenaufgang hatte er sich dann durch das Dickicht und das Sumpfloch seinen Weg zum Flussufer gebahnt und dabei zugesehen, wie das schmutzig graue Wasser im Licht der aufgehenden Sonne langsam sichtbar wurde. Mehrere Schwalben sausten zwischen auf und ab tanzenden Zweigen über braune Strudel hinweg und wichen geschickt den herabhängenden Ästen der Bäume aus. Und unter den Weidenbäumen durchbrachen Fische auf der Suche nach Futter die Wasseroberfläche. Er schloss die Augen, spürte, wie sich das Kribbeln in seinen Armen und Beinen mit dem Rhythmus des anbrechenden Tages vermischte, und versuchte, mit dem Rauschen der Strömung und dem Rauschen der Bäume in Einklang zu kommen; sein ruhiger, gleichmäßiger Atem war wie ein Blasebalg, der durch die durchlässige Membran eines übernatürlichen Wesens am Austausch des Lebens teilnahm.
    Als der dunkelrote Himmel durch eine Lücke zwischen einer Flottille dicker Wolken und dem Blattwerk der höhergelegenen Bäume sichtbar wurde und sich die letzten Nebelschwaden auflösten, wandte er sich wieder dem Sumpfloch zu und zog zunächst seine Stiefel und dann seine Jeans aus, bevor er in Unterhose und T-Shirt durch dessen tanninhaltigen Ausläufer weiterwatete. Hier, im tiefen Schatten unter dem dichten Laubdach der Bäume war es noch dunkel. Während er vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte und Ausschau nach Wasserschlangen hielt, arbeitete er sich unter Stechpalmen und Sumpf-Magnolien zu den Tupelobäumen und Zypressen dahinter vor. Als die Sonne hinter der Wolkendecke höherkletterte und ein dunstiger Silberstreif durch die Bäume fiel, bemerkte er auf dem Stamm eines Tupelobaumes eine hellblaue Markierung. Und eine weitere auf einer mittelgroßen Zypresse, die mit Louisianamoos überzogen war. Und dann noch eine. Er stand knietief im Wasser, das dunkel wie aufgebrühter Tee war, und grübelte über die hellblauen Markierungen nach. Dann kapierte er.
    Die Holzfäller hatten die Bäume markiert, die gefällt wurden.
    Danach ging er weiter, schneller jetzt, stapfte durch flaches Wasser und kleine Sumpflöcher, bis er den freistehenden Baum erreicht hatte, der ihn überhaupt hergeführt hatte. Wie schon so oft, seit sein Großvater als Kind das erste Mal mit ihm hier gewesen war. Schwer atmend stand er vor dem Baum. Eine riesige kahle Zypresse, die dreißig Meter in den Himmel ragte, mit einem Stamm von zehn Metern Umfang, umgeben von mannshohen Atemknien. Ein gigantischer Turm, nicht bloß ein Baum, sondern ein gewaltiges Lebewesen, ein Koloss, an dem die Jahrhunderte vorübergezogen waren, mit ihren unzähligen Hurrikans, Tornados und Eisstürmen. Überflutungen von biblischem Ausmaß, verheerende Feuersbrünste und Dürreperioden. Dutzende Generationen kleinerer Bäume und zahllose Generationen kleinerer Tiere. Verschworene

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