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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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trinken. Ray Bob nahm die Ausfahrt. Eine schmale Straße führte zu einer Kreuzung, an der sich Fast-Food-Lokale und Tankstellen drängten. Er steuerte auf den Exxon-Parkplatz und parkte auf der Rückseite gleich neben den Toiletten.
    Sie kletterten aus dem Wagen und streckten sich. Eine gelbe 40-Watt-Glühbirne warf ein blasses, nebliges Licht auf den Asphalt. Außerhalb seiner Reichweite hoben sich die kompakten Umrisse eines Lagerschuppens vor einer weiten, im Dunkel liegenden Fläche aus Ackerland und Weiden ab. Von dort klang das tiefe Summen und Sirren von Insekten herüber. Sie blieben eine Weile stehen und lauschten.
    Dann wandte sich Ray Bob der Toilette zu. »Das eine sag ich dir, Kumpel. Die einzige Sache, die besser ist als ein ordentlicher Fick, ist ein ordentlicher Schiss.«
    »Schon gut«, meinte Eddie. »Mit dem Thema sind wir durch, oder?«
    Kopfschüttelnd marschierte er um das Gebäude herum zum Vordereingang. Drinnen nickte er der Verkäuferin zu, trat zur Kaffeemaschine und versuchte sich für eine Bechergröße zu entscheiden. Gerade als er sich aus der Glaskanne etwas einschüttete, hörte er Ray Bob hereinkommen und nach dem Toilettenschlüssel fragen.
    »Da freu ich mich darauf, einen abzuseilen«, knurrte er, »und dann ist die verdammte Tür abgeschlossen.«
    Die Verkäuferin war eine knochige Rothaarige um die Vierzig. Sie kaute Kaugummi, rauchte dazu und wirkte nicht besonders interessiert. Sie konzentrierte sich aufs Radio und reichte Ray Bob den Schlüssel, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    »Ich hab dich was gefragt, Schätzchen.«
    Eddie warf zwei Stück Zucker in den Kunststoffbecher. Er hörte, wie die Frau sagte: »Erstens haben Sie mich nichts gefragt. Und zweitens heiße ich nicht Schätzchen.« Sie hatte die kratzige Stimme einer starken Raucherin. Eddie schaute über die Schulter. Die Frau hatte sich umgedreht und spielte an den Knöpfen ihres Radios herum. Konversation beendet. Ray Bob machte einen ungeduldigen Schritt. Dann blieb er mit dem Toilettenschlüssel in der Hand stehen, einem einzelnen, bronzefarbenen Schlüssel, der mit Draht an einem runden Stück Sperrholz von der Größe einer Frisbeescheibe befestigt war.
    »Ich hab Sie gefragt, warum Sie die Toiletten abschließen«, sagte er.
    Ohne sich umzuwenden, entgegnete die Frau: »Nein, das haben Sie nicht.«
    Eddie konnte Ray Bobs Gesicht nicht sehen, aber sein Nacken war rot, und seine Schultern zitterten. »O nein«, murmelte Eddie. »Jetzt geht’s wieder los.«
    »Und ob«, sagte Ray Bob. »Und ob ich das habe.«
    Jetzt erst schaute die Frau ihn an. Noch immer wirkte sie desinteressiert und schien keine Angst zu haben. »Wenn es so dringend ist, warum stehen Sie hier herum und reden?« Sie ließ ihren Kaugummi platzen und wandte sich wieder dem Radio zu. »Abgesehen davon arbeite ich hier bloß. So sind eben die Regeln.«
    »Hör mal, Ray Bob«, sagte Eddie. »Willst du einen Kaffee?«
    Er nahm einen kleinen Schluck aus seinem Becher und verbrannte sich den Mund. »Ist sogar noch einigermaßen frisch, Mann.«
    »Nein, ich will nichts.«
    Nach kurzem Zögern drehte Ray Bob sich um. Das Holzstück mit dem Schlüssel in der Hand, verließ er das Gebäude und verschwand um die Ecke.
    Eddie inspizierte das Süßigkeitenregal und entschied sich für einen Butterfinger-Riegel und einen Beutel M&Ms. Die Verkäuferin tippte die Preise ein. »Ein Dollar vierundsiebzig«, sagte sie. Eddie klopfte seine Taschen ab und sagte, er sei gleich wieder da. Er ging hinaus und kam mit einer Rolle Fünfcentstücke zurück. Kommentarlos nahm die Frau die graue Rolle entgegen.
    »Nicht viel los hier«, meinte Eddie.
    Sie nahm die Zigarette aus dem Mund und hielt sie in einem aus zwei Fingern ihrer erhobenen Hand geformten V. Ihre Fingernägel waren kurz und metallicbraun lackiert. Sie warf einen kurzen Blick auf Eddie. »Habt ihr Jungs irgendwas vor?«
    Die Frage überraschte Eddie. Er riss die Verpackung um den Butterfinger-Riegel auf. »An was denken Sie denn?«
    »Ich denk an gar nichts.« Sie hatte grüne Augen, fast wie Jade. »Ich hab mich nur gefragt, ob ihr Scherereien machen wollt.«
    Eddie überlegte gerade, ob er zuerst die Schokolade bis zu dem harten Kern aus Karamell ablutschen oder einfach reinbeißen sollte. Er entschied sich dafür, es nicht in die Länge zu ziehen, und biss ein Stück ab. »Wir sind bloß auf der Durchreise«, sagte er.
    »Na, dann ist es ja gut. Denn mein alter Herr ist Deputy des Sheriffs, und ich

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