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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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so viel zum Thema Glauben. Vielleicht waren sie Partner, vielleicht auch nicht.
    Er nahm den Arm der Frau, der hoch zu seinem Hals gewandert war und ihn würgte, und schob ihn wieder hinunter. Er fragte sich, wie lange sie wohl zu schlafen vorhatte, und wünschte sich, sie würde aufstehen und abhauen.
    Soweit er es beurteilen konnte, kannten sie sich nicht einmal.

11
     
    I m Licht der Lampe kauerte Della Street nackt auf der Kante des Sessels. Er hatte ein beigefarbenes Musselinpolster mit aufgedrucktem Blumenmuster in grünen Pastelltönen und gedämpftem Orange. Der Sessel in der Pastelltönen und gedämpftem Orange. Der Sessel in der Zimmerecke war dem Bett zugewandt. Zimmer 1114 im Holiday Inn.
    Sie saß vornüber über ihre Knie gebeugt. Ihre Brüste drückten gegen die nackten Schenkel, beide Arme hingen schlaff an den Seiten hinunter. Sie hatte überall Gänsehaut, denn das Zimmer war kalt. Sie blickte aufs Bett.
    Mister Traumschiff lag ausgestreckt und mit dem Gesicht nach oben zwischen den zerwühlten Laken. Der mit Perlmutt besetzte Plastikgriff eines Messers ragte aus seinem Brustkorb. Eine glatte unbehaarte Brust mit dunkelbraunen Warzen. Eine hübsche Brust. Jetzt allerdings blutbeschmiert. Genau wie die Laken. Della starrte auf ihre blutroten Hände.
    O Mann.
    Sie versuchte sich darüber klar zu werden, was sie tun sollte. Davon stand nichts in Redbook . Vielleicht in True Confession . »Was tun, wenn’s mit der Liebe schiefläuft«. Oder »Diese wirklich haarigen Tage«. Oder »Wie ich Mister Traumschiff umbrachte«. Oder … Mannomann. Verdammt verdammt verdammt verdammt verdammt.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wollte weinen und hätte den Kopf beinahe in den Händen vergraben, als ihr gerade noch rechtzeitig das Blut einfiel. Ihre Finger klebten zusammen. Sie bewegte sie so lange hin und her, bis sie sich voneinander lösten. Igitt. Aber sie war sowieso zu verängstigt zum Weinen. Und zu wütend.
    Della erhob sich und ging um das untere Ende des Bettes herum zum Badezimmer. Sie drehte den Wasserhahn auf und hielt die Hände darunter. Rubinrot wirbelte das Wasser in den Abfluss und verdünnte sich dabei zu einem zarten Blütenrosa. Das kalte Wasser rauschte, während sie mit nackten Füßen auf den kühlen Keramikfliesen stand. Sie zitterte und schob den Griff der Armatur mit einem Handgelenk in die andere Richtung. Das war viel besser. Sie ließ sich das warme Wasser über beide Hände laufen und starrte in den Spiegel. Großer Gott. Ihre Frisur war ein einziges Chaos. Die Haare hinten waren völlig durcheinander, und ihre Fransen standen in alle Richtungen. Ihr linkes Auge war blau angeschwollen. Sie wirkte wie eine Wahnsinnige.
    Bildunterschrift: »Liebe in meinem Herzen und ein Messer in seinem«?
    Sie musste kichern. Dann aber stieg ein Schluchzen in ihrer Kehle hoch, und sie versuchte sich zu fangen. Vielleicht wirkte sie nicht bloß wie eine Wahnsinnige. Besser, sie riss sich zusammen. Sie hatte noch einiges vor sich und keine Zeit, durchzudrehen. Später konnte sie immer noch ausflippen.
    Obwohl ihr noch das Wasser von den Händen tropfte, steckte sie prüfend den Kopf aus der Badezimmertür. Er lag noch immer da. Kein Zweifel. Genau wie vorher. Mister Traumschiff ging nirgends mehr hin. Seine nächste Verabredung war gecancelt.
    Sie schloss die Augen. Verdammt verdammt verdammt. Dabei war sie so sicher gewesen. So absolut sicher. Wie er sie durch das Atrium zum Aufzug begleitet hatte, seine Hand an ihrem Ellbogen. Rauf zum elften Stock, den Flur entlang zu seinem Zimmer, und ständig hatte er sie berührt. Sie sanft geführt. Ohne viel zu sagen, schließlich sprach sein Benehmen für sich. Ein Gentleman. Ein Mann, der Verantwortung übernahm. Mister Top-500, was immer das auch bedeuten mochte.
    Dann: gemütliche Beleuchtung, der Radiowecker spielte leise einen Easy-Listening-Sender, Barry Manilow, Geigen, Schmusemusik, eine Szene direkt aus Schatten der Leidenschaft . Er hatte Scotch in zwei Gläser gefüllt, kling kling, hoch die Tassen, Auge in Auge, hin und weg. So einfach. Ein Kuss, ein zweiter Kuss, eine Umarmung, noch ein Drink, noch mehr Küsse, die Kleider aus. So weit war es wirklich nett gewesen. Auf der Couch, auf dem Bett. Zärtlich. Er war gut mit der Zunge. Sehr liebevoll. Ein Lecken hier, ein Lecken da, sie hatte geseufzt und gestöhnt. Die Beine weit offen, nun komm schon rein.
    In dem Moment hatte er sich entschuldigt und war ins Bad verschwunden.
    Und mit einem

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